Erwerbungen

Was wurde in Vietnam in den 1950er, 1960er und 1970er Jahren publiziert?

Kürzlich sind ca. 350 vietnamesische Bücher aus den 1950er und 1960er Jahren und der ersten Hälfte der 1970er Jahre aus dem Bestand der Staatsbibliothek dem Online-Katalog hinzugefügt worden. Es handelt sich dabei um ca. 250 in Nordvietnam und ca. 100 in Südvietnam erschienene Titel.

Mit dem Ende der französischen Kolonialherrschaft und infolge der Beschlüsse der Genfer Indochina-Konferenz im Jahr 1954 wurde Vietnam in Nord- und Südvietnam geteilt. Diese Teilung wurde erst mit dem Fall der von den USA unterstützten südvietnamesischen Administration und der Wiedervereinigung des Landes 1975 beendet. Der gesamte Zeitraum war von großen politischen Spannungen und Krieg gekennzeichnet. Insbesondere ab 1964 brach der Krieg, auch zweiter Indochinakrieg genannt, durch die Intervention der USA offen aus und wurde erst 1975 mit dem Sturz der Regierung Südvietnams durch den kommunistischen Norden beendet. Die unterschiedlichen politischen und sozialen Kontexte in den beiden Teilen Vietnams haben auch die Entwicklung der jeweiligen Literatur beeinflusst.

Während im sozialistisch orientierten Norden Themen wie der antikoloniale Widerstand, persönliche Kriegserlebnisse, Schilderungen von Heldentum, Landreform, die Revolution und die Rolle der Partei, das Leben der arbeitenden Menschen und der Aufbau des Sozialismus, die Literatur im engeren Sinne prägten und das Prinzip des sozialistischen Realismus das Grundgerüst dafür bildete, thematisierten im amerikanisch und französisch geprägten Süden Autoren außer dem Krieg die zunehmenden Veränderungen des Lebens durch die Anwesenheit der US-Truppen. Es wurden Liebesromane mit erotischen Zügen, Kriminalromane und satirische Geschichten publiziert. Philosophische Richtungen wie der Existenzialismus und Personalismus hatten Einfluss auf einige südvietnamesischen Autoren.

Unter den neu katalogisierten Büchern aus Nord- und Südvietnam befinden sich zahlreiche Romane, Sammlungen von Kurzgeschichten und Gedichten, Biographien von Dichtern und historischen Persönlichkeiten, literatur- und sprachwissenschaftliche Werke, einige Übersetzungen aus Fremdsprachen (z.B. „Das Majorat“ von E.T.A. Hoffmanns, Saigon 1962; „Shanxiang jubian“ von Zhou Libo, Hanoi 1960) sowie Werke zur Geschichte, Religion, Politik, Ethnologie, Recht u.a.

 

Hier können Sie die „neuen“ Titel durchstöbern.

 

Erwähnenswert ist, dass die Bücher aus Südvietnam teilweise attraktiv gestaltete Cover und Buchseiten haben.

 

Gedichte von Nguyễn Xuân Thanh

 

 

Die 350 Bücher bilden eine wertvolle Ergänzung zu unserer ca. 20.000 Bände umfassenden Vietnam-Sammlung. Bei zwei Dritteln der Bücher handelt es sich um Erwerbungen der Staatsbibliothek aus den 1970er Jahren. Die anderen Bücher sind zu einer späteren Zeit als Geschenk oder durch Tausch in die Bibliothek gelangt.

Wir danken Laura Plepelic vom Institut für Asien- und Afrikawissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin, die uns während ihres studentischen Praktikums bei der Katalogisierung genannter Titel unterstützt hat.

 

Weiterführender Literatur, die sich ebenfalls in unserem Bestand befindet:

Durand, Maurice M.; Nguyên-trân-Huân: An introduction to Vietnamese literature. New York: Columbia Univ. Pr., 1985

Engelbert, Thomas; Chi P. Pham (Hrsg.): Reading South Vietnam’s writers. The reception of Western thought in journalism and literature, Singapore, Springer, 2023 [http://erf.sbb.spk-berlin.de/han/1000702200/search.ebscohost.com/login.aspx?direct=true&scope=site&db=nlebk&db=nlabk&AN=3640156]

Hữu Ngọc: Anthology of Vietnamese popular literature. Hanoi, Foreign Languages Publ. House, 1984

Lê Thành Khôi: Histoire et anthologie de la littérature viêtnamienne des origines à nos jours. Paris, Les Indes Savantes, 2008

Gale Data Packages / Datenpakete

Wir freuen uns, dass drei weitere Pakete des Anbieters Gale zur Verfügung stehen:

In der China and the Modern World Serie sind nun auch:

  • Hong Kong, Britain, and China, Part II: 1965–1993 Digital Archive
  • Records of Shanghai and the International Settlement, 1836–1955 D

für unsere Nutzer:innen zugänglich. Außerdem steht ein weiteres Paket in der State Papers Online Colonial Serie zur Verfügung.

  • Asia, Part II: Singapore, East Malaysia, and Brunei Digital Archive

Alle Erweiterungen sind über die gewohnten Zugangslinks erreichbar.

 

 


We are happy to announce that three more packages for Gale databases have been licensed for CrossAsia.

In the China and the Modern World Series :

  • Hong Kong, Britain, and China, Part II: 1965–1993 Digital Archive
  • Records of Shanghai and the International Settlement, 1836–1955 D

are now available. Furthermore, an additional package in the State Papers Online Colonial series:

  • Asia, Part II: Singapore, East Malaysia, and Brunei Digital Archive

is now available.

All new packages can be accessed via the established links.

Neuerwerbung: China Social Science Library

Ab sofort haben CrossAsia Nutzer Zugang zu über 4000 Ebooks der China Social Science Library 中国社会科学文库 . Die Titel decken ein breites Spektrum an Fachdisziplinen ab.

 

 

 

Zur Webseite des Anbieters gelangen Sie via proxy oder direkt.

500 thailändische Bücher neu im Katalog – Dank gilt der thailändischen Botschaft

Ende 1977 unternahm Herr Dr. Hartmut-Ortwin Feistel, der damalige Leiter der Orientabteilung, zu der der Bereich Südostasien bis 2019 gehörte, eine Reise in mehrere südostasiatische Länder, um Kontakte zu Lieferanten zu knüpfen. In Bangkok lernte er Mitarbeiter:innen des Verlags Duang Kamol kennen und beauftragte sie mit der Lieferung von Büchern. Obwohl das nicht die ersten thailändischen Bücher in der Staatsbibliothek waren, kann man sagen, dass damit der Grundstein für die moderne Sammlung thailändischer Literatur an der Staatsbibliothek zu Berlin gelegt wurde. 1978 trafen die ersten 685 Bände, überwiegend in Thailändisch, ein. In den darauffolgenden Jahren kamen zahlreiche weitere Lieferungen.

 

provisorische Titelaufnahme

Akzessionsordner

Zu der Zeit gab es in der Staatsbibliothek keine Mitarbeiter:innen, die der thailändischen Sprache mächtig waren. Um die Bücher dennoch den Leser:innen zugänglich zu machen, wurde ein thailändischer Student mit der Erfassung der bibliographischen Daten beauftragt. Das geschah, wie damals üblich, ausschließlich in Transkription. Die Erfassungsbögen wurden in 2 Ordnern abgeheftet.

Die Bücher fanden mit Signatur im Magazin ihren Platz. Theoretisch nutzbar, aber praktisch nicht auffindbar gerieten sie in Vergessenheit.

 

Thailändische Bücher im TiefmagazinAls die Ordner eines Tages wieder zum Vorschein kamen, entstand im Gespräch mit der thailändischen Botschaft die Idee zu einem Katalogisierungsprojekt. Die thailändische Botschaft stellte eine Geldspende für einen Werkvertrag zur Katalogisierung von 500 dieser thailändischen Bücher aus den Anfangsjahren zu Verfügung. Die Bücher sind alle in den 1960er und 1970er Jahren und Anfang der 1980er Jahr erschienen und konnten nun, wie es seit 2015 Standard ist, in Originalschrift und Transkription katalogisiert werden. Sie sind über den Online-Katalog der Staatsbibliothek und die CrossAsia-Suche recherchierbar. Thematisch können die Bücher hauptsächlich den Sachgebieten Geschichte, Politik, Monarchie, Verwaltung, Arbeitsmarkt, Wirtschaftsentwicklung, Buddhismus, Kunst, Literatur und Sprachwissenschaft zugeordnet werden. Unter anderem sind mehrere Titel über Teilaspekte der Kulturgeschichte des alten Siam von Chali Iamkrasin darunter. Unter den zahlreichen Romanen und Kurzgeschichten befinden sich Werke von Autoren wie Rong Wongsawan, Chalœ̄msak Rongkhaphalin, Khamphun Bunthawi, Nimit Phūmithāwō̜n, Phrǣ Sōphin, Wasan Akkaradet und Ratsamīdārā.

Hier können Sie in den Titeln stöbern.

Unser besonderer Dank gilt der Königlich Thailändischen Botschaft in Berlin für die Geldspende und Frau Panchapa Wattanasiri, die die Katalogisierung der Bücher übernommen hat.

Ausschnitt, Einband des „Fremdenführer durch das Kriegsgefangenenlager Bando, Japan“ (Signatur B-04)

Bandō-Sammlung des DIJ nun in Berlin

Ende 2021 kam die so genannte Bandō-Sammlung des Deutschen Instituts für Japanstudien (DIJ, Tokyo) als Depositum in die Betreuung durch die Ostasienabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin-PK (SBB-PK). Während des ersten Weltkriegs gerieten nach der Kapitulation von Tsingtau (i.e. Qingdao) im November 1914 rund 4700 Deutsche und Österreich-Ungarn in japanische Kriegsgefangenschaft. Sie wurden zunächst in zwölf eher provisorisch eingerichteten Gefangenenlagern untergebracht, die über ganz Japan verteilt waren und teils aus ehemaligen Tempeln, Teehäusern und öffentlichen Gebäuden bestanden. Der Krieg zog sich jedoch länger hin als zunächst erwartet. Überdies wurde die zum Teil unzureichende Unterbringung bei Inspektionen, welche die Schutzmächte Deutschlands veranlassten, kritisiert. Letztlich kam es zur Errichtung neuer Barackenlager, in welche die Gefangenen größtenteils verlegt wurden. Mit ca. 1000 Personen war das Lager Bandō (Präfektur Tokushima) eines der größten Sammellager. Unter der Leitung des sehr human eingestellten Lagerkommandanten MATSUE Toyohisa konnte sich die Eigeninitiative der Kriegsgefangenen voll entfalten. Von Vorteil war hierbei, dass die wenigsten von ihnen Berufssoldaten waren, sondern sich als Reservisten oder Freiwillige für den Dienst gemeldet hatten und somit über die unterschiedlichsten Fachkenntnisse verfügten.

Werbung der Geba auf der Rückseite des „Führer durch die Ausstellung für Bildkunst und Handfertigkeit, Kriegsgefangenenlager Bando, 1918“ (Signatur B 01)

Werbung der Geba auf der Rückseite des „Führer durch die Ausstellung für Bildkunst und Handfertigkeit, Kriegsgefangenenlager Bando, 1918“ (Signatur B 01)

Mit Sport, Gemüseanbau und allerlei Gewerben – von der Lagerbäckerei Geba über Warmbadeanstalten bis hin zum Fotoatelier – wurde versucht, die langen Stunden der Gefangenschaft sinnvoll zu füllen. Darüber hinaus engagierten sich zahlreiche der Insassen bei kulturellen Veranstaltungen wie Konzerten, Theaterstücken, Unterrichts- und Vortragsreihen. Eine Druckerei entstand ebenfalls, wodurch die Aktivitäten der Gefangenen in den erhaltenen Lagerdrucken sehr gut dokumentiert sind. Die Bandō-Sammlung war ehemals 1998 vom DIJ erworben und 2004/2005 durch zwei Schenkungen ergänzt worden. Sie umfasst neben den beiden Zeitungen, dem „Täglichen Telegrammdienst Bando“ und „Die Baracke“, monographische Werke, Vortragstexte, Landkarten, Theater- und Konzertprogramme, Fotoaufnahmen sowie einige Stücke der Kriegsgefangenenpost. Des Weiteren werden zusätzlich Fotos, drei Fotoalben, weitere Gefangenenpost und eine Reihe Druckerzeugnisse unter der Bezeichnung „Bandō-Sammlung“ subsummiert, die eigentlich in anderen Kriegsgefangenenlagern wie beispielsweise Marugame und Kurume entstanden sind.

Als ein Beitrag des DIJ zur Initiative „Deutschland in Japan 2005/2006“ wurde so gut wie die komplette Bandō-Sammlung digitalisiert und der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Auf der auf Deutsch und Japanisch angelegten Webseite findet sich neben einem Katalog, der zahlreiche Titel bis auf Inhaltsebene erschließt, eine virtuelle Ausstellung, in welcher das Lagerleben unter anderem unter den Aspekten Verpflegung, Theater, Austausch zwischen Deutschen und Japanern sowie durch einen virtuellen Lagerrundgang beleuchtet wird. Perspektivisch sollen diese Inhalte auf Webseiten der SBB-PK umziehen und ein Portal zu Materialien, die mit den japanischen Kriegsgefangenenlagern von 1914-1920 in Verbindung stehen, geschaffen werden. Eine professionelle Neudigitalisierung der Sammlung befindet sich ebenfalls in Vorbereitung

Ursprünglich verfügte die SBB-PK über eine sehr umfängliche Sammlung an Lagerdrucken aus Bandō, welche jedoch im Zweiten Weltkrieg teilweise verloren ging. Trotz einiger Dopplungen bildet das Depositum des DIJ insofern eine höchst erfreuliche Erweiterung zu den Titeln, die sich noch im Bestand der SBB-PK befinden. Einige dieser Werke wurden vor einigen Jahren für die Europeana Collections 1914-1918, die dem Ersten Weltkrieg gewidmet ist, bereits digitalisiert wie beispielsweise der „Fremdenführer durch das Kriegsgefangenenlager Bando, Japan“, der im August 1918 angefertigt wurde, als rund 90 Gefangene aus dem Lager Kurume nach Bandō verlegt wurden. Aus jenem Lager Kurume stammt auch ein Konvolut von 39 Veranstaltungsprogrammen, welches 2013 von der SBB-PK erworben werden konnte und ebenfalls bereits in digitaler Form zugänglich ist.

„Hauptstraße“ im Lager Bandō (Signatur H 57-01)

„Hauptstraße“ im Lager Bandō (Signatur H 57-01)

Schenkung tibetischer Faksimiles

Seit einigen Monaten beherbergt die Ostasienabteilung in der Staatsbibliothek Berlin eine Schenkung des sMan-rtsis-khang in Lhasa. Es handelt sich dabei um eine von Herrn Dr. Balk und Frau Dr. Sabernig arrangierte Schenkung einer 130-bändigen Sammlung faksimilierter tibetischer Texte.

Die Medien können zur Nutzung im Lesesaal bereitgestellt werden und lassen sich unter dem Reihentitel Gangs-ljongs sman-rtsis rig-mdzod chen-mo (གངས་ལྗོངས་སྨན་རྩིས་རིག་མཛོད་ཆེན་མོ་) finden.

Die 130 Bände sind aufwendig gestaltet und wurden zur Feier des 100-jährigen Bestehens des sMan-rtsis-khang in seiner heutigen Form 2016 herausgegeben.

Die Vorbereitung dieser Publikation erstreckte sich über mehrere Jahre. Bereits 2006 wurde unter der Leitung des Direktors des sMan-rtsis-khang, Herrn Yum-pa, mit der Sammlung medizinischer und astrologischer Texte in ganz Tibet begonnen. Dazu wurden neben der Bibliothek des Potala-Palasts auch Reisen in abgelegene Regionen unternommen und vor Ort tibetische Mediziner und Mönche konsultiert. Dadurch konnten 700 medizinische und 300 astronomische Texte gesammelt werden. Aus diesem Fundus wurde anhand verschiedener Kriterien eine Kollektion von 130 Texten ausgewählt. Wichtige Kriterien waren u.a. die Relevanz für die Forschung, ob der Text bereits an anderer Stelle publiziert ist, die Lesbarkeit der Schrift, deren Erhaltungszustand und Vollständigkeit, sowie diverse weitere Faktoren.

Die Sammlung beinhaltet Texte zur tibetischen Medizin, der Astronomie / Astrologie sowie eine literarische Sammlung. Die 83 Texte zur tibetischen Medizin gliedern sich in Abhandlungen über die Geschichte der Medizin, Grundlagentheorie, klinische Medizin und Pharmakologie. Die astrologischen Texte beschäftigen sich mit Themen wie Astronomie, Kalenderwesen, Kosmologie, Planeten und Orakelwesen. Jedem Band ist eine Einleitung vorangestellt, der eine Inhaltsbeschreibung sowie weitere Merkmale des Texts, wie die Entstehungszeit, entnommen werden können.

Blick in einen der Bände des Gangs-ljongs sman-rtsis rig-mdzod chen-mo གངས་ལྗོངས་སྨན་རྩིས་རིག་མཛོད་ཆེན་མོ་ (Staatsbibliothek zu Berlin-PK/Antje Ziemer, CC NC-BY-SA)

Bungei Kurabu

Neu lizenziert: Bungei kurabu 文芸倶楽部 ab sofort verfügbar

Ab sofort ist für registrierte CrossAsia Nutzerinnen und Nutzer über die Datenbank JapanKnowledge die Zeitschrift Bungei kurabu (文芸倶楽部) verfügbar. Das literarische Magazin erschien von 1895 bis 1933 bei Hakubunkan. Die Datenbank umfasst jedoch nur die Ausgaben der Meiji-Zeit, also den Zeitraum 1895-1912 mit insgesamt 284 Heften. Die Zeitschrift enthält neben Werken bekannter AutorInnen wie Higuchi Ichiyô oder Izumi Kyôka auch Artikel zu Kunst, Theater und aktuellen Strömungen der damaligen Zeit. Weitere Informationen finden Sie auf der Seite des Anbieters.

Die Datenbank kann nach AutorInnen und Titelstichworten durchsucht werden, bietet aber keine echte Volltextsuche. Um diese Ressource zu nutzen, melden Sie sich bitte wie üblich bei CrossAsia an. Rufen Sie auf der Datenbankseite JapanKnowledge auf und loggen Sie sich dort ein. In der einfachen Suche (基本検索) finden Sie Bungei Kurabu in dem Bereich „JK Books“ als zweites unter der Zeitschrift Taiyô (太陽) aufgelistet. In der ausführlichen Suche (詳細検索) wählen Sie bitte „Nihon kindai bugakukan“ (日本近代文学館) aus dem Pull Down Menü aus (relativ weit unten). Danach wechselt der Bildschirm und Sie können nun in den beiden Ressourcen dieses Datenbanksegments, eben Taiyô und Bungei kurabu, suchen.

Neue Inhalte über JapanKnowledge verfügbar

Wir freuen uns, den registrierten Nutzerinnen und Nutzern von CrossAsia ab sofort 3 neue Inhalte dauerhaft über die Datenbank Japanknowledge anbieten zu können.

Es handelt sich zum einen um das Archiv der englischsprachigen Zeitschrift The Oriental Economist mit allen 874 Ausgaben der Jahre 1934 bis 1985.

Sie finden diese Zeitschrift in JapanKnowledge entweder unter der einfachen Suche in dem Abschnitt JKBooks als The ORIENTAL ECONOMIST und dort dann auch die Ergebnisse Ihrer Suche. In der erweiterten Suche (詳細(個別)検索) führt am unteren Ende des Scroll-down Menü ein Link zur erweiterten Suchmaske.

Zum anderen konnten wir die elektronischen Versionen des 新編国歌大観 und des 角川古語大辞典 lizenzieren.

Aus technischen Gründen (u.a. limitierte Anzahl von möglichen Parallelzugriffen) werden letztere beiden über einen separaten Zugang in der Umgebung von JapanKnowledge angeboten.
Sie finden den Link in der Datenbank-Auswahlliste der CrossAsia-Webseite unter 新編国歌大観, 角川古語大辞典 über die Auswahlpunkte „Japanese“ und „Dictionaries & Encyclopedias“.
Bitte melden Sie sich wie gewohnt bei CrossAsia an, wählen die Datenbank aus und klicken auf der JapanKnowledge-Seite ログインする.
Unter diesem Link steht Ihnen nur eine begrenzte Auswahl, unserer über JapanKnowledge lizenzierten Ressourcen, zur Verfügung.
Der Zugang zu allen anderen Ressourcen in JapanKnowledge findet sich wie gewohnt in der Auswahlliste unter JapanKnowledge.
Beide Nachschlagewerke können über die einfache und erweiterte Suche durchsucht werden.
Bei der einfachen Suche können die Ergebnisse über die Menüführung am linken Rand eingegrenzt werden, 角川古語大辞典 findet sich im Abschnitt 日本語, 新編国歌大観 unter 叢書・日本文学.
Bei der erweiterten Suche können die Werke über das Drop-down Menü jeweils direkt angesteuert werden.

Bitte vergessen Sie nicht, sich nach beenden Ihrer Recherche über den ログアウト-Button(oben rechts) abzumelden.

Besuch des thailändischen Botschafters

Am 15. Februar 2018 besuchten der thailändische Botschafter, SE Dr. Dhiravat Bhumichitr, und Dr. Manusavee Monsakul, Botschaftsrätin für Politik, Bildung und Kultur, die Orientabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin. Der Botschafter übergab der Bibliothek 39 Bücher aus Thailand, 28 davon in Thailändisch. Es handelt sich hauptsächlich um Bücher bekannter thailändischer Autoren, deren Werke den Southeast Asian Writers Award, ein wichtiger Literaturpreis in Südostasien, gewonnen haben, wie z.B. Khropkhrua klang thanon (Familie auf der Straße) von Sila Khomchai, Phǣndin ʻư̄n (Ein anderes Land) von Kanokphong Songsomphan oder Rao long lư̄m ʻarai bāng yāng (Wir vergessen etwas) von Watchara Satchasarasin. Diese Bücher stellen eine wertvolle Ergänzung des Thailand-Bestandes der Staatsbibliothek dar, der mit ca. 15 000 Bänden (davon ca. 5000 in Thailändisch) den umfangreichsten in Deutschland bildet.

Herr Christoph Rauch, Leiter der Orientabteilung, und Frau Dr. Claudia Götze-Sam, Fachreferentin für Südostasien, informierten Herrn Dhiravat Bhumichitr und Frau Manusavee Monsakul über die thailändischen Bestände zu denen auch ca. 300 Handschriften aus Thailand gehören. Im Gespräch interessierten sich die Gäste besonders für die Bearbeitung und Präsentation der thailändischen Literatur in der Staatsbibliothek. Eine zukünftige Zusammenarbeit wurde erörtert. Beeindruckt waren die Gäste von den 10 thailändischen Handschriften, zumeist Faltbücher mit astrologischem Inhalt, die anlässlich des Besuchs gezeigt wurden. Ein Gang durch das Haus an der Potsdamer Straße beendete das Treffen.

 

500 Bücher in Myanmar

Die Staatsbibliothek erhielt 2013 eine Schenkung von mehr als 500 Büchern in burmesischer Sprache. Die Bücher stammen aus der umfangreichen Sammlung der Burmanistin Dr. Annemarie Esche, die durch zahlreiche Publikationen über die burmesische Sprache, Kultur und Literatur bekannt wurde, wie z.B. Der Markt von Pagan (Verlag Volk und Welt, Berlin, 1968), Märchen der Völker Burmas (Insel-Verlag, Leipzig, 1976) oder Die goldene Pagode (Gustav Kiepenheuer Verlag, Leipzig und Weimar, 1985). Sie ist ebenfalls Autorin der einzigen Wörterbücher der Sprachenkombination Burmesisch (Myanmar) – Deutsch: Wörterbuch Burmesisch-Deutsch, Verlag Enzyklopädie, Leipzig, 1976 sowie Wörterbuch Deutsch – Myanma (Helmut Buske Verlag, Hamburg, 2011). Letzteres hat sie gemeinsam mit ihrem Mann Otto Esche herausgegeben, auf den sie ihre Begeisterung für die burmesische Sprache übertragen konnte.
Das Interesse an Burma begann für beide bereits Anfang der 1960er Jahre, als Annemarie Esche das Deutsche Institut in Rangun leitete und Otto Esche als Diplomat der DDR an der dortigen Botschaft tätig war. Annemarie Esche erlernte die burmesische Sprache, begann Literatur zu übersetzen und nach ihrer Rückkehr unterrichtete sie an der Karl-Marx-Universität in Leipzig. Ab 1979 lehrte sie an der Humboldt-Universität zu Berlin und leitete dort bis zu ihrer Pensionierung 1986 das Fachgebiet Burmanistik. Auch danach arbeitete sie mit viel Enthusiasmus an ihrem opus magnum, dem tausendseitigen Wörterbuch Deutsch-Myanma, weiter. Aufgrund Annemarie Esches zahlreicher Aufenthalte in Burma – die in Zeiten begannen, als nur sehr wenige Menschen nach Burma reisten und der Kauf burmesischer Bücher für Bibliotheken schwierig war (was teilweise immer noch zutrifft) – können wir uns heute äußerst glücklich schätzen, diese umfangreiche Sammlung aus vier Jahrzehnten in unserem Bestand zu haben.

Die Sammlung umfasst burmesischsprachige Bücher hauptsächlich aus den Bereichen Literaturwissenschaft, Belletristik, Lyrik, Geschichte, Politik, Buddhismus, Kunst, Architektur, Ethnologie, Bildungswesen sowie Sprachwissenschaft und Grammatik. Sie ergänzt die bereits bestehende Sammlung burmesischer Literatur hervorragend.

Unter den Büchern befinden sich zahlreiche Biografien bekannter Persönlichkeiten wie die des Schriftstellers Shwe U Daung (1889-1973; Lebensbericht und Ansichten von Shwe U Daung – ဆရာကြီးရွှေဥဒေါင်း၏ တသက်တာမှတ်တမ်း နှင့် အတွေးအခေါ်, Abb. 1), des Malers Ba Nyan (1897-1945; Leben und Werk von U Ba Nyan – ဦးဘဉာဏ်၏ဘဝနှင့် သူ့လက်ရာ, Abb. 2), des Oberbefehlshabers der burmesischen Streitkräfte im ersten Anglo-Burmesischen Krieg Maha Bandula (1782-1882) (Bandulaဗန္ဓုလ, Abb. 3) sowie des burmesischen Pali- und Buddhismus-Gelehrten U Pe Maung Tin (1888-1973; Pe Maung Tin bzw. Vater Langlebig – ဖေမောင်တင် သို့မဟုတ် ဘသက်ရှည်). Aber auch Erinnerungen verschiedener Burmesen an einzelne Abschnitte ihres Lebens gehören dazu wie der Bericht eines unbedeutenden Soldaten – အညတရစစ်သည်တစ်ဦး၏မှတ်တမ်း (Abb. 4) von Khin Maung Nyo über seine Erlebnisse in der Armee seit der Gründung der Burma Independence Army 1942.

Abb. 1: Biografie des Schriftstellers Shwe U Daung (1961)

Portrait des Malers Ba Nyan

Abb 2: Portrait des Malers Ba Nyan aus der Biografie Leben und Werk von U Ba Nyan  von Min Naing (1974)

Abb. 3: Maha Bandula, Bild aus der Biografie Bandula von Thein Maung (1948)

Abb. 4: Bericht eines unbedeutenden
Soldaten von Khin Maung Nyo (1969)

 

 

Eine große Anzahl von Romanen gibt Einblicke in die verschiedenen Lebenswelten der Burmesen. So lernt der Leser in dem Roman Land unter dem Himmel (မိုးအောက်မြေပြင်, 1962, Abb. 5) von Min Aung den bäuerlichen Alltag kennen. Die Lebenswege verschiedener Frauen kann der Leser in dem Roman Kathit-Blüte – ကသစ်ပန်း (1963?) von Khin Hnin Yu verfolgen. U Hla (Fremde Lebenswege – မနီးတဲ့ဘဝခ ရီး, 1971) und Maung Thara Wer lockt uns die Katze heraus? (ကြောင်ကို ဘယ်သူ ခြူဆွဲပေးမလဲ, 1977) verarbeiten in ihren Romanen eigene Erfahrungen in burmesischen Gefängnissen in den 1950er Jahren. Etliche Romane spielen vor dem Hintergrund des Unabhängigkeitskampfes wie z.B. Viele Tage (နေ့ပေါင်းများစွာ, 1972) von Soe Naing oder Unsere Kameraden von einst (တခါတုန်းက ဒို့ရဲဘော်, 1963) von Min Shin oder anderer historischer Ereignisse wie beispielsweise dem Saya San-Aufstand 1930-1932 (Vater Zone und Madin, 1977, von Yan Aung, Abb. 6). Auch die Liebe ist ein zentrales Thema in burmesischen Romanen. So beschreibt Yan Aung in Der Junge aus Obermyanmar (အညာစားကလေး, 1962, Abb. 7) wie sich ein armer Waisenjunge und die Tochter eines hohen Beamten ineinander verlieben, diese Liebe jedoch erst nach vielen Jahren, in denen sich der junge Mann eine Existenz aufgebaut und den sozialen Aufstieg geschafft hat, in Erfüllung geht. Auf eine wahre Begebenheit geht der Roman Ein Ehepaar – 34 Jahre (သူတို့လင်မယား – ၃၄ နှစ်, 1977, Abb. 8) von Thein Pe Myint zurück, in dem geschildert wird, wie Alkohol eine Ehe zerstört.

Abb. 5: Land unter dem Himmel von Min Aung (1962)

Abb. 6: Vater Zone und Madin von Yan Aung (1977)

 

Abb. 7: Der Junge aus Obermyanmar
von Yan Aung (1962)

Abb. 8: Ein Ehepaar – 34 Jahre von Thein Pe Myint (1977)

 

Die burmesische Literatur ist reich an Kurzgeschichten, die häufig zuerst in Zeitschriften abgedruckt wurden. In der Esche-Sammlung befinden sich Kurzgeschichten u.a. folgender Autoren: Thawdar Swe, Ponnya, Mya Than Tint, Jeyya, Maung Hsway Tint, Min Lu, San San Nwe, Chit Oo Nyo, Mya Than Tint, Min Kyaw, Mann Tin, Nu Yin, Min Shin, Thein Lwin, Tekkatho Mya Sein, Ne Win, Yangon Ba Swe, Maung Htin.

Neben allgemeinen Darstellungen der Geschichte dokumentieren etliche Publikationen die politischen Ereignisse der 1960er und 1970er Jahre wie zum Beispiel der Bericht über die Innere Eintracht an den Revolutionären Rat der Union von Myanmar am 31. Mai 1969 (ပြည်ထောင်စုမြန်မာနိုင်ငံ တော်လှန်ရေးကောင်စီသို့ တင်သွင်းသော ပြည်ထောင်စုမြန်မာနိုင်ငံ ပြည်တွင်းညီညွတ်ရေးအကြံပေးအဖွဲ့၏ အစီရင်ခံစာ) und der Bericht des Zentralen Exekutivkomitees auf der 5. Jahrestagung des Zentralen Arbeiterrates am 24. April 1970 (ဗဟိုပြည်သူ့အလုပ်သ မားကောင်စီ ပဉ္စမအကြိမ်(နှစ်ပတ်လည်)အစည်အဝေး ဗဟိုအလုပ်အမှုဆောင်ကော် မတီ၏အစီရင်ခံစာ).

Alle Bücher sind in dem allgemeinen Katalog der Staatsbibliothek (www.stabikat.de) recherchierbar und wurden in burmesischer Schrift und in Transkription katalogisiert. Unser besonderer Dank gilt an dieser Stelle der Burmanistin Dr. Uta Gärtner, die uns maßgeblich in ehrenamtlicher Tätigkeit bei der Einarbeitung der Sammlung unterstützt hat. Während im Stabikat die Titel bisher nur in Umschrift sichtbar sind, ist im Katalog des Fachinformationsdienstes Asien – CrossAsia die Darstellung auch in burmesischer Schrift möglich.

Ein Beispiel für eine Suchanfrage im Stabikat und im CrossAsia-Katalog

 

 

Handschriftliche Widmungen in zahlreichen Büchern zeugen von den umfangreichen persönlichen Kontakten Annemarie Esches und der Verehrung, die ihr viele Burmesen entgegenbrachten.

„Der hochverehrten Literaturwissenschaftlerin Dr. Annemarie Esche zur Erinnerung“,
Htilar Sitthu, 27.9.78

 

 

Für Sayamagyi (Lehrerin)
Dr. Annemarie Esche

In unvergänglicher Zuneigung

gez. 10.2.78

Maung Than Win (Hlain)

 

 

 

 

 

 

 

Immer wieder tragen Bücher die Widmung für „Daw Hninzi“ oder „Ma Hninzi“. „Hninzi“ ist der burmesische Name von Annemarie Esche und bedeutet „Rose“ (Daw / Ma Hninzi – Frau Rose).

 

Für Sayama (Lehrerin) Daw Hninzi,
Herzlichst Soe Naing, 5.11.75

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Für Ma Hninzi, Geschenk des Autors
Lin Yone, 11.10.78

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Da Wörterbucharbeit umfassende Wortschatzkenntnisse voraussetzt, haben Esches Bücher aus ganz unterschiedlichen Bereichen erworben, so beispielsweise auch über das Pressewesen, Bergbau, diverse landwirtschaftliche Themen, Gesundheit, Ernährung, Heilpflanzen, Astrologie. Es gibt eine Einführung in Platos Werke, einen Ratgeber für geplante Elternschaft sowie Berichte über Auslandsreisen von Burmesen nach Japan, Frankreich, in die damalige Sowjetunion und in die DDR.

 

Alle Neuerwerbungen zu Burma/ Myanmar sind unter folgendem Link abrufbar:
http://staatsbibliothek-berlin.de/die-staatsbibliothek/abteilungen/orient/recherche-und-ressourcen/druckschriften/neuerwerbungen/laender-und-regionen/

 

Zur Darstellung der burmesischen Schrift wird der Font Myanmar 3 empfohlen.