CrossAsia Newsletter

International Conference on Cooperative Development and Sharing of Chinese Resources

Ab  dem 25. Oktober 2016 fand in Macao die “International Conference on Cooperative Development and Sharing of Chinese Resources” statt. Die dreitägige Konferenz, die jetzt zum elften Mal tagte, geht zurück auf Kooperationsanstrengungen und den Bedarf am Informationsaustausch derjenigen Bibliotheken und Informationseinrichtungen, die mit chinesischen Materialien arbeiten. Seit ihrem Bestehen wurden 14 kooperative Erschließungs- und Digitalisierungsprojekte erfolgreich durchgeführt.

Die Tagung wird vom Council of the Conference on Cooperative Development and Sharing of Chinese Resources (CCDSCR) ausgerichtet, das derzeit an der Nationalbibliothek der VR China angesiedelt ist. Die Organisatoren der diejährigen Tagung waren das Department of Public Library Management of the Cultural Affairs Bureau of the Macao SAR Government und die Macau Library and Information Management Association.

Teilnehmer der 11. CCDSCR. Bild: MSAR Cultural Affairs Bureau

Teilnehmer der 11. CCDSCR. Bild: MSAR Cultural Affairs Bureau

In diesem Jahr stand die Tagung unter dem Motto: „Post-digital Era – the Cooperation, Utilization and Promotion of Chinese Resources“. Die mehr als 100 Konferenzteilnehmerinnen und Teilnehmer hatten die Gelegenheit bei vier Keynote speeches und elf Berichten zu aktuellen Projekten mehr über die zahlreichen internationalen Anstrengungen im Bereich Nutzung und Präsentation chinesischer Ressourcen zu erfahren. Dieses Jahr waren auch eine Kollegin und zwei Kollegen aus Europa eingeladen, namentlich Sara Chiesura aus der British  Library, Thomas Tabery aus der Bayerischen Staatsbibliothek und Matthias Kaun aus der Staatsbibliothek zu Berlin. Sara Chiesura berichtete über das internationale Digitalisierungsprojekt der British Library, in dem Orakelknochen erschlossen, beschrieben,  in einem 3-D Verfahren gescannt und schließlich online präsentiert werden. Thomas Tabery präsentierte das Sinica Digitalisierungsprojekt der Bayerischen Staatsbibliothek. Matthias Kaun stellte in seiner Keynote speech „CrossAsia – a German National Infrastructure for East Asian Studies“ die Aktivitäten im Bereich der Ostasiensammlung, der Lizenzierungspolitik und insbesondere der geplanten Services im Bereich Digital Humanities vor.

Schwerpunkt der anderen Vorträge waren vor allem die Aktivitäten und Projekte in Macao sowie internationale Kooperationen in Ost- und Südostasien. Alle Präsentationen sind über die Webseite der Tagung öffentlich zugänglich.

“Interdisziplinäre Zeitschrift für Südasienforschung” – Erste Ausgabe Online!

Die erste Ausgabe der Open Access Zeitschrift Interdisziplinäre Zeitschrift für Südasienforschung ist seit Oktober online.
Im aktuellen Heft lesen Sie:

  • What Was Mughal Cuisine? Defining and Analysing a Culinary Culture / Divya Narayanan (Heidelberg)
  • Azadi – (T)räume der Freiheit und Orte des Widerstands im Kaschmirtal / Frederic Maria Link (Heidelberg)
  • Bollywod’s Imagination and the Middle Class – a Review of Queen and Rab Ne Bana Di Jodi / Jan-Sijmen Zwarts (Utrecht)
  • Islam and Contraception in Urban North India – Muslim Women’s Reproductive Health Behavior and Decision-making / Constanze Weigl-Jäger (Heidelberg)
  • Engines vs. Elephants – Train Tales of India’s Modernity / Nitin Sinha (Berlin)

Die Interdisziplinäre Zeitschrift für Südasienforschung (IZSAF) ist eine elektronische, peer-reviewed Open Access Zeitschrift, die vor allem Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern, deren Forschungsarbeit einen Bezug zu Südasien aufweist, eine Plattform zur Veröffentlichung ihrer Forschungsergebnisse bzw. zur Vorstellung geplanter Forschungsvorhaben in deutscher und englischer Sprache bietet. IZSAF ist offen für neue Formate und publiziert auch Fotoessays, um Themen der Südasienforschung auf visuelle Weise zu präsentieren.

Unser Editorial Board besteht aus einem Team junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die eine große Bandbreite südasienwissenschaftlicher Forschung abdecken: Christopher D. Bahl (London), Tobias Berger (Wien), Christoph Bergmann (Heidelberg), Carmen Brandt (Halle), Simon Cubelic (Heidelberg), Maria Framke (Rostock), Sarah Holz (Berlin), Natalie Lang (Göttingen), Johannes Rosenbaum (Bamberg), Fritzi-Marie Titzmann (Leipzig) und Anna-Lena Wolf (Bern).

Die Interdisziplinäre Zeitschrift für Südasienforschung (IZSAF) erscheint zweimal jährlich, im Oktober und April.

Sollten Sie Interesse an einer Veröffentlichung in der IZSAF haben, dann schicken Sie einen kurzen Abstract Ihres Beitrages an unsere Kontaktadresse: izsaf@sai.uni-heidelberg.de

IZSAF ist ein Angebot von CrossAsia im Rahmen des DFG-geförderten Fachinformationsdienst Asien (FID Asien).

EAJRS 2016 Conference „International Cooperation Between Japanese Studies Libraries”

Titel der Konferenz: International Cooperation Between Japanese Studies Libraries

Titel der Konferenz: International Cooperation Between Japanese Studies Libraries

Vom 14.-17. September 2016 fand in Bukarest die 27. Jahrestagung der European Association for Japanese Resource Specialists (EAJRS) mit dem Titel „International Cooperation Between Japanese Studies Libraries” statt. Die Konferenz wurde organisiert durch das Japanese Language and Literature Department der Universität Bukarest. Die stattliche Halle der Zentralen Universitätsbibliothek  „Carol I“ bot einen idealen Rahmen für die Veranstaltung. Die meisten der rund 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren Gäste aus Japan, gefolgt von VertreterInnen aus den USA, Frankreich, Rumänien und Großbritannien. Darüber hinaus waren durch SprecherInnen aus Belgien, Bulgarien, Canada, China, Dänemark, Deutschland, Finnland, Litauen,  den Niederlanden, Norwegen, Slovenien, Tschechien und Russland zahlreiche weitere Nationen vertreten.

 

 

In der Zentralen Universitätsbibliothek „Carol I“

In der Zentralen Universitätsbibliothek „Carol I“

Aufgrund des Konferenzortes gab es einen Schwerpunkt bei Vorträgen zu Materialien, Bibliotheken oder Sammlungen in osteuropäischen Ländern. Die Gastgeberinnen präsentierten in drei Beiträgen Informationen zu rumänisch-japanischen lexikographischen Ressourcen, zu literarischen Übersetzungen aus dem Japanischen ins Rumänische während der kommunistischen Periode 1960-1989 und zu selbst entwickelten Sprachlehrbüchern für den Japanischunterricht. Des Weiteren wurden die noch „jungen“ Bibliotheken der Japanologien der Sofia Universität „Hl. Kliment Ohridski“ (Bulgarien), der Vytautas Magnus Universität in Kaunas (Litauen) und der Masaryk Universität in Brünn (Tschechien) vorgestellt. Zwei KollegInnen vom Institute of Oriental Manuscripts (IOM) der Russischen Akademie der Wissenschaften berichteten in ihren Vorträgen zum einen von der Sachalin-Sammlung im Besitz des IOM, die japanische und chinesische Bücher umfasst, welche nach der Abtretung Sachalins an Russland Ende des 2. Weltkriegs nach Leningrad gebracht worden waren; zum anderen wurde vorgestellt, dass während der Edo-Zeit neben der bekannten „südlichen“ Route via Nagasaki auch eine „nördliche“ Route nach Russland existierte, über die zahlreiche japanische Werke ihren Weg ins Ausland gefunden haben.

 

Nach einem Kurzbericht zum Stand von CrossAsia vermittelte die Fachreferentin für Japan, Ursula Flache, in ihrem Vortrag ihre Eindrücke vom „Training for Japanese Studies Librarians Outside of Japan“ der National Diet Library (NDL), an welchem sie im Januar 2016 teilgenommen hatte.

 

Die EAJRS Conservation/Preservation Working Group berichtete von ihrem 2015/2016 durchgeführten Projekt zum „Conservation Assessment“ von Beständen in ausgewählten Bibliotheken, darunter auch die der Ostasienabteilung der SBB. Der Bericht zu diesem Projekt ist auf der Homepage der Working Group einsehbar.

 

Resource Providers Workshop

Resource Providers Workshop

Beim alljährlichen „Resource Providers Workshop“ präsentierten sich zahlreiche Datenbankanbieter, Buchändler und Verlage, aber auch wissenschaftliche Einrichtungen wie das International Research Center for Japanese Studies (Nichibunken), der Japan Center for Asian Historical Records (JACAR) und das National Museum of Japanese History (Rekihaku), die umfangreiche Internetpräsenzen mit japanologischen Online-Angeboten im Open Access anbieten.

 

 

In der General Assembly wurden u.a. die Digitalen Sammlungen der National Diet Library (Tôkyô) thematisiert, zu denen der Zugang vom Ausland her leider nur in eingeschränktem Maße möglich ist. Es wurde beschlossen eine konzertierte und abgestimmte Brief-Aktion der japanologischen und bibliothekarischen Vereinigungen in Amerika und Europa zu organisieren, um eine Verbesserung der Zugriffsmöglichkeiten zu erwirken.

 

Innerhalb des Rahmenprogramms der Tagung besuchten die TeilnehmerInnen eine kleine Ausstellung von kuchi-e (Holzschnittdrucke, die ursprünglich als ausklappbare Frontispize in Romanen oder Literaturzeitschriften enthalten waren) sowie eine umfangreiche Präsentation der ukiyo-e Sammlung der Bibliothek der Rumänischen Akademie der Wissenschaften.

Ukiyo-e Präsentation

Ukiyo-e Präsentation

Kuchi-e Ausstellung

Kuchi-e Ausstellung

Die Suche nach mongolischer Literatur und die „Balk-Janhunen Romanization“

In Bibliothekskatalogen werden nichtlateinische Schriften nach alter Regel umschrieben. Mittel der Wahl bei der Umschrift nichtlateinischer Alphabetschriften ist die Transliteration – so etwa bei der Umschrift der slawischen kyrillischen Buchstaben oder des griechischen Alphabets[1].

Jedoch existierte in der  Mongolistik lange kein Transliterationssystem für die sogenannte „altmongolische“ Schrift. In Ermangelung einer brauchbaren Transliteration nutzte man in der Wissenschaft für die lateinschriftliche Wiedergabe mongolischer Termini meist die von Nicholas Poppe in seiner „Grammar of written Mongolian“ verwandte Transkription.[2] Diese gern als „Poppe-Umschrift“ apostrophierte Wiedergabe der mongolischen Schrift ist aber offenbar keine auf ihn allein zurückzuführende Umschrift, da Poppe sie in seiner Grammatik so charakterisiert: „The transcription used in this book is that found in most scientific works dealing with the Mongolian language“.[3]

Nun ist diese Transkription aber keine Transliteration. Sie beabsichtigt gerade nicht, die Grapheme der mongolischen Schrift buchstabengetreu wiederzugeben, sondern versteht sich als eine lateinschriftliche Wiedergabe, die sich zwar aus der Originalschrift ableitet, aber im Ergebnis einer phonetisch ausgerichteten Lautschrift entspricht. Es ist daher durchaus folgerichtig, dass in Poppes Grammatik der Abschnitt über die Lautlehre (§ 15-57) dem Abschnitt über Schrift, Buchstaben und Orthographie (§ 58 ff.) vorausgeht. In dem „Phonetics“ überschriebenem Kapitel werden die Regeln beschrieben, die in phonetischer und phonotaktischer Hinsicht für die Funktionsweise der Transkription bestimmend sind. In ihrer Herangehensweise ist die Umschrift nach Poppe jenem Konzept nicht unähnlich, das in den Ostasienwissenschaften als „Lesung“ bekannt ist.

Die Staatsbibliothek zu Berlin hat in den neunzehnhundertneunziger Jahren damit begonnen, in größerem Umfang originalsprachige Literatur in mongolischer Schrift zu erwerben und in ihren Katalogen zu verzeichnen.[4] Zu diesem Zeitpunkt gab es für deutsche Bibliotheken keine verbindlichen Regelungen zur Umschrift der mongolischen Schrift (eine Feststellung, die nach wie vor zutrifft). Es zeigte sich aber sehr bald, dass eine Transkription nach Poppe kein geeignetes Instrument zur Katalogisierung größerer Textmengen sein kann. Insbesondere bei Namen und Geographica – die bei Büchern naturgemäß häufig vorkommen – ist es oft praktisch unmöglich, die „richtige“ Phonetik eines Wortes zu ermitteln. Hier wirkt sich die Tatsache aus, dass es bis heute kein einziges Wörterbuch gibt, das eine verbindliche Transkription nach Poppe ausweisen würde. Was schon für die einfachen Lexeme gilt, ist umso mehr hinsichtlich der schlicht nicht existierenden Nachschlagewerke für persönliche Namen oder Ortsnamen zu beklagen. Wollte man alle in der täglichen Praxis vorkommenden Begriffe in Sinne einer richtigen Lesung nach Poppe bestimmen, käme dies einem Normierungsvorhaben gleich, für die selbst an der Staatsbibliothek zu Berlin jegliche Voraussetzung fehlt.

Ein echtes Transliterationssystem für die mongolische Schrift wurde erst in den neunziger Jahren von Michael Balk und Juha Janhunen entwickelt.[5] Da die Staatsbibliothek an der Entwicklung eines solchen Systems ein unabweisbares Interesse hatte und in Person des Erstgenannten an dieser Entwicklung unmittelbar beteiligt war, wurde die später als „Balk-Janhunen Romanization“ (BJR) bezeichnete Transliteration ohne weitere Umschweife für die Katalogisierung eingesetzt. Für dieses Vorgehen kann geltend gemacht werden, dass es keine für Bibliotheken verbindliche Regeln gab und das Poppe-System für die Belange der Bibliothek nicht geeignet ist.

Die Transliteration nach BJR hat sich bislang als Instrument der Katalogisierung in überraschend guter Weise bewährt. Da es ohne Sonderzeichen auskommt, ist es einfach zu handhaben. Aufgrund des logischen und linguistischen Ansprüchen – besonders hinsichtlich der Kategorien „Graphem“ und „Phonem“ – genügenden Aufbaus ist sie strukturell unmittelbar einleuchtend und, wie sich gezeigt hat, relativ leicht zu vermitteln. Da es sich um eine graphematische Wiedergabe der Schrift handelt, die nicht zu einer bestimmten Aussprache nötigt – wie dies bei einer erklärtermaßen an der Phonetik orientierten Transkription der Fall sein muss –, kann BJR so gelesen werden, wie mit der mongolischen Schrift vertraute Mongolen heutzutage selbst ihre Schrift natürlicherweise lesen: in der ihnen vertrauten Artikulation, die sich von der in Poppes Grammatik beschriebenen Sprachstufe gänzlich unterscheidet. Nicht zuletzt kann BJR ohne einen Thesaurus im Sinne eines umfassenden Verzeichnisses möglicher Lesungen benutzt werden. Der Bearbeiter ist also bei der Umschrift stummer Buchstaben nicht dazu gezwungen, stets eine lautliche Interpretation dieser Buchstaben liefern zu müssen (wobei man ja durchaus auch mal „danebenliegen“ kann).

Allerdings hat sich gezeigt, dass nicht alle Nutzer unserer Kataloge mit BJR vertraut sind und aus Gewohnheit oder Unkenntnis erwarten, die Literatursuche auch mit der Umschrift nach Poppe vornehmen zu können. Da sich Poppes Transliteration aus der Schrift ableitet und diese phonetisch interpretiert, BJR aber nichts anderes ist als eine exakte alphabetische Notation dieser Schrift, müsste es doch möglich sein, mit Hilfe eines geeigneten Programms aus der Schrift alle „Lesungen“ automatisch zu erzeugen, die sich im Sinne des von Poppe beschriebenen phonetischen Interpretationsspielraums aus einer vorliegenden orthographischen Tatsache ergeben können. Es ist Matthias Kaun gewesen, der eben diese Idee hatte: Wenn wir aus BJR alle theoretisch möglichen „Lesungen“ ableiten und im Katalog als zusätzlichen Sucheinstieg anbieten, wird die „richtige“ oder vom Benutzer erwartete Transkription in jedem Fall dabei sein. Er oder sie bekommt dann zwar im Katalog den Eintrag in BJR angezeigt, wird den bibliographischen Nachweis aber auch dann finden, wenn die Abfrage der Stichwörter mit der Umschrift nach Poppe vorgenommen wurde.

Brent Ho hat mit viel Geduld das Programm geschrieben, auf dem die hier angebotenen Such- und Findmöglichkeiten beruhen. Für die fachliche Seite zeichnet Michael Balk verantwortlich, der seinem Freund und Kollegen Oliver Corff für eine Reihe entscheidender Hinweise dankbar ist.

Hier die Transliterationstabelle, die sich in Poppes Grammatik findet:[6]

Die korrespondierenden Transliterationen nach BJR sehen so aus:

Transkription

nach Poppe

Transliteration nach Balk und Janhunen
Initial Medial Final
1 a va a a        e
2 e a a a        e
3 i vi i i
4 o        u vu u u
5 ö        ü vui u u
6 n n n        v v
7 ng vg vg
8 q q q q
9 γ qh qh        q qh        q
10 b b b b
11 p p p
12 s s s s        z
13 š sh sh sh
14 t        d t d        t t
15 l l l l
16 m m m m
17 č c c
18 ǰ j z
19 y j        y j        y
20 k        g g g g
21 k k k
22 r r r r
23 v w w
24 h vh h

 

Vergleicht man die  beiden Formen der Umschrift, sticht zunächst die unterschiedliche Behandlung der anlautenden Vokale ins Auge. In der mongolischen Schrift wird vor einem Vokal im Anlaut ein konsonantisches Element gesetzt, das funktional einem Alif zur Bezeichnung des als Phonem gewerteten Stimmabsatzes etwa im Arabischen ähnlich ist.[7] Dieses traditionell als „Diadem“ (mongolisch: tidimtitim = титим) bezeichnete alphabetische Element, das im Wortanlaut auch in Kombination mit dem Buchstaben h auftaucht, wird in der Umschrift nach Poppe nicht berücksichtigt. Das Fehlen einer „Krone“ vor dem Vokal a markiert eine palatale Vokalisation des Wortes und somit den Anlaut e.

Die beiden Formen des Auslauts – zum einen der nach rechts geschwungene „Schweif“ (sagul = segül = сүүл), zum zweiten der nach links geschwungene Endstrich (vurgica = orkiča = орхиц) – werden in BJR durch a versus e unterschieden, vgl. sara = sara „Mond“ versus sare = sar-a „Monat“ (kyrillisch beides: сар). In der Transkription nach Poppe richtet sich der Vokal (a oder e) naturgemäß nicht nach der Schrift, sondern nach der Vokalharmonie.

Dem in der Transkription ausgedrückten phonetischen Unterschied zwischen den Vokale o u ö ü entspricht in der Schrift weitgehend ein einfaches u, dessen mongolische Bezeichnung nicht ganz unzutreffend „Bauch“ lautet (gadasu = gedesü = гэдэс). Während in der Mitte und am Ende eines Wortes in der Schreibung keinerlei Differenz erkennbar ist, wird lediglich im Anlaut zwischen vu = o/u und vui = ö/ü unterschieden; in der Transliteration wird daher im Gegensatz zur Transkription auch nur dieser sichtbare Teil ausgedrückt.

Hinsichtlich der Lautbuchstaben n und ng ist zu bemerken, dass die Transliteration den Unterschied zwischen einem punktierten n und einem unpunktieren v exakt markiert, während die Transkription unterschiedslos ein n einsetzt. Es ist in der modernen Rechtschreibung üblich, am Silbenanfang mit Punkt und am Silbenende ohne Punkt zu orthographieren: nidunuv = nidunun = ноднин „Vorjahr“; vuivdur = öndür = өндөр „hoch“; vuivggadu = önggetü = өнгөт „bunt“.

Kein Unterschied zwischen der Transliteration nach Poppe und der Transliteration nach Balk und Janhunen ergibt sich für die Buchstaben q b p l m k r.

Der durch ein Gamma wiedergegebene Laut entspricht in der Schrift entweder einem durch zwei Punkte markiertem q am Anfang einer Silbe – in BJR als qh notiert – oder einem unmarkierten einfachen q im Ausgang derselben, vgl. qhadaqhadu = ɣadaɣadu = гадаад „äußerer; bulaq = bulaɣ = булаг „Quelle“; qhaqcaqav = ɣaɣčaqan = ганцхан „allein“.

Die in Reihe 12 notierte abweichende Form eines auslautenden s wird in BRJ durch z markiert, was sich in der lautbezogenen Umschrift nach Poppe naturgemäß nicht niederschlägt. Der Auslaut z ist allerdings in moderner Orthographie nicht üblich. Die in Reihe 13 aufgeführte, durch zwei rechts des Zeichens geschriebene Punkte markierte Variante des Buchstabens s wird in BJR nicht-diakritisch durch sh anstatt š wiedergeben.

Hinsichtlich der Dentale kennt die Schrift ein in initialer Position klar ausgeschriebenes t, das in medialer Position vor einem Konsonanten oder am Wortende graphisch etwas verkürzt erscheint. Dieses Zeichen wird in BJR einheitlich als t wiedergegeben: tatguburi = tedkübüri = тэтгэвэр „Unterstützung, Pension“; vaqamat = aqamad = ахмад „Senioren“. Dagegen wird das Zeichen d in echten mongolischen Wörtern nur in intervokalischer Position auftauchen: madaral = mederel = мэдрэл „Sensation“; baqhadur = baɣatur = баатар „Held“. In der Transkription richtet sich die Verteilung von t und d allein nach der angenommenen Aussprache.

Der in initialer und medialer Position anzutreffende Buchstabe c wird in der Transliteration ohne Haček geschrieben (bicig = bičig = бичиг „Schrift“). Eine graphische Variante dieses Buchstabens, die nur in medialer Position erscheint, ist in der Transliteration durch z ausgedrückt: qhazar = ɣaǰar = газар. Derselbe Laut wird im Anlaut eines Wortes mit dem Buchstaben j geschrieben: jiqhasu = ǰiɣasu = загас „Fisch“. Die beiden mit Poppe unter ǰ zusammengefassten Zeichen (in BJR durch j und z transliteriert) sind graphisch gesehen durchaus unähnlich.

Der stimmhafte palatale Approximant (das deutsche „Jot“) wird bei Poppe nach englischem Muster einheitlich durch y wiedergegeben, auch wenn es in moderner Orthographie zwei unterschiedliche Zeichen gibt, die auch in Unicode klar unterschieden werden.[8] In der Transliteration nach Balk und Janhunen wird U+1835 (Mongolian letter JA) durch j und U+1836 (Mongolian letter YA) durch y ausgedrückt : sajiv = sayin = сайн „gut“ versus sayiqav = sayiqan = саяхан „neulich“

Der in Reihe 20 aufgeführte Buchstabe g wird in der Transliteration einheitlich behandelt. In der Umschrift nach Poppe richtet sich die Wiedergabe nach der Aussprache: gar = ger = гэр „Jurte“ versus gala = kele = хэл „Sprache“. Der in Reihe 21 genannte Buchstabe kommt nur in Fremdwörtern vor und bleibt, wie bereits erwähnt, unverändert (zum Beispiel: kilugram = kilugram = килограмм “Kilogramm”). Dasselbe gilt für den Buchstaben in Reihe 23, der häufig in Namen und Begriffen tibetischen, sanskritischen oder chinesischen Ursprungs auftaucht, zum Beispiel: wavgzil = vangǰil = ванжил „dbang-rgyal“; wcir = včir = очир „vajra“; wavg = vang = ван „Prinz“.

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die mögliche Korrelation zwischen den nach Balk und Janhunen transliterierten mongolischen Buchstaben und ihren nach Poppe transkribierten Entsprechungen:

BJR Poppe
a a        e
b b
c č
d t        d
e a        e
g g        k
h h
i i
j ǰ        y
k k
l l
m m
n n
p p
q q        γ
qh γ
r r
s s
sh š
t t        d
u o        u        ö        ü
v n
va a
vg ng
vh h
vi i
vu o        u
vui ö        ü
w v
z s        ǰ

 

[1] In den „Regeln für die alphabetische Katalogisierung“ (RAK) wurden die verbindlichen Transliterationen in der „Anlage 5“ aufgeführt. Die für deutsche wissenschaftliche Bibliotheken bisher gültigen RAK wurden 2015 durch die „Resource Description and Access“ (RDA) genannten Regelungen ersetzt. Bestimmungen zur Umschrift gibt es zur Zeit für Arabisch, Armenisch, Bengali, Chinesisch, Devanagari, Georgisch, Gujarati, Hebräisch, Japanisch, Kannada, Koreanisch, Kyrillisch, Malayalam, Oriya, Sinhala, Tamil und Telugu.

[2] Nicholas Poppe: Grammar of written Mongolian. Wiesbaden : Harrassowitz, 1954 (Porta linguarum orientalium)

[3] Grammar of written Mongolian, S. XIII.

[4] Kyrillisch gedruckte Werke aus der „äußeren“ Mongolei wurden nach dem Zweiten Weltkrieg sowohl in der Ost-Berliner Staatsbibliothek als auch in ihrem West-Berliner Pendant in beachtlichem Umfang gesammelt. Ein Publikationsgeschehen in mongolischer Schrift lässt für die zu China gehörige Innere Mongolei erst in den achtziger Jahren feststellen; während der Kulturrevolution und den darauf unmittelbar folgenden Jahren gab es keine nennenswerte Buchproduktion und daher auch keine Möglichkeit, mongolisch gedruckte Bücher zu erwerben.

[5] Michael Balk & Juha Janhunen:  „A new approach to the Romanization of Written Mongol“. Writing in the Altaic World : proceedings of the 41st Annual Meeting of the Permanent International Altaistic Conference (PIAC). Helsinki : Finnish Oriental Society, 1999 (Studia orientalia ; 87), S. 17-27. – Juha Janhunen: „Written Mongol“. The Mongolic languages. London [u.a.] : Routledge, 2003 (Routledge language family series), S. 30-56. – Michael Balk: „Sieben Strophen des Udānavarga in mongolischer Version“. Per Urales ad Orientem : iter polyphonicum multilingue ; festskrift tillägnad Juha Janhunen på hans sextioårsdag den 12 februari 2012. Helsinki : Suomalais-Ugrilainen Seura, 2012 (Suomalais-Ugrilaisen Seuran toimituksia), S. 25-37.

[6] Grammar of written Mongolian, S. 17.

[7] Vgl. Wolfdietrich Fischer: Grammatik des klassischen Arabisch. Wiesbaden : Harrassowitz, 2002 (Porta linguarum orientalium), S. 10 (§ 14).

[8] http://www.unicode.org/charts/PDF/U1800.pdf.

CrossAsia DoD – die ersten digitalisierten Bücher sind online!

Seit März 2016 bietet „CrossAsia – Fachinformationsdienst Asien“ Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mit dem digitalen Wunschbuch einen nachfrageorientierten Digitalisierungsservice. Sie können uns gemeinfreie und noch nicht online frei verfügbare asienwissenschaftliche Werke zur Digitalisierung vorschlagen, und wir stellen Ihnen kostenfrei eine digitale Ausgabe bereit.

Für die Südasienwissenschaften können Sie nun die folgenden ersten fünf Werke auf „Literatur zu Südasien – digital“ lesen, herunterladen und annotieren –

William Crooke: A rural and agricultural glossary for the N.-W. Provinces and Oudh (1888)

Jarl Charpentier: The Uttarādhyayanasūtra: the first Mūlasūtra of the Śvetāmbara Jains (1922)

Jayadatta Suri: Aśvavaidyakam: a treatise on the veterinary science (1886)

John Shakespear: A grammar of the Hindustani language (1826)

E. G. Wace: Final report on the first regular settlement of the Simla District in the Punjab, 1881-83 (1884)

Wir freuen uns auf weitere Digitalisierungswünsche, die Sie uns gerne über das Bestellformular oder per Mail (merkel@sai.uni-heidelberg.de) mitteilen können.

SEALG Meeting 2016 in Kopenhagen

Die Jahrestagung der Southeast Asian Library Group (SEALG) fand vom 24. bis 25. Juni 2016 in Kopenhagen statt. Gastgeber war die Bibliothek des Nordic Institute of Asian Studies (NIAS).

Die SEALG wurde bereits 1968 von britischen Bibliothekaren und Wissenschaftlern, die mit Südostasien befasst waren, gegründet. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten u.a. Vertreter der School of Oriental and African Studies (SOAS) und des British Museum, dessen Bibliothek ab 1973 durch den Zusammenschluss mit anderen Bibliotheken die British Library bildete.

Von Beginn an war es das Ziel, die Versorgung der Südostasienwissenschaften mit Ressourcen aus und über die Region zu verbessern. Aufgrund der Schwierigkeiten, Bücher aus der Region Südostasien zu beschaffen, und aufgrund der Sprachenvielfalt, was die Bearbeitung der Bücher erschwert, strebte die SEALG eine enge Kooperation und einen Erfahrungsaustausch unter SOA-Bibliothekaren und Wissenschaftlern an. Heute hat SEALG zirka 20 Mitglieder.

An der diesjährigen Tagung nahmen 13 Vertreter von unterschiedlichen Bibliotheken und Hochschulen aus sieben Ländern teil.

Den ersten Konferenztag eröffnete Holger Warnk, von der Goethe-Universität Frankfurt am Main mit seinem Beitrag über „Malay Islamic Publishing in Malaysia in Jawi Script“. Holger Warnk untersuchte die Geschichte des Drucks islamischer Schriften in Jawi und deren aktuelle Stellung in Malaysia. Jawi ist ein Alphabet, das auf dem Arabischen basiert und über Jahrhunderte zur Schreibung der malaiischen Sprache benutzt wurde. Kitab Kuning („gelbe Bücher“), so genannt wegen des gelben Papiers auf dem sie gedruckt sind, wurden nicht nur in Malaysia, sondern u.a. auch in Süd-Thailand, auf Java, in Bombay und Kairo hergestellt. Seit geraumer Zeit ist ein drastischer Rückgang des Drucks dieser Art von Literatur festzustellen. Holger Warnk stellte auf seinen Reisen fest, dass es beispielsweise in Penang (Malaysia), einem Zentrum des Drucks von Kitab Kuning, im Jahr 2000 noch sechs Druckwerkstätten gab, im Jahr 2016 war aber nur noch eine einzige aktiv. Mit ca. 1900 Titeln besitzt die Sophia University in Tokyo weltweit die größte Sammlung von Kitab Kuning. Die Universitätsbibliothek Leiden hat die größte Sammlung dieser Art in Europa.

Es folgte der Beitrag „Vietnamese manuscripts at the British Library“ von Sud Chonchirdsin, Kurator für vietnamesische Literatur an der British Library. Er gab einen Überblick über die im Vergleich zu anderen südostasiatischen Manuskriptsammlungen kleine Sammlung vietnamesischer Manuskripte. Vietnamesische Gelehrte schrieben lange Zeit in Chinesisch (Chữ Hán). Erst später wurde eine vereinfachte auf dem Chinesischen basierende Schrift eingeführt (Chữ Nôm). Die Manuskripte, die sich in der Sammlung der British Library befinden, sind in Chữ Hán, Chữ Nôm oder in einer Mischform geschrieben. Es handelt sich um Rollen und Bücher. Sud Chonchirdsin zeigte und erläuterte einige Highlights der Sammlung wie z.B. ein kaiserliches Dokument aus dem Jahre 1793 und seltene Karten von der Reise einer vietnamesischen Gesandtschaft von Hanoi nach Peking, datiert auf das Jahr 1880. Alle vietnamesischen Manuskripte der British Library sind digitalisiert.

Preedee Hongsaton, Department of History, Thammasat University, Bangkok, sprach über „Thai Cremation Volumes: Precious sources for historical research“. Während seiner Tätigkeit an der National Library of Australia, die über die beachtliche Sammlung von ca. 3000 Bänden verfügt, hat dieses Thema sein Interesse geweckt. Cremation Volumes werden in Thailand seit dem 19. Jahrhundert aus Anlass des Todes einer meist aus gehobenen Verhältnissen stammenden Person gedruckt und an Verwandte, Freunde und Bekannte verteilt. Sie enthalten neben ausführlichen Informationen über den Verstorbenen Texte, die der Verstorbene selbst verfasst hat oder die ihm besonders wichtig waren, sowie buddhistische Texte. Für die Geschichts- und Sozialwissenschaft sind Cremation Volumes von großer Bedeutung und bisher kaum ausgewertet worden.

In dem Beitrag „Following the Footprints: H. J. Inman and his remarkable works on Shan manuscripts at SOAS, University of London“ gab Jotika Khur-Yearn von der SOAS-Bibliothek einen Überblick über die Shan-Manuskriptsammlung und stellte zwei von Captain H. J. Inman, einem Pionier der Shan-Forschung, bearbeitete Manuskripte näher vor. Inman hat von 1936 bis 1948 an der School of Oriental and African Studies Shan unterrichtet.

Doris Jedamski, Kuratorin der Südostasien-Sondersammlung der Universitätsbibliothek Leiden stellte in ihrem Beitrag „What’s in an archive?“ die archivarische Seite ihrer Tätigkeit vor. Anders als in anderen niederländischen Bibliotheken war das Archiv schon immer Bestandteil der Universität. Durch den Zusammenschluss der Universitätsbibliothek Leiden mit der Bibliothek des Kern Instituts 2010 und der Sammlung des Koninklijk Instituut voor Taal-, Land- en Volkenkunde  (KITLV) 2014 sowie durch zahlreich Schenkungen wuchs das Archiv. Es enthält beispielsweise Sammlungen von Organisationen und Vereinen, die in Niederländisch Indien tätig waren und zahlreiche Familienarchive. Die Bibliothek sammelt alles aus der Region, was vor 1950 erschien. Doris Jedamski zeigte zahlreiche Fotos und ließ das Publikum an den höchst interessanten Inhalten von Archiv-Kartons teilhaben. Zum Vorschein kamen Fotos, Briefe, Einladungen, Programmhefte und Eintrittskarten, Vereinsstatute, Verpackungen mit Werbung und vieles mehr, was die Vergangenheit vor den Augen des Publikums lebendig werden ließ.

Am Nachmittag hatten die Konferenzteilnehmer die Gelegenheit, die Königliche Bibliothek zu besichtigen, wo der Forschungsbibliothekar Bent Lerbaek Pedersen Einblicke in seine Arbeit gewährte und einige Schätze aus der Sondersammlung zeigte. Neben Palmblattmanuskripten in Khmer, Thai, Burmesisch und Javanisch war darunter auch ein Orakelbuch der Batak (pustaha), geschrieben auf Baumbast und in Knochen gebunden.

Am zweiten Tag fand das Business Meeting der SEALG statt. Nach Billigung des Protokolls über das Jahrestreffen 2015 in Paris und des Kassenberichts stand in diesem Jahr die Wahl des Komitees auf der Tagesordnung. In ihren Funktionen wieder gewählt wurden: Doris Jedamski, Universitätsbibliothek Leiden (Vorsitzende), Holger Warnk, Goethe-Universität Frankfurt am Main (stellvertretender Vorsitzender), Margaret Nicholson (Kassenwart), Jotika Khur-Yearn, SOAS Library, Sekretär, Jana Igunma, British Library. Zwei weitere Personen wurden in das Komitee gewählt: Christoph Caudron, Bibliothèque de la Maison Asie-Pacifique, Aix-Marseille Université, und Mia Nilsson, Asia Library, Lund University.

Es folgten Berichte der Mitglieder über die aktuelle Arbeit in ihren Bibliotheken. Unter anderem berichtete Inga-Lill Blomkvist (NIAS Library and Information Centre, Kopenhagen) über den Zusammenschluss der NIAS Bibliothek mit der Universitätsbibliothek, was mit zahlreichen Veränderungen und Stellenkürzungen einherging. Die digitale Sammlung soll zukünftig noch konsequenter ausgebaut werden.

Christoph Caudron informierte über die besondere Situation des Maison Asie-Pacifique in Marseille mit zwei Teilbibliotheken, der des Centre de Recherche et de Documentation sur l’Océanie (CREDO) und des Institut de recherches Asiatiques (IrAsia).

Claudia Götze-Sam (Staatsbibliothek zu Berlin) informierte über die erfolgreiche Bewerbung im Rahmen des DFG-Förderprogramms „Fachinformationsdienste für die Wissenschaft“ (FID). Zu dem neu gebildeten Fachinformationsdienst CrossAsia – FID Asien gehören die Ost-, Südost- und Zentralasiensammlung der Staatsbibliothek zu Berlin und die Südasiensammlung der Universitätsbibliothek Heidelberg. Sie berichtete über neue Aktivitäten im Rahmen des FID wie z.B. die Einrichtung einer Publikationsplattform, wo die Möglichkeit besteht, im Open Access Aufsätze, Working Papers, Hochschulschriften, e-journals und e-books zu publizieren, und eines neuen Digitalisierungsservices für gemeinfreie oder vergriffene Titel mit Asienbezug (CrossAsia DoD).

Holger Warnk sprach über die Buchmesse in Frankfurt, bei der Indonesien Ehrengast war. Er stellte noch einmal heraus, wie wenig indonesische Bücher direkt aus dem Indonesischen ins Deutsche übersetzt wurden. Außerdem gab er bekannt, dass die Südostasien-Bestände der Universität Frankfurt seit kurzem an das elektronische Fernleihsystem angeschlossen sind.

Sud Chonchirdsin machte die Teilnehmer auf den Asien-Afrika-Studien-Blog der British Library aufmerksam, der von den Nutzern sehr gut angenommen wird.

Doris Jedamski und Jotika Khur-Yearn berichteten u.a. von Umzugsprojekten und geplanten Ausstellungen. So bekommt SOAS schon in diesem Jahr mehr Platz im Senate House. An der Universität Leiden wird im September 2017 die neue Asian Library eröffnet, ein Ereignis das mit zahlreichen Begleitveranstaltungen („Asian Year“) begangen wird und für Doris Jedamski mit viel Arbeit verbunden ist.

Mit Gerald Jackson von NIAS Press Kopenhagen, der als Gast an dem Meeting teilnahm, wurde über ein gemeinsames Buchprojekt, ein Handbuch der Südostasien-Sammlungen, diskutiert, zu dem Bibliothekskuratoren und Wissenschaftler beitragen könnten. Details  werden in Kürze von einer Projektgruppe erarbeitet.

CrossAsia-eBooks ist online …

… mit einer Neuerscheinung zum Thema Arbeitsmigration:

UprechtIm Vorfeld der näher rückenden FIFA-Weltmeisterschaft in Katar wächst das mediale Interesse an der großen Rolle, die ausländische Arbeitskräfte für das rasante Wachstum der Golfstaaten-Metropolen spielen, und an den oft problematischen Arbeits- und Lebensbedingungen dieser Menschen. Deutlich weniger Aufmerksamkeit gilt jedoch dem ‚anderen Ende‘ dieser Migrationsprozesse, nämlich den Kontexten, aus denen diese Arbeiter kommen und in die sie später zurückkehren.

Hannah Uprety untersucht in ihrer Masterarbeit Between Exploitation and Economic Opportunity?: Identities of Male Nepalese Labor Migrants in the Gulf Region wie sich diese meist männlichen Migranten und ihre Familien in transnationale Formen der Lebensführung einfinden und wie ihre Identitäten sich entlang dieses Prozesses verändern.

Außerdem neu auf CrossAsia-eBooks die ersten Bände der Reihe Berlin Geographical Papers, die Ergebnisse von aktuellen Forschungsprojekten am Centre for Development Studies der Freien Universität Berlin (ZELF) veröffentlicht. Der regionale Schwerpunkt liegt auf Asien mit besonderem Fokus auf Süd- und Zentralasien. Die Reihe hat das Ziel der schnellen Kommunikation von Forschungsergebnissen an eine interessierte Öffentlichkeit.

Mit der Open-Access-Plattform CrossAsia-eBooks bieten wir Asienwissenschaftlerinnen und Asienwissenschaftlern weltweit eine zeitnahe und kostenfreie Publikationsmöglichkeit für wissenschaftliche E-Books. CrossAsia-eBooks ergänzt unsere Angebote CrossAsia-Repository und CrossAsia Journals im Bereich elektronisches Publizieren.

Reise ins China des frühen 20. Jahrhunderts – mit einer Online-Fotoausstellung zum Nachlass Fritz und Hedwig Weiss

Im Frühjahr 2016 hat die Staatsbibliothek zu Berlin den Nachlass Weiss übernommen, des deutschen Konsuls Fritz Weiss und seiner Frau Hedwig Weiss-Sonnenburg. Die Sammlung, die zahlreiche Dokumente und Fotografien insbesondere aus dem mehrjährigen Aufenthalt des Ehepaares Weiss im Südwesten Chinas zu Beginn des 20. Jahrhunderts enthält, wurde von Tamara Wyss, der Enkelin von Fritz und Hedwig Weiss, an die Staatsbibliothek übergeben.

Tamara Wyss auf den Spuren ihrer Großeltern, Chongqing, 2002. Foto: privat, Fotografin: Lie Mei

Tamara Wyss auf den Spuren ihrer Großeltern, Chongqing, 2002. Foto: privat, Fotografin: Lie Mei

Tamara Wyss hat sich viele Jahre intensiv mit der Geschichte ihrer Großeltern befasst. Sie recherchierte in den Archiven nach der diplomatischen Korrespondenz aus dem Konsulat Chengdu, reiste auf den Spuren ihrer Großeltern und versuchte dabei den Ursprung der Fotografien und Aufzeichnungen zu ermitteln. Sie nahm es sich zum Ziel, die Geschichte ihrer Großeltern der Öffentlichkeit bekannt zu machen, beispielsweise mit Fotoausstellungen in China an den Orten, wo ihre Großeltern gelebt haben, einem Bildband mit zahlreichen Fotos aus dem Nachlass (Gestern im Land von Ba und Shu, 2009), sowie Buchpräsentationen.

Tamara Wyss ist im März 2016 verstorben. Wir haben gerne ihren Wunsch aufgegriffen, eine Auswahl der Fotografien aus dem Nachlass gemeinsam mit Erinnerungen aus den Tagebüchern und Aufzeichnungen von Fritz und Hedwig Weiss in einer Online-Ausstellung zu präsentieren. Mit dieser Ausstellung möchten wir an ihr Schaffen erinnern und ihr Bestreben fortsetzen, die Geschichte ihrer Großeltern zu erzählen.

Max Friedrich Weiss (1877-1955) war Orientalist und Diplomat. Bis zum Eintritt Chinas in den Ersten Weltkrieg war er deutscher Konsul in Chengdu, Sichuan, und Kunming, Yunnan. 1899, im Alter von 22 Jahren, reiste Fritz Weiss nach Abschluss seines Studiums in den Fächern Jura und Chinesisch zum ersten Mal nach China. Zunächst war er als Dolmetscher tätig, trat aber schnell in den konsularischen Dienst über. 1904 wurde er an das Konsulat in Chengdu versetzt, 1907 übernahm er bereits die kommissarische Leitung und ab 1912, nach Bestehen der Konsularprüfung, die Leitung des Konsulats. Bei einem Heimaturlaub im Jahr 1911 wurde er mit Hedwig Margarete Sonnenburg (1889-1975) bekanntgemacht, die ihn nach ihrer Heirat noch im selben Jahr nach China und auf den neuen Posten begleitete. Hedwig Weiss war als Reiseschriftstellerin und Kinderbuchautorin zeitlebens durch ihre Erlebnisse in China geprägt und hat diese in ihren Texten verarbeitete. 1914 wurde Fritz Weiss nach Yünnan-fu, dem heutigen Kunming, versetzt, um dort ein neues Konsulat zu errichten. Die zwei Töchter des Ehepaares Weiss, Jutta und Alice, wurden in Yunnan geboren.

Am Wannsee, Fritz und Hedwig während der Verlobungszeit, Frühjahr 1911

Am Wannsee, Fritz und Hedwig während der Verlobungszeit, Frühjahr 1911

Hedwig Sonnenburg war eine sehr abenteuerlustige und neugierige, aber auch romantische junge Frau. In ihren Memoiren schreibt sie: „[…] die Sehnsucht in die Ferne war mächtig in mir. Jede Weite, die ich vor mir sah, liess mich von noch grösseren Weiten träumen, jeder Wald liess den ewigen Wald vor mir entstehen, jeder Ritt, wenn die Luft um meine Ohren brauste, liess mich von wilden Ritten über unbekannte, endlose Steppen träumen.“ (S.3) Und Fritz Weiss erinnert sich in seinen Memoiren: „Mag sein, dass die Aussicht auf eine wilde Reise über den Pamir, ein Projekt, mit dem ich mich damals trug, bis zu einem gewissen Grad bei den Entschließungen von Frl. Sonnenburg für mich gesprochen hat.“ (S.308)

Zwischen Kennenlernen, Verlobung, Heirat und Abreise nach Chengdu, wo Fritz seinen Posten als Konsul antreten sollte, widmeten sie sich aufwendigen Reisevorbereitungen für ihr Leben und die geplanten Expeditionen in China. Sie hatten Kameras zur Dokumentation ihrer Erlebnisse im Reisegepäck und organisierten sogar einen Edison-Phonograph zur Aufnahme von Gesängen auf Wachswalzen, die sie Prof. Hornbostel vom psychologischen Institut in Berlin versprochen hatten (Hedwig Weiss-Sonnenburg, Memoiren, S.9); mit ihm zeichneten sie die Gesänge der Yangzi-Treidler und eines Stammes aus dem Volk der Yi auf. Die Wachswalzen sind heute im Bestand des Ethnologischen Museums in Berlin.

Begleiten Sie Fritz und Hedwig Weiss auf ihren Spuren durch das Südwestchina des frühen 20. Jahrhunderts, einer politischen und gesellschaftlichen Umbruchsphase zwischen den letzten Jahren des Qing-Reiches und dem Eintritt Chinas in den Ersten Weltkrieg im Jahr 1917, in dessen Folge die diplomatischen Beziehungen mit dem deutschen Kaiserreich abgebrochen wurden und die Familie Weiss aus China ausreisen musste. Besuchen Sie mit ihnen die Städte Chongqing, Chengdu und Kunming. Nehmen Sie teil an ihren abenteuerlichen Reisen und Expeditionen per Boot durch die Drei Schluchten des Yangzi ins chinesische Hinterland, in die entlegenen Bergregionen und Flusstäler Sichuans, zu dem unabhängigen Volk der Yi und bei der Ausreise aus China 1917, die mit einem Marsch quer über Land von Kunming in nördlicher Richtung zum Yangzi startete.

Die Fotoausstellung Reisen im Südwesten Chinas, 1899-1917 zum Nachlass Weiss finden Sie unter:
themen.crossasia.org/weiss oder crossasia.org > Ressourcen > Themenportale

Yalong-Schlucht, 1910

Yalong-Schlucht, 1910

Yangzi-Treidler bei der Arbeit, 1911

Yangzi-Treidler bei der Arbeit, 1911

Gasse in Chongqing mit den Sänften von Fritz und Hedwig, 1912-1914

Gasse in Chongqing mit den Sänften von Fritz und Hedwig, 1912-1914

Familiengruppe vor einem Haus der Yi mit typischer Kleidung und Kopfschmuck, Herbst 1913

Familiengruppe vor einem Haus der Yi mit typischer Kleidung und Kopfschmuck, Herbst 1913

 

Leihgaben aus der Ostasienabteilung für eine Ausstellung im Kunstgewerbemuseum

Vom 08.07.2016 bis zum 09.10.2016 wird im Kunstgewerbemuseum  (Schloss Köpenick, Berlin) die Ausstellung Lob der Guten Herrschaft. Die Lackkunst des Gérard Dagly im Berliner Schloss zu sehen sein.

Gérard Dagly (ca. 1660–1715), ein Lackkünstler der Barockzeit, wurde im Jahr 1686 vom Großen Kurfürsten nach Berlin gerufen und im Jahr darauf zum Kammerkünstler ernannt. Er gründete alsbald die Berliner Hoflackwerkstatt, die erste ihrer Art in Europa. Daglys zentrales Werk ist der im Berliner Kunstgewerbemuseum erhaltene Münzschrank aus dem Antikenkabinett der königlichen Kunstkammer, ein früher Beleg seiner ernsthaften künstlerischen Auseinandersetzung mit ostasiatischen Vorbildern.

Aus dem Bestand der Ostasienabteilung werden in der Ausstellung Stücke zu sehen sein, die das intellektuelle Umfeld Daglys am Hofe des Großen Kurfürsten widerspiegeln, das auch geprägt war von dessen starkem Interesse für Ostasien und in dessen Büchersammlung sich wohl seit 1674 bereits Sinica befunden haben. Gezeigt werden Vertreter dieser frühen Sinica wie das Ming-zeitliche Zeichenwörterbuch Zihui 字彙 von Mei Yingzuo 梅膺祚, von welchem die Bibliothek ursprünglich drei Exemplare besaß. Deren eines hat Christian Mentzel (1622-1701),  kurfürstlicher Rat und Leibarzt Friedrich Wilhelms und mit der Sinica-Sammlung der Kurfürstlichen Bibliothek betraut,  für sein eigenes neun Foliobände umfassendes Lexicon characteristicum Chinensium von 1698 zeilenweise zerschnitten, aufgeklebt und mit Lesungen und Übersetzungen aus Francisco Diaz‘ Vocabulario de Letra China versehen, ein weiteres (unvollständiges) Exemplar wurde wohl um 1910 ausgesondert. Desweiteren das Christian Mentzel  zugeschriebene Porträt des Großen Kurfürsten von 1685, Mentzels um 1698 entstandener Chinesischer Schlüssel (Clavis Sinica), ein nach Radikalen plus Strichzahl geordneten Verzeichnis chinesischer Schriftzeichen unter Angabe der Aussprache und einer Übersetzung ins Lateinische, nach Mentzel ein Auszug aus Diaz‘ Vocabulario, nebst einem auf der chinesischen Grammatik von Martin Martini (1614-1664) basierenden Text, auf deren Manuskript Mentzel von Philippe Couplet (1623 – 1693) hingewiesen worden war und das er im Jahr 1689 von Andreas Cleyer (1634-1698) aus Batavia erhielt.

Ein Höhepunkt der Ausstellung wird zweifelsohne die Typographia Sinica sein, ein aus massivem Eichenholz gefertigtes Schränkchen, das in zehn schmalen Schubfächern insgesamt 3287 Drucktypen, ca. 2,5 cm3 große Würfel aus Buchenholz, auf deren einer Seite chinesische Schriftzeichen eingeschnitten und auf deren anderer Seite mit Tinte Zahlen aufgetragen sind, enthält. Andreas Müller (um 1630-1694), seit 1667 Probst an der Nikolaikirche in Berlin und Vorgänger Christian Mentzels in der Betreuung der chinesischen Bücher des Großen Kurfürsten, hat sie der Kurfürstlichen Bibliothek bei seiner Verabschiedung aus dem Amt im Jahr 1685 überlassen. Die Typographia Sinica stellt wohl den ersten Versuch dar, in Europa einen Grundstock chinesischer Schriftzeichen herzustellen und ist somit ein beachtenswerter materieller Zeuge der Bemühungen von Gelehrten des 17. Jh. um die chinesische Sprache und Kultur, der nun erstmals seit drei Jahrzehnten wieder in Gänze in einer Ausstellung präsentiert wird.

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Die Suche nach Spuren und Hongpiao 紅票

Vor 300 Jahren, am 31. Oktober des Jahres 1716, ließ der Qing-Kaiser Kangxi von seinem kaiserlichen Druckhaus Wuyingdian circa 300 Exemplare einer Proklamation fertigen und an Ausländer im Lande verteilen – in lateinischer, chinesischer und mandschurischer Sprache geschrieben – markant umrahmt von Drachen mit fünf Klauen und in roter Farbe gedruckt.

Er machte darin klar, jedwede weitere Kommunikation bezüglich des Ritenstreits nicht zur Kenntnis zu nehmen, bis nicht wenigstens einer seiner selbsterwählten jesuitischen Gesandten aus Rom zurückgekehrt und ihm Bericht erstattet habe (für eine Übersetzung der Proklamation siehe den Beitrag auf der Seite des Ricci Institute). David Helliwell, Curator of Chinese Collections, Bodleian Library, wertet das Schreiben auch als Spurensuche nach Kangxis vier Gesandten, die er zehn bzw. acht Jahr zuvor offiziell für Verhandlungen nach Rom entsandt hatte. Jedoch alle vier, Fr. António de Barros, S.J. [龍安國], Fr. Antoine de Beauvollier, S.J. [薄賢士], Fr. Giuseppe Provana, S.J. [艾若瑟] und Fr. José Raimundo de Arxo, S.J. [陸若瑟] sind unterschiedlichen Schicksalsschlägen erlegen und waren schon lange nicht mehr am Leben, als Kangxi sein Hongpiao verbreiten ließ.

Heute nun sind es die Hongpiao selbst, denen sich die Spurensuche von Forschern und Bibliothekaren widmet. Helliwell hat vom Bodleischen Hongpiao ausgehend 2011 begonnen, alle nachgewiesenen Hongpiao in einem Blogeintrag zu versammeln; im gerade erschienen Bibliotheksmagazin der beiden Staatsbibliotheken München und Berlin hat Renate Stephan, Fachreferentin für Ostasien in der Bayerischen Staatsbibliothek, in ihrem Beitrag nun das Münchner Exemplar gewürdigt (S.32-36). Das Berliner Hongpiao wurde bereits 2013 im Rahmen eines DFG geförderten Digitalisierungsprojektes der alten Ostasiensammlung der Staatsbibliothek zu Berlin neu katalogisiert und digitalisiert (s.o.); doch auch schon im handschriftlichen Bandkatalog der chinesischen Sammlung findet sich eine deutliche Spur zu dem 41,9 x 98,5 cm messenden Blatt unter dem Titel „Epistola Mandarinorum Ytoury de 31. Octobr. 1716 / Nos Ytoury“. Vor nicht allzu langer Zeit hat zudem Hartmut Walravens das Objekt in seinem Katalog Mandschurische Handschriften und Drucke im Bestand der Staatsbibliothek zu Berlin, VOHD XII,8 (Stuttgart: Franz Steiner Verlag, 2014, S.102/3) beschrieben und weiterführende Literaturhinweise gegeben.

[紅票] = 清聖祖仁皇帝: U ing diyan i jergi be i bithe weilere be i hafan iduri, wang doo hûwa, joocang sei bithe (CC BY-NC-CA, Staatsbibliothek zu Berlin)

Wann genau das Objekt mit der Signatur Libri sin. 165 in den Bestand der Staatsbibliothek zu Berlin gekommen ist, ist nicht bekannt. Heinrich Julius Klaproth, dessen „Verzeichniss“ die direkt nachfolgende Signatur Libri sin. 166 trägt, erwähnt das Objekt nicht; ebenso hat der Katalog von Wilhelm Schott von 1840 es der Aufnahme nicht für würdig befunden. Auch er lieferte keinen vollständigen Katalog der Sammlung.

Man muss zwar immer noch wissen, was man suchen möchte, aber seit nun schon ein paar Jahren ist der „offene Brief“ Kangxis weltweit und mit Originalschrift, Transkription, latinisiertem Titel oder Signatur über den Katalog der Ostasienabteilung (http://crossasia.stabikat.de) oder auch in den Digitalisierten Sammlungen der Staatsbibliothek (http://digital.staatsbibliothek-berlin.de/) aufzufinden und einzusehen, so dass heute gut auffindbare Spuren zum Objekt hinführen.