Newsletter 32 – Sommer, Sonne und CrossAsia

Liebe CrossAsia Nutzer:innen,

 

der Sommer ist da und wir hoffen, Sie genießen die sonnigen Tage! Über die neuesten Entwicklungen bei CrossAsia informiert Sie dieser Newsletter in aller Kürze:

 

Aktuelle Testzugänge:

Chinese Dictionary Compendium bis zum 31.12.2024

Ihre Rückmeldungen zu den Datenbanken sind wichtig und helfen uns, bei der Entscheidung für oder gegen eine dauerhafte Lizenzierung.

 

Neu lizenzierte Datenbanken:

Shiryō Sanshū, Teil 2: Im November letzten Jahres wurde bereits Teil 1 des Werkes Shiryō Sanshū für CrossAsia lizenziert; seit dem 1. März 2024 können wir auch den zweiten Teil anbieten.

Encyclopedia of Turkic Languages and Linguistics: Im Juni konnten der FID Asien und der FID Nahost gemeinsam eine dauerhafte Lizenzierung der Encyclopedia of Turkic Languages and Linguistics ermöglichen, welche seitdem als Nationallizenz zur Verfügung steht.

 

Neuerungen beim Blauen Leihverkehr:

Seit April diesen Jahres gibt es folgende Serviceverbesserungen bzw. -änderungen beim Blauen Leihverkehr: Bestellungen von Materialien sind nun in allen Sprachen und Schriften möglich. Alle ausleihfähigen Bestände der Staatsbibliothek zu Berlin können bestellt werden. Es gibt eine neue Leihfrist von vier Monaten mit der Option von bis zu zwölf Verlängerungen, sofern keine Vormerkung vorliegt. Verlängerungen erfolgen durch die teilnehmende Bibliothek.

 

Erweiterung des CrossAsia ITR Explorers:

Der neue CrossAsia ITR-Newspaper Explorer ist ein Tool zur Recherche in lizenzierten Zeitungsmaterialien. Er bietet umfangreiche Suchfunktionen inkl. CJK-Zeichenmapping, Phrasensuche und die Möglichkeit zur Kombination von Ergebnismengen, und für die Ergebnispräsentation eine Heatmap-Visualisierung, um die zeitliche Verteilung von Suchergebnissen auf verschiedenen Skalen zu ermöglichen, von Jahrzehnt, Jahr, Monat bis hin zur Tagesebene. Die erste Version enthält vier Zeitungsquellen aus den Jahren 1832 bis 2012. Zu den enthaltenen Quellen zählen „Neueste-Mittheilungen“, „Historical Newspapers of China and South China Morning Post“, „Ta-kung Pao“ und „People’s Daily“.

 

CrossAsia Talks:

Vor der Sommerpause hat Dr. Xueqi JIANG am 18.07. „Zur abenteuerlichen Lebensgeschichte der beiden ersten Chinesen in Deutschland“, Asseng und Ahok, berichtet. Für alle Interessierten sei hier auch auf das dazugehörige Themenportal hingewiesen: https://themen.crossasia.org/fung-asseng/?lang=en.

Weiterhin ist die Dissertation von Herrn Dr. Jiang im CrossAsia Repository jetzt online zugänglich.

Im September melden wir uns dann am 26.09.2024 ab 18 Uhr mit Frau Dr. Barbara Wall (Universität Kopenhagen) und ihrem Vortrag „The Dynamic Essence of Transmedia Storytelling: A Graphical Approach to the Journey to the West in Korea“ zurück. Sie wird den im chinesischen Raum bekannten Roman „Die Reise nach Westen“ im Kontext der koreanischen Version vorstellen. Der Vortrag ist als Booktalk konzipiert, der sich auf ihre soeben erschienene Monographie bezieht.

 

Schenkung:

Im Mai hatte uns die Deutsch-Thailändischen Gesellschaft e.V. die Übernahme von thailändischen Büchern des 2023 verstorbenen thailändischen Arztes Dr.med. Suam Choke Kanokvichita angeboten. Das Interesse von Dr. Kanokvichita, der in Deutschland gelebt und praktiziert hatte, galt Thailand in seiner ganzen Vielfalt, was seine umfangreiche Büchersammlung widerspiegelte. Im Bereich der Medizin interessierte er sich besonders für traditionelle asiatische Medizin und sammelte Literatur zu dem Thema. Darüber hinaus verfasste er Bücher für Thailänder zum Erlernen des Thailändischen und für Thailänder zum Erlernen des Deutschen. Aus seinem Nachlass konnten wir ca. 170 Bücher in Thailändisch als Ergänzung für unsere Sammlung auswählen. Wir werden Sie informieren, wenn die Bücher zur Nutzung bereitstehen.

 

Kooperation:

Das Center for Digital Cultures der Academia Sinica (Taiwan) war zu Besuch bei CrossAsia. Am 16.7. konnten die Staatsbibliothek zu Berlin/CrossAsia ein Memorandum of Understanding (MOU) mit der Academia Sinica in Taiwan, vertreten durch das Center for Digital Cultures, unterzeichnen. Ziel der Vereinbarung ist es, die chinesischen Titel der Digitalen Sammlungen der SBB mit Volltexten zu versehen.

 

Fördermittel:

CrossAsia hat von der Korea Foundation einen Förderzuschuss für „e-Ressourcen für Koreastudien“ erhalten. Ziel dieses Zuschusses ist es, Abonnements für koreanische Datenbanken für CrossAsia zu unterstützen und elektronische Ressourcen für die Koreastudien erheblich auszubauen.

 

Rückblick:

Es fand eine Präsentation thailändischer Handschriften anlässlich des Besuchs der Prinzessin Maha Chakri Sirindhorn in der Staatsbibliothek statt. Die thailändische Prinzessin Maha Chakri Sirindhorn war am Vormittag des 03. Juli 2024 zu Gast in der Staatsbibliothek zu Berlin. Nach der Begrüßung durch Herrn Prof. Dr. Achim Bonte führte sie und ihre Delegation Herr Vincent Schmidt durch das Kulturwerk mit seinen Schätzen. Es schloss sich eine Präsentation thailändischer Handschriften an. Unter anderem erläuterte Frau Dr. Claudia Götze-Sam (Ostasienabteilung) ein Ramakian-Faltbuch aus dem 18. Jh. und eine illustrierte Handschrift über die Erfahrungen des Mönchs Phra Malay beim Besuch der unterschiedlichen buddhistischen Welten. Auf ausdrücklichen Wunsch der Prinzessin Sirindhorn zeigten ihr Frau Dr. Carolin Schreiber (Leiterin der Handschriften-Abteilung) Handschriften und Drucke aus dem deutschen und europäischen Kontext und Herr Dr. Martin Jeske (Kartenabteilung) Materialien mit Bezug zum Kalten Krieg.

 

Die Veranstaltung Charting the European D-SEA – Digital Scholarship in East Asian Studies – Workshops und Konferenz“ fand vom 08. – 12. Juli 2024 an der Staatsbibliothek statt. Es wurde ein Überblick über den aktuellen Stand der digitalen Forschung in den Ostasienwissenschaften in Europa gegeben, verschiedene Workshops und die Konferenz am Donnerstag und Freitag luden dazu ein, sich über die wichtigsten Methoden und Ressourcen zu informieren. Eine Nachlese zur Veranstaltung fasst die wichtigsten Punkte noch einmal zusammen.

 

Ausblick:

Auch in diesem Jahr bietet die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) Forschungsstipendien für internationale Wissenschaftler:innen an. Die Stipendien stehen für Forschungsarbeiten in Berlin mit den umfangreichen Sammlungen der Staatsbibliothek zu Berlin, wie z.B. den Beständen der Ostasienabteilung und CrossAsia, sowie den Beständen anderer Institutionen der SPK zur Verfügung.

Die Bewerbungsfrist für ein Forschungsstipendium an der Staatsbibliothek zu Berlin endet wie jedes Jahr am 30. September.

Alle notwendigen Informationen für eine Bewerbung (Richtlinien, Voraussetzungen etc.) finden Sie hier: https://staatsbibliothek-berlin.de/extras/spezielle-interessen/stipendien

 

Wir freuen uns auf den gemeinsamen Austausch mit Ihnen nach der Sommerpause!

 

Ihr CrossAsia Team

Veranstaltungshinweis: Charting the European D-SEA – Digital Scholarship in East Asian Studies – Workshops und Konferenz

Liebe CrossAsia Nutzer:innen,

(See English below)

die Staatsbibliothek zu Berlin und das Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte (MPIWG) führen gemeinsam die Veranstaltung „Charting the European D-SEA: Digital Scholarship in East Asian Studies“ durch, die vom 8. bis 12. Juli in Berlin stattfinden wird.

Ziel der Konferenz ist es, einen Überblick über den aktuellen Stand der digitalen Forschung in den Ostasienwissenschaften in Europa zu geben, eine europäische Gemeinschaft von Ostasienwissenschaftlern aufzubauen, die an digitaler Forschung interessiert sind, und eine Plattform für europäische Wissenschaftler zu bieten, um sich über die wichtigsten Methoden und Ressourcen zu informieren, die in innovativen digitalen Projekten in den Ostasienwissenschaften weltweit entwickelt wurden.

Programm:

    • Pre-Conference Workshops (8.-10. Juli): Einführung in Schlüsselmethoden der digitalen Geisteswissenschaften.
    • Konferenz (11.-12. Juli): Vorträge und Diskussionen zu aktuellen Entwicklungen und Projekten.

Ort: Staatsbibliothek zu Berlin, Haus Potsdamer Straße, Potsdamer Straße 33, 10785 Berlin

Das vollständige Programm der Workshops und die Abstracts finden Sie hier. Das Konferenzprogramm finden Sie hier. Weitere Informationen finden Sie auch auf der Homepage des MPI.

Bitte beachten Sie, dass die Konferenzsprache Englisch sein wird und die Teilnehmer:innen der Workshops ihren eigenen Laptop mitbringen sollten.


Nutzen Sie diese Gelegenheit, um sich mit führenden Experten und Forschern zu vernetzen und aktuelle Trends und Methoden in den digitalen Geisteswissenschaften kennenzulernen. Auch für Kurzentschlossene sind Möglichkeiten zur Teilnahme vorhanden. Bitte setzen Sie sich hierzu mit Frau Jing HU in Verbindung.

 

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!

 

Ihr CrossAsia Team


Dear CrossAsia users,

 

The Staatsbibliothek zu Berlin and the Max Planck Institute for the History of Science (MPIWG) are jointly organising the event „Charting the European D-SEA: Digital Scholarship in East Asian Studies„, which will take place in Berlin from 8 to 12 July.

The aim of the conference is to provide an overview of the current state of digital scholarship in East Asian Studies in Europe, to build a European community of East Asian scholars interested in digital scholarship, and to provide a platform for European scholars to learn about the key methods and resources developed in innovative digital projects in East Asian Studies worldwide.

Programme:

    • Pre-Conference Workshops (8-10 July): Introduction to key methodologies in digital humanities.
    • Conference (11-12 July): Presentations and discussions on current developments and projects.

Location: Staatsbibliothek zu Berlin, Haus Potsdamer Straße, Potsdamer Straße 33, 10785 Berlin

The full programme of workshops and abstracts can be found here. The conference programme can be found here. Further information can also be found on the MPI homepage.

Please note that the conference language will be English and that workshop participants should bring their own laptop.


Take this opportunity to network with leading experts and researchers and learn about current trends and methods in the digital humanities. There are also opportunities for last-minute participants. Please get in touch with Ms Jing HU.

We look forward to your participation!

 

Your CrossAsia Team

 

CrossAsia Classroom: Digital Humanities Lunchtalk

Wir möchten Sie herzlich zu einer neuen Veranstaltungsreihe innerhalb des CrossAsia Classrooms einladen: den Digital Humanities Lunchtalks. Ab nächster Woche wird es bis März 2024 einmal im Monat um 12 Uhr einen kurzen Impulsvortrag zu Themen der Digital Humanities geben, der ca. 30 Minuten dauern wird. Selbstverständlich wird es auch die Möglichkeit für Fragen und Diskussionen geben.

Die Veranstaltung findet online über WebEx statt, alle Termine der Digital Humanities Lunchtalks finden Sie auf der CrossAsia Classrooms Website.

Bitte geben Sie die Informationen auch gerne an interessierte Kolleg:innen weiter, wir freuen uns sehr auf eine rege Teilnahme.

Nächster Lunchtalk:

 

DH Conference July 8-12: Charting the European D-SEA: Digital Scholarship in East Asian Studies

Liebe CrossAsia Nutzer:innen,

(See English below)

die Staatsbibliothek zu Berlin und das Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte (MPIWG) laden Sie zur Konferenz „Charting the European D-SEA: Digital Scholarship in East Asian Studies“ ein, die vom 8. bis 12. Juli in Berlin stattfinden wird.

Ziel der Konferenz ist es, einen Überblick über den aktuellen Stand der digitalen Forschung in den Ostasienwissenschaften in Europa zu geben, eine europäische Gemeinschaft von Ostasienwissenschaftlern aufzubauen, die an digitaler Forschung interessiert sind, und eine Plattform für europäische Wissenschaftler zu bieten, um sich über die wichtigsten Methoden und Ressourcen zu informieren, die in innovativen digitalen Projekten in den Ostasienwissenschaften weltweit entwickelt wurden. Darüber hinaus soll ein interdisziplinärer Dialog gefördert werden, der Wissenschaftler:innen und technische Expert:innen (Informatiker:innen, Bibliothekar:innen und Archivar:innen), die sich mit ostasiatischen Regionen befassen, zusammenbringt, um ihr Wissen über die Anwendung digitaler Methoden, die oft sprachspezifisch sind, zu teilen und Erfahrungen und Herausforderungen auszutauschen.

 

Das Programm umfasst:

 

  • Pre-conference-Workshops (8.-10. Juli): Jeder der dreistündigen Workshops wird von Expert:innen geleitet, die wichtige digitale Methoden vorstellen. Wir ermutigen auch Projektleiter:innen, Vorschläge einzureichen, in denen sie die Ressourcen, Werkzeuge und Ergebnisse ihrer Projekte vorstellen.
  • Konferenz (11.-12. Juli): Die Konferenz besteht aus Kurzvorträgen (15-20 Minuten), die einen Überblick über den aktuellen Stand der digitalen Ostasienwissenschaften in Europa und darüber hinaus geben und ein breites Spektrum an Disziplinen (z.B. Geschichte, Literatur, Kunst, Sozialwissenschaften im japanisch-, koreanisch- und chinesischsprachigen Raum) sowie die neuesten Entwicklungen in den entsprechenden Archivinstitutionen (Bibliotheken, Museen und Archive) und Infrastrukturprojekten abdecken.

 

Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem beigefügten CfP. Die Anmeldung mit Call für Vortragende finden Sie hier:

 

https://survey.academiccloud.de/index.php/149693?lang=en

 

Die Anmeldung ist bis zum 21. April 2024 möglich.

 

 

Click here for more details: Charting EU D-SEA_CFP

 

Mit besten Grüßen,

 

Ihr CrossAsia Team

 

 

Dear CrossAsia users,

 

The Staatsbibliothek zu Berlin (Berlin State Library) and the Max Planck Institute for the History of Science (MPIWG) invite applications for the conference „Charting the European D-SEA: Digital Scholarship in East Asian Studies„, which will take place on July 8th till 12th in Berlin.

 

This conference aims to survey the current state of digital scholarship in East Asian Studies within Europe, to build a European community for East Asian scholars interested in digital scholarship, and to offer a platform for European scholars to obtain knowledge about key methods and resources created in cutting-edge digital projects in East Asian Studies worldwide. It also intends to foster an interdisciplinary dialogue, connecting scholars and technical experts (computer scientists, librarians, and archivists) working on East Asian regions to share knowledge on deploying digital methods that are often language-specific, and to exchange their experiences and challenges.

 

The program includes:

 

  • Pre-conference workshops (July 8–10): Each of the 3-hour workshops will be led by experts introducing key digital methods. We also encourage project leaders to submit proposals in which they demonstrate the resources, tools, and results produced in their projects.
  • Conference (July 11–12): will be composed of short presentations (15–20 mins) to survey the current status of Digital East Asian Studies in Europe and beyond, spanning a wide range of fields (such as history, literature, arts, social sciences in Japanese-, Korean-, and Chinese-speaking regions), as well as the latest development in related archival institutions (libraries, museums, and archives) and infrastructural projects.

 

For further information, please refer to the attached CfP. The registration form with call for speakers can be found here:

 

https://survey.academiccloud.de/index.php/149693?lang=en

 

Registration is possible until 21st April 2024.

 

 

Click here for more details: Charting EU D-SEA_CFP

 

With best regards,

 

Your CrossAsia Team

 

CrossAsia ITR-Newspaper Explorer

The CrossAsia ITR-Newspaper Explorer is a new member of the ITR-Explorer family focusing on newspaper materials. Similar to ITR-Explorer, it provides CJK (Chinese, Japanese and Korean characters) mapping, phrase searching and result set manipulation (using ∩ (AND), U (OR) and – (AND NOT) operators) for users to build more complex search results sets (for more details, see our previous blog post https://blog.crossasia.org/neue-funktionen-im-crossasia-itr-explorer/). ITR’s Newspaper Explorer introduces a new heat map visualisation that makes full use of the fine-granular data nature of newspapers and provides a better way to observe time distribution at different scales, from decade, year, month to day level.

In this first release, the CrossAsia ITR-Newspaper Explorer offers a diverse collection of four newspaper sources in Traditional Chinese, Simplified Chinese, English and German. These four data sources cover a period from 1882 to 2012. As with other ITR family members such as CrossAsia Fulltext Search and ITR Explorer, CrossAsia ITR Newspaper Explorer is committed to continually integrating new data sources to ensure a constantly evolving and enriching user experience.

Currently included Newspaper Sources:

1882-1894 Neueste-Mittheilungen (13.855 articles) German
1832-1998 Historical Newspapers of China and South China Morning Post (10.450.568 articles) English
1902-1949 Ta-kung Pao -大公報 (2.912.830 articles) T. Chinese
1949-2009 People’s Daily -人民日报 (1.594.631 articles) S. Chinese

 

The Heat Map visualisation uses different colour depth (light to dark red) to show the result distribution in decade (the 1st row), year (the 2nd row) and month (the 3rd row). Each time block represents all articles published in that period (in terms of year, month and day). Selecting a time block will activate the alignment of all other time rows, moving the nearest time block to the beginning of each row (fig.1). The list of titles at the end of the page will adjust accordingly, showing all articles published in the selected time block including a link to call up the issue or article in the original platform (fig.2).

Please note that depending on your search term huge result sets are returned and loading might take some time.

Fig.1: Heatmap distribution for “Berlin OR 柏林” in all four newspaper ressources. In the “year row” 1933 has been selected, so the rows for month and day adjusted accordingly.


Fig.2: Disply of all articles within the selected time period that match the search criteria. The link in the last column needs an authentication as CrossAsia user and leeds to either the article or the issue with the respective article. If the material is open access, you can obtain it directly.

CrossAsia ITR-Zeitungsexplorer

Der CrossAsia ITR-Newspaper Explorer ist ein neues Mitglied der ITR-Explorer-Familie mit einem Schwerpunkt auf Zeitungsmaterialien. Ähnlich wie der ITR-Explorer bietet er ein CJK-Matching für chinesische, japanische und koreanische Schriftzeichen, Phrasensuche und die Möglichkeit zur Kombination von Ergebnismengen (unter Verwendung der Operatoren ∩ (AND), U (OR) und – (AND NOT)), damit Benutzer:innen ihre eigene, komplexere Suchergebnismengen erstellen können (weitere Einzelheiten finden Sie in einem früheren Blogbeitrag https://blog.crossasia.org/neue-funktionen-im-crossasia-itr-explorer/). Die neue Heatmap-Visualisierung des ITR Newspaper Explorers nutzt die Feingranularität von Zeitungsdaten, um die zeitliche Verteilung von Suchergebnissen auf verschiedenen Skalen zu ermöglichen, von Jahrzehnt, Jahr, Monat bis hin zur Tagesebene.

In dieser ersten Version bietet der CrossAsia ITR-Zeitungsexplorer eine vielfältige Sammlung aus vier Zeitungsquellen in Chinesisch (traditionelle und vereinfachte Schriftzeichen), Englisch und Deutsch an. Diese vier Datenquellen decken einen Zeitraum von 1882 bis 2012 ab. Wie bei den anderen ITR-Produkten wie der CrossAsia Volltextsuche und dem ITR Explorer ist auch der CrossAsia ITR-Zeitungsexplorer bestrebt, kontinuierlich neue zu integrieren, und so eine sich ständig weiterentwickelnde und bereichernde Nutzererfahrung zu gewährleisten.

Aktuelle Quellen im Zeitungsexplorer:

1882-1894 Neueste-Mittheilungen (13.855 Artikel) German
1832-1998 Historical Newspapers of China and South China Morning Post (10.450.568 Artikel) English
1902-1949 Ta-kung Pao -大公報 (2.912.830 Artikel) T. Chinese
1949-2012 People’s Daily -人民日报 (1.594.631 Artikel) S. Chinese

 

Die Heatmap-Visualisierung verwendet verschiedene Farbtiefen (Hell- bis Dunkelrot), um die Verteilung der Ergebnisse nach Jahrzehnt (1. Zeile), Jahr (2. Zeile) und Monat (3. Zeile) darzustellen. Jeder Zeitblock repräsentiert alle in diesem Zeitraum veröffentlichten Artikel (in Bezug auf Jahr, Monat und Datum). Durch Auswahl eines Zeitblocks wird die Ausrichtung aller anderen Zeitzeilen aktiviert, wobei der nächstgelegene Zeitblock den Anfang einer Zeile einnimmt (Abb.1). Auch die Titelliste am Ende der Seite passt sich an, um jeweils alle für die Suche relevanten Artikel aufzulisten, die in dem ausgewählten Zeitblock veröffentlicht wurden. Die jeweiligen Titel können über einen Link in der Plattform des Anbieters aufgerufen werden (Abb.2).

Bitte beachten Sie, dass – je nach Suchbegriff – sehr große Treffermengen geladen werden und dieser Vorgang u.U. etwas Zeit in Anspruch nimmt.

Abb.1: Heatmap-Verteilung für „Berlin OR 柏林“ in allen vier Zeitungsressourcen. In der „Jahreszeile“ wurde 1933 ausgewählt, so dass die Zeilen für Monat und Tag entsprechend angepasst wurden.


Abb.2: Anzeige aller Artikel innerhalb des gewählten Zeitraums, die den Suchkriterien entsprechen. Der Link in der letzten Spalte erfordert eine Authentifizierung als CrossAsia-Nutzer:in und führt entweder zum Artikel oder zur Ausgabe mit dem jeweiligen Artikel. Wenn es sich um Open Access-Materialien handelt, gelangen Sie direkt zu diesen.

Neues Themenportal in CrossAsia online: „Im Banne Chinas“ – Der Sinologe Wolfgang Franke als Forscher und Mittler

Soeben haben wir ein neues Themenportal online gestellt: „Im Banne Chinas“ – Der Sinologe Wolfgang Franke als Forscher und Mittler, verfasst von Antje Platzek (Berlin) und Stefan Messingschlager (Hamburg).

Wolfgang Franke (1912-2007) war von 1950 bis 1977 Ordinarius für Sinologie an der Universität Hamburg und hat in dieser Zeit dem dortigen Seminar für Sprache und Kultur Chinas zu weltweiter Ausstrahlung verholfen. Sein besonderer Verdienst ist es, sich als einer der ersten deutschen Sinologen bereits unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg für eine verstärkte Beschäftigung mit dem zeitgenössischen China eingesetzt zu haben.

Auf Grundlage des in der Staatsbibliothek zu Berlin aufbewahrten wissenschaftlichen und jüngst eingetroffenen privaten Nachlasses von Wolfgang Franke wird im Themenportal ein vertiefter Einblick in sein Leben und Wirken vermittelt. Ein breites Spektrum von Aspekten wird in den Blick genommen, von seinem akademischen Werdegang, über seine Forschungstätigkeit und Reisen bis hin zu seiner Mittlerfunktion für den öffentlichen Diskurs. Es ermöglicht Einblicke in prägende Phasen und Bruchpunkte seiner Biografie und eröffnet damit zugleich die Sicht auf eng mit der Biografie verschränkte Problemstellungen, wie beispielsweise die Entwicklung der Sinologie in der Nachkriegszeit.

 

VDB-Online-Fortbildung für Fachreferent:innen und Bibliothekar:innen der Asienwissenschaften

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,

morgen beginnt die VDB-Online-Fortbildung für Fachreferent:innen und Bibliothekar:innen der Asienwissenschaften!

Im Folgenden finden Sie wichtige Informationen zum Ablauf.

 

Veranstaltungstermine:

Tag 1: Donnerstag, 07. Dezember 2023, von 09:00 Uhr bis 15:30 Uhr

Tag 2: Freitag, 08. Dezember 2023, von 09:00 Uhr bis 14:15 Uhr

Durchführung online über WebEx.

 

Teilnahme:

Klicken Sie auf folgenden Link, um per WebEx teilzunehmen:

 

Veranstaltungsprogramm:

Programm Tag 1:

Donnerstag | 07.12.2023 | 08:50 – 15:30 Uhr

08:50 – 09:00 Ankommen im Raum  
09:00 – 10:00 FID Asien und CrossAsia:

Begrüßung und Organisatorisches (Dr. Nicole Terne, Dr. Benjamin Auberer)

Vorstellung FID Asien (Matthias Kaun)

Aktuelle Entwicklungen im Datenmanagement: Daten transformieren, sichern, nutzbar machen (Dr. Martina Siebert)

10:00 – 10:15 Kaffeepause
10:15 – 11:45 CrossAsia Services: 

Überblick über aktuelle CrossAsia/FID Asien Angebote (Dr. Nicole Terne)

Vorstellung aktueller Projekte:

Aktuelle Projekte im Zentralasien-Referat (Antje Ziemer)

Materialien der preußischen Turfan-Expedition als Quelle und Forschungsgegenstand (Dr. Aysima Mirsultan )

Xinjiang revisited: Rechtsdokumente aus der Sammlung Sugawara  (Dr. Aysima Mirsultan )

11:45 – 13:00 Mittagspause
13:00 – 14:00 Regionenvorstellung des FID Asien:

Unsere Regionen in Ost-, Südost- und Zentralasien stellen sich vor

14:00 – 14:15 Kaffeepause
14:15 – 15:15 Netzwerke – FIDs und NFDIs

Kurzvorstellung der Partner-FIDs und NFDIs (Dr. Nicole Terne, Dr. Benjamin Auberer)

Vortrag zu NFDI4Memory

15:15 – 15:30 Abschluss und Zusammenfassung Tag 1

Programm Tag 2:

Freitag | 08.12.2023 | 08:50 – 14:15 Uhr

08:50 – 09:00 Ankommen im Raum  
09:00 – 10:00 FID Asien – Digitale Angebote:

Forschungsdatenmanagement und Open Access Publikationen (Duncan Paterson)

Digital Humanities (Jing Hu)

10:00 – 10:15 Kaffeepause
10:15 – 11:15 Offene Austausch- und Vernetzungsrunde:

Die Teilnehmer:innen haben die Gelegenheit, sich vorzustellen und über ihre beruflichen Tätigkeiten und Aufgaben zu sprechen.

Dies soll dazu dienen, einen Einblick in die verschiedenen Arbeitsbereiche der Anwesenden zu erhalten und Vernetzungspotentiale zu entdecken.

11:15 – 11:45 Regionale Breakout Sessions:

Möglichkeit der Vernetzung sowohl innerhalb der Region als auch überregional

11:45 – 13:00 Mittagspause
13:00 – 14:00 Offene Diskussionsrunde, um Fragen zu klären:

Gemeinsames Lösen/Besprechen von vorab gesammelten Fragen und Problemen der Teilnehmer:innen aus dem Pad

14:00 – 14:15 Abschlussdiskussion und Fazit

 

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und auf spannende Diskussionen. Bei Fragen oder für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

 

Ihr CrossAsia-Team

VDB-Online-Fortbildung für Fachreferent:innen und Bibliothekar:innen der Asienwissenschaften

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir freuen uns, Sie zur bevorstehenden VDB-Online-Fortbildung für Fachreferent:innen und Bibliothekar:innen der Asienwissenschaften einladen zu dürfen.

Im Folgenden finden Sie wichtige Informationen zum Ablauf und zur Anmeldung.

 

Veranstaltungstermine:

Tag 1: Donnerstag, 07. Dezember 2023, von 08:50 Uhr bis 15:30 Uhr

Tag 2: Freitag, 08. Dezember 2023, von 08:50 Uhr bis 14:30 Uhr

Durchführung online über WebEx.

 

Anmeldung:

Die Anmeldung zur Fortbildung erfolgt über die E-Mail-Adresse: ostasienabteilung@sbb.spk-berlin.de. Bitte geben Sie bei der Anmeldung Ihre Kontaktdaten an. Eine Anmeldung ist bis zum 06.12.2023 möglich. Sehr gerne können Sie diese Einladung auch an interessierte Kolleg:innen weiterleiten.

 

Zertifikat des VDB:

Nach erfolgter Teilnahme an der Fortbildung erhalten Sie auf Wunsch ein Zertifikat des VDB (Verein Deutscher Bibliothekarinnen und Bibliothekare e.V.).

 

Lightning Talks:

Wir bieten die Möglichkeit an, 5 Kurzvorträge á 10 min von Teilnehmer:innen zu Themen aus ihren Bibliotheken vorzustellen. Wenn Sie Interesse haben, einen Vortrag zu übernehmen, melden Sie sich bitte ebenfalls unter der oben genannten E-Mail-Adresse.

 

Veranstaltungsprogramm:

Programm Tag 1:

Donnerstag | 07.12.2023 | 08:50 – 15:30 Uhr

08:50 – 09:00 Begrüßung und Organisatorisches
09:00 – 10:00 FID Asien:

– Kurzvorstellung (Nicole Terne) (5 min)

– Erwerbung von Printmedien und FID Lizenzen (Matthias Kaun) (20 min)

– Aktuelle Entwicklungen im Datenmanagement: Daten transformieren, sichern, nutzbar machen (Martina Siebert) (20 min)

– Zeit für Fragen (15 min)

10:00 – 10:15 Kaffeepause
10:15 – 11:45 CrossAsia Services – Unterstützung von externen Projekten – Vernetzung:

– Überblick über aktuelle CrossAsia/FID Asien Services

– Vorstellung laufender Projekte

– Organisatorisches

11:45 – 13:00 Mittagspause
13:00 – 14:00 Regionenvorstellung:

– Kurze und prägnante regionenspezifische Infos á 10 min

14:00 – 14:15 Kaffeepause
14:15 – 15:15 Vernetzung:

– Austausch über Kooperationsmöglichkeiten mit anderen FIDs, NFDIs etc.

15:15 – 15:30 Abschluss und Zusammenfassung Tag 1

 

Programm Tag 2:

Freitag | 08.12.2023 | 08:50 – 14:30 Uhr

08:50 – 09:00 Begrüßung und Wrap-up von Tag 1
09:00 – 10:00 FID Asien:

– Repository (Duncan Paterson) (20 min)

– Digital Humanities (N.N.) (20 min)

– Zeit für Fragen (15 min)

10:00 – 10:15 Kaffeepause
10:15 – 11:15 „Lightning Talks“:

– 5 Kurzvorträge á 10 min von Teilnehmer:innen zu Themen aus ihren Bibliotheken

11:15 – 12:00 Breakout Sessions:

– Diskussion in kleinen Gruppen zu den Themen der „Lightning Talks“

12:00 – 13:15 Mittagspause
13:15 – 14:15 Offene Diskussionsrunde und Lösung von Fragen/Problemen:

– Vorab gesammelte Fragen/Probleme der Teilnehmer:innen gemeinsam lösen/besprechen

14:15 – 14:30 Abschlussdiskussion und Fazit

 

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und auf spannende Diskussionen. Bei Fragen oder für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

 

Ihr CrossAsia-Team

Logo of the Europeana Tech Conference 2023

Vom lesenden Menschen zu lernenden Maschinen – über die Möglichkeiten von Gaia-x für das kulturelle Erbe

Dieser Beitrag ist eine Verschriftlichung des gleichnamigen Vortrags über die ersten Erfahrungen, Daten aus dem ITR von CrossAsia in Gaia-X zu publizieren und auf diesem Wege der Forschung und vor allem den Digital Huminaties zur Verfügung zu stellen. Der Vortrag wurde am 11. Oktober 2023 im Rahmen der Europeana Tech Conference 2023 in Den Haag gehalten.

Ausgangspunkt der Reise Richtung Gaia-X stellt die CrossAsia Webseite dar. CrossAsia ist das von der Staatsbibliothek zu Berlin verantwortete Portal, in dem alle Services des von der DFG geförderten Fachinformationsdienstes Asien und weiteren Angebote gebündelt werden. Der Fachinformationsdienst richtet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den asienbezogenen Geisteswissenschaften und hat seinen Schwerpunkt auf Ost-, Zentral- und Südostasien. Die Staatsbibliothek sammelt nicht nur Materialien aus und über diese asiatischen Regionen, sondern hat sich bereits vor mehr als 20 Jahren für eine e-preferred-Strategie entschieden. Wann immer ein elektronisches Medium wie Zeitschrift oder Buch dauerhaft lizenziert werden kann, wird kein gedrucktes Exemplar erworben, sondern das elektronische Dokument lizenziert. Hierbei versucht die Staatsbibliothek neben den überregionalen oder nationalen Zugangsrechten auch die Rechte für die lokale Archivierung der Dokumente inkl. Text- und Datamining-Rechten nach Verhandlungen zu erlangen. Neben den Einträgen in den Nachweissystemen kommt der Verwaltung der lizenzierten Daten wie Bilddaten, Volltexten, Film- und Tondokumenten eine besondere Bedeutung zu. Ein erster Dienst, der aus der Verwaltung der digitalen Objekte entwickelt wurde, ist die CrossAsia-Volltextsuche. Diese basiert neben eigenen digitalisierten und mit Volltexten ausgestatteten Objekten auf lizenzierten Objekten von Verlagen und anderen Anbietern. Hierbei handelt es sich hauptsächlich um Text- und Bildmaterialien aus historischen Quellen, von Büchern über wissenschaftliche Artikel bis hin zu aktuellen Zeitungen. Bislang sind insbesondere Materialien in Englisch und Chinesisch repräsentiert; das Angebot wird auch in Hinblick auf die anderen Sprachen kontinuierlich ausgebaut.

All diese Inhalte werden im sogenannten Integrierten Textrepository (ITR) archiviert. Technische Grundlage hier ist eine Infrastruktur basierend auf der Fedora Repository Software. Gleichzeitig stellen wir die Durchsuchbarkeit der Inhalte über einen Solr-Index dar. Dieser enthält momentan fast 70 Millionen Dokumente und ist weltweit eine einmalige Sammlung für lizenzfreie und lizenzbehaftete digitale Ressourcen in den Asienwissenschaften.

Aus diesem Grunde haben viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein großes Interesse, in diesen Inhalten Muster zu entdecken, neue Zusammenhänge zu erkennen und neue Erkenntnisse mit eigenen Algorithmen und Programmen durch Text- und Datamining zu gewinnen. Der FID Asien besitzt zwar das Recht, seine Nutzerinnen und Nutzern solche Analysen direkt durchführen zu lassen. Hierbei stellt sich jedoch die Frage, wie Code und Inhalte zusammenkommen?

Eine naheliegende Idee wäre ein zusätzlicher Service, der es Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ermöglicht, ganze Sammlungen aus dem ITR herunterzuladen. Allerdings ist die Datenmenge im ITR sehr groß, so dass unter Umständen mehrere Terrabyte von Daten heruntergeladen werden müssten. Dies kann je nach Netzwerkgeschwindigkeit Wochen dauern. Zudem wird die weitere Verbreitung der Daten mit dem Download unkontrollierbar, was für alle lizenzierten Inhalte äußerst kritisch ist und zu Vertragsverletzungen führen kann. Dies wiederum schafft Probleme mit Verlagen, mit denen die Staatsbibliothek Verträge geschlossen hat. Schließlich basiert ein Lizenzvertrag auf gegenseitigem Vertrauen, weshalb eine strengere Zugriffskontrolle auf die Daten notwendig ist.

Eine andere Idee ist, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in die Staatsbibliothek kommen und sich dort mit ihrem eigenen Laptop über die IT-Infrastruktur der SBB direkt mit dem ITR verbinden und dann die entsprechenden Analysen durchführen. Dies ist aus Zeit- und Kostengründen nicht immer realisierbar, vor allem wenn eine ferne Anreise notwendig ist. Und auch in diesem Fall muss kontrolliert werden, ob Daten in zu großem Umfang aus dem ITR abgezogen werden und die Staatsbibliothek damit die Kontrolle über ihre in den Lizenzverträgen eingegangenen Verpflichtungen verliert.

Ein weiteres Problem stellen die erforderlichen Computer-Ressourcen dar, die z.B. für das Training im Rahmen des maschinellen Lernens benötigt werden und die ein einfacher Laptop nicht bieten kann. Daher kann auch die Verfügbarkeit der notwendigen Rechenleistung ein Problem sein.

Ausgehend von dieser Problematik begann unsere Suche nach einer Möglichkeit, unsere Daten und unser ITR für Text- und Datamining zu öffnen. Dabei stießen wir auf Gaia-X. Gaia-X ist eine europäische Initiative für eine unabhängige Cloud-Infrastruktur, wobei es sich eher um ein Framework als um eine weitere Cloud-Plattform wie Amazon Webservices oder Google handelt, die sich in verschiedene Domänen aufgliedert.

Die wichtigsten Eigenschaften des Gaia-X Frameworks sind im Folgenden aufgeführt:

  • Volle Souveränität über die eigenen Daten. Die Kontrolle über die Daten bleibt stets beim Eigentümer.
  • Dezentralität, d.h., es gibt keinen zentralen Punkt im Netzwerk, der für das Funktionieren notwendig ist.
  • Ein Regelwerk zur Schaffung von Vertrauen und spezielle Services (verfügbar als Open Source), die von allen Netzwerkteilnehmern genutzt werden können, um zu überprüfen, ob andere auch die Regeln einhalten. Gaia-X ist also ein föderales System mit implizitem Vertrauen.
  • Gaia-X ist interoperabel, da es keine vorgeschriebene technische Infrastruktur für die Teilnahme gibt.
  • Mit Gaia-X ist es möglich, fachspezifische Dataspaces zu erstellen und diese miteinander zu verknüpfen.

Abbildung 1 zeigt einen Überblick über die Gaia-X Domäne, die wir uns näher angeschaut haben. Links ist das Trust Framework mit den verbundenen föderierten Diensten dargestellt, die dazu genutzt werden können, um die Compliance von allen Teilnehmenden zu überprüfen. Rechts oben finden sich die Portale, die den Einstiegspunkt in die fachspezifischen Dataspaces in Gaia-X darstellen.

 

 

Alles, was in einem Portal veröffentlicht wird, wird im föderierten Katalog verzeichnet, der in der Abbildung neben den Portalen zu sehen ist. Dieser Katalog ist unabhängig von den Portalen und enthält Informationen über alle Assets in Gaia-X. Nutzerinnen und Nutzer besuchen ein Portal und sehen die Inhalte abhängig vom Portal in einer fachspezifischen Ansicht des föderierten Katalogs. Die Inhalte sind jedoch nicht an das Portal gebunden und können jederzeit und überall im Gaia-X-Netzwerk genutzt werden. Auch deswegen ist Gaia-X als dezentral zu bezeichnen.

Um herauszufinden, wie uns diese Eigenschaften unterstützen können, um Text- und Datamining im ITR zu ermöglichen, haben wir ein Proof-of-Concept gestartet. Das Ergebnis war ein eigenes CrossAsia Portal in Gaia-X. Inhalte eines solchen Portals sind sogenannte Service-Offerings in Gaia-X. Dies kann entweder ein Dataset oder ein Algorithmus sein. Für ein Dataset besteht die Möglichkeit des gesicherten Downloads, was bedeutet, dass die URL des Datensatzes niemals sichtbar wird. Gleichzeitig kann zum Beispiel die gesamte Anzahl an Downloads festgelegt werden.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Compute-To-Data für ein Dataset zu aktivieren. Dies ermöglicht es Nutzerinnen und Nutzern, die Daten mit einem veröffentlichten Algorithmus zu verknüpfen und einen Compute Job zu starten. Die Nutzerinnen und Nutzer erhalten nur die Ergebnisse ihres Compute-Jobs, nicht die Daten selbst. Auf diese Weise können wir die Daten aus unserem ITR für Text- und Datamining anbieten, ohne dass jemand Daten herunterladen oder verschieben muss.

Dies funktioniert, weil hier das Ocean Protocol die technische Grundlage von Gaia-X darstellt. Abbildung 2 zeigt einen vereinfachten technischen Ablauf für Compute-To-Data. Die Schritte sind relativ einfach: zunächst suchen die Nutzerinnen und Nutzer die Daten und den Algorithmus aus dem föderierten Katalog (vorausgesetzt, es bestehen entsprechende Zugriffsrechte). Dann werden Daten und Algorithmus in einen isolierten Execution Pod geladen, der innerhalb einer Kubernetes-Umgebung startet. Einzig die Ergebnisse des Algorithmus und Logfiles zur Ausführung werden dann dem Nutzer oder der Nutzerin zur Verfügung gestellt. Am Ende wird der Execution Pod gelöscht.

 

 

Das Veröffentlichen von Datasets und Algorithmen und deren Verbindung hat wie in der Theorie beschrieben funktioniert. Daher kann der Proof-of-Concept als Erfolg angesehen werden: eine Bibliothek kann Datasets in Gaia-X veröffentlichen, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler können einen Algorithmus veröffentlichen und beides über das Portal kombinieren. Die gewünschten Ergebnisse werden zur Verfügung gestellt, ohne das die Sicherheit der Daten gefährdet wird – keine Downloads sind notwendig und alle Daten bleiben bei der Institution, die sie veröffentlicht hat.

Mit der Ersteinrichtung des Portals muss jedoch festgestellt werden, dass noch einige Verbesserungen notwendig sind, bevor die Lösung in größerem Umfang gut genutzt werden kann. Wer das Portal ausprobieren möchte, wird feststellen, dass der Einstieg in das Gaia-X Netzwerk nicht einfach ist und einiger Erklärungen bedarf. Da es sich bei der Datenbank des föderierten Katalogs um einen Distributed Ledger handelt, wird ein Wallet zur Identifizierung und Rechtegewährung benötigt. Daher muss im Browser ein Wallet (z.B. MetaMask) installiert und konfiguriert werden. Nach dem Einstieg ins Netzwerk ist jedoch die Veröffentlichung von Datasets und Algorithmen recht einfach, wenn auch die Verwendung von Daten bzw. das Starten eines Compute-Jobs eine Reihe von Bestätigungen bestimmter Transaktionen auf dem Ledger erfordert.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass Gaia-X eine interessante neue Möglichkeit für GLAM-Institutionen ist, ihre schützenswürdigen Daten anzubieten. Gaia-X ist derzeit noch stark von wirtschaftlichen und industriellen Interessen mit einer starken kommerziellen Ausrichtung getrieben. Dennoch haben wir uns entschieden, vor allem aufgrund der guten Ergebnisse, unsere Aktivitäten in Gaia-X fortzuführen und den Proof-of-Concept zu einer Pilotanwendung weiterzuentwickeln. Hier arbeiten wir an ersten Verbesserungen der User-Experience und werden in Kürze weitere Use-Cases mit wissenschaftlichem Fokus durchführen. Wir engagieren uns gleichzeitig in der Gaia-X und Ocean-Protocol-Community, um auch nicht-kommerzielle Anwendungsfälle in Gaia-X besser zu ermöglichen und Gaia-X zu einem wissenschaftlichen Ökosystem für fachspezifische Dataspaces weiterzuentwickeln.

Basierend auf unseren Erfahrungen aus dem Proof-of-Concept möchten wir Einrichtungen des Kulturerbes vorschlagen, darüber nachzudenken, wie Gaia-X und das Ocean Protocol sie dabei unterstützen können ein Fullstack-Dataprovider zu werden. Und eben nicht nur ein Dataprovider für Metadaten, um Kulturartefakte zu finden, nicht nur ein Dataprovider für Texte zum Lesen, Audios zum Hören, Bilder oder Videos zum Ansehen oder Forschungsdaten zum Analysieren. Sondern vielmehr ein Dataprovider, der solche Kulturdaten in hoher Qualität auch für Algorithmen und Netzwerke für maschinelles Lernen anbietet und dabei – sofern notwendig – die Hoheit über die Daten behält.

Derzeit werden Large Language Models stark von großen Unternehmen wie OpenAI, Google oder Facebook kontrolliert. Wenn jedoch jeder die Möglichkeit erhält, seine eigenen Modelle mit Daten von GLAM- Institutionen zu trainieren, kann das maschinelle Lernen demokratisiert werden. Da jeder Zugang zu den Daten hat, die er oder sie für seine Algorithmen benötigt – entweder zu freien Daten oder bei lizenzierten Daten dort, wo ein entsprechendes Zugriffs- und Lizenzrecht besteht. Neue Ansätze wie Federated Learning können dabei helfen und den Prozess sogar noch stark vereinfachen. Unser Ziel ist es, das Training künstlicher Intelligenz zu verbessern, indem wir unsere digitalen Lesesäle für die Algorithmen öffnen und nicht nur die neuen Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz selbst zu nutzen.

Referenzen

Wenn Sie interessiert sind, die Lösung zu testen und Unterstützung benötigen, wenden Sie sich bitte an x-asia(at)sbb.spk-berlin.de