CrossAsia Newsletter

CrossAsia E-Publishing – Erste Zeitschriften online

CrossAsia wurde im Sommer dieses Jahres um den Bereich CrossAsia E-Publishing  erweitert. Neben der Veröffentlichung von Einzeldokumenten im CrossAsia Repository können unter CrossAsia Journals E-Journals und unter CrossAsia E-Books elektronische Bücher dauerhaft und im Sinne des Open Access publiziert werden.

Auf CrossAsia Journals sind mit Internationales Asienforum und Electronic Journal of Vedic Studies nun zwei international renommierte Zeitschriften im Volltext zugänglich.

Neben der Suchmöglichkeit nach Autorin/Autor und Titelstichwort(e) wird bei allen Zeitschriften eine nach Jahrgängen geordnete Heftübersicht angeboten, um den Zugriff auf einzelne Artikel zu erleichtern. Alle veröffentlichten Beiträge können als PDF heruntergeladen werden und sind über DOI dauerhaft referenziert.

Internationales Asienforum
In Kooperation mit dem Arnold-Bergstraesser-Institut für kulturwissenschaftliche Forschung in Freiburg i.Br. und der Redaktion des Internationalen Asienforums wird ein Online-Archiv für die Zeitschrift aufgebaut. Bis auf die jeweils letzten drei Jahrgänge sollen alle Hefte der Zeitschrift seit ihrem Erscheinen 1970 kostenfrei online zugänglich gemacht werden. Auf die Volltexte der Jahrgänge 2008 bis 2011 kann bereits zugegriffen werden, die Jahrgänge 2006, 2007 und 2012 sind in Vorbereitung und werden Anfang 2015 bereitgestellt.

Electronic Journal of Vedic Studies

In Absprache mit dem Herausgeber Professor Michael Witzel, Harvard University, wird das Electronic Journal of Vedic Studies auf CrossAsia Journals unter einer neuen Oberfläche gehostet. Die Jahrgänge 2011 bis 2014 sind bereits im neuen Format nach CrossAsia überführt worden und dort im Volltext zugänglich, die älteren Jahrgänge bis 1995 werden sukzessive folgen.

Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an: Nicole Merkel-Hilf (merkel(at)ub.uni-heidelberg.de)

Aus den Neuerwerbungen der Ostasienabteilung

「道法海涵」(Dao fa haihan) Teil 1,  herausgegeben von 李豐㮘 (Lee Fongmao) unter der Mitarbeit von 張超然, 鄭燦山, 謝世維 und 謝聰輝 im Verlag 新文豐出版股份有限公司, Taibei, 2014, 20 Bände und ein Gesamtinhaltsverzeichnis (ergänzt). ISBN 978-957-17-2191-0 (Signatur: 5 A 248068)

Im Dao fa haihan sind insgesamt 225 Manuskripte vereint, die Lee Fongmao schon seit Anfang der 1970er Jahre in Südchina (in den Provinzen Jiangxi, Hunan, Fujian, Guangdong) gesammelt hat. Der Zeitraum der Manuskripte erstreckt sich von der Qing-Zeit bis in die 1950er Jahre. Es sind die lokalen Manuale daoistischer Priester (道士), die diesem daoshi als Grundlage zum Vollziehen der daoistschen Gebetszeremonien jiao (醮) dienen. Darunter befinden sich auch Bücher mit himmlischen Amuletten (天符), die ebenfalls bei daoistischen Ritualen eine wichtige Rolle spielen.

Im Dao fa haihan sind die Texte in zwölf Gruppen gegliedert: 文檢行移 (Band 1-3), 受煉更生 (Band 4), 真經寶懺 (Band 5+6), 啟請送駕 (Band 7+8), 朝元行科 (Band 9+10), 朝真謁帝 (Band 11), 開度燈儀 (Band 12), 雲篆符圖 (Band 13), 解結解厄 (Band 14), 諸神醮科 (Band 15-17), 攝亡拯濟 (Band 18+19) und 讚祝燈儀 (Band 20).

Alle zwölf Gruppen sind mit ausführlichen Einleitungen versehen. Jedem Manuskript sind eine kurze Inhaltsangabe und das verkleinerte Faksimile des Deckblattes vorangestellt. Zusätzlich findet man dort auch, soweit ermittelbar, den Ort, an dem der Text für die Rituale eingesetzt wurde, den Kopisten/daoshi und Zeitpunkt der Niederschrift, Seitenumfang und Angaben zur Originalgröße.
李豐㮘 (Lee Fongmao) ist ein bekannter taiwanesischer Wissenschaftler für Daoismus. Er ist Professor am Institute of Religious Studies der National Chengchi University (國立政治大學. 宗教研究所) in Taibei und sehr mit dem Institute of Chinese Literature and Philosophy der Academia Sinica (中央研究院. 中國文哲研究所) Taibei verbunden. Darüber hinaus ist er ein praktizierender daoshi.

Lee Fongmao war ein steter Gast bei den daoistischen Symposien 2007, 2009 und 2011 an der Humboldt Universität zu Berlin. In den Symposien-Bänden (Signaturen: 1 A 741372, 1 A 802218 und 1 A 852055) ist er mit Beiträgen in chinesischer Sprache mit einer Zusammenfassung auf Englisch vertreten. Eine Auswahl von 32 Beiträgen Lee Fongmaos kann man unter dem Link thci.hrc.ntu.edu.tw/Author.aspx  einsehen (alle Beiträge in chinesischer Sprache).

Zu ergänzen wäre noch der Ausstellungskatalog herausgegeben von Zheng Canshan 鄭燦山 (zahlr. Abbildungen, Text in Chinesisch. Nur die Kapitelüberschriften und die Bildunterschriften mit englischer Übersetzung. Signatur: 5 B 66716). Die Ausstellung hatte den gleichen Titel wie obige Textsammlung Dao fa haihan und fand 2013 im Museum of World Religions (世界宗教博物館) in Xinbei statt. Zu dieser Ausstellung steuerte Lee Fongmao den größten Teil der Exponate aus seiner umfangreichen Sammlung bei, die sich nicht nur auf Manuskripte beschränkt, sondern auch Bildrollen von daoistschen Gottheiten, Darstellungen des daoistischen Pantheon, daoistische Priesterroben und Ritualgegenstände beinhaltet.

Des Weiteren sei auf zwei Aufsätze von Lee Fengmao in englischer Sprache hingewiesen, die seine Praxisbezogenheit zeigen:

  • „The Daoist Priesthood and Secular Society: Two Aspects of Postwar Taiwanese Daoism“ (Übers. v. Philip Clart). In: Religion in Modern Taiwan: Tradition and Innovation in Changing Society, hrgs. v. Philip Clart und Charles B. Jones, Honolulu: University of Hawai’i Press, 2003, S. 125-157 (Signatur: 1 A 524135).
  • „Transmission and Innovation – The Modernization of Daoist Inner Alchemy in Post-war Taiwan“ In: Daoism in the Twentieth Century – between Eternity and Modernity, hrgs. v. David A. Palmer und Xun Liu,  Berkeley [u. a.]: University of California Press, 2012, S. 196-227 (Signatur: 1 A 854050).

Südasienwissenschaften der Universität Heidelberg ab sofort im Blauen Leihverkehr

Die besondere Form der Fernleihe, den sogenannte „Blauen Leihverkehr“ (BL), gibt es für die Bestände der Ost- und Südostasienwissenschaften der Staatsbibliothek zu Berlin schon seit Jahrzehnten. In diesem Jahr wurde das Angebot auf die originalsprachige Literatur des Südasien-Instituts der Universität Heidelberg (SAI) ausgeweitet.

Alle südasienwissenschaftlichen Institutionen Deutschlands können nun Werke und Aufsätze in südasiatischen Sprachen direkt bei der Bibliothek des SAI bestellen. Bücher können bis zu einem Jahr lang entliehen werden.

Voraussetzung dafür ist, dass ein Leihvertrag zwischen der teilnehmenden Institution und der Universitätsbibliothek Heidelberg / Bibliothek des Südasien-Instituts abgeschlossen wird, der die Direktleihe nach der Ordnung des Leihverkehrs in der Bundesrepublik Deutschland und der Benutzungsordnung der Universitätsbibliothek Heidelberg regelt. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Einrichtung nehmen am Blauen Leihverkehr über ihre jeweilige Institution teil.

Über die CrossAsia Suche oder den Katalog der Universitätsbibliothek Heidelberg HEIDI kann in Umschrift nach Spezialliteratur in südasiatischen Sprachen recherchiert und diese direkt im Blauen Leihverkehr bestellt werden.

Neben Monographien können auch Zeitschriftenartikel und Aufsätze (z.B. aus Sammelbänden) über den Blauen Leihverkehr bestellt werden.
Kosten entstehen lediglich für die Rücksendung der entliehenen Bücher.

Kontakt:
Dr. Eleonore Schmitt
Bibliothek des Südasien-Instituts
Im Neuenheimer Feld 330
69120 Heidelberg
Eleonore.Schmitt@uni-heidelberg.de

Ankündigung: CrossAsia-Schulungen China – Japan – Korea 2016

Auch in diesem Jahr möchten wir wieder CrossAsia-Einführungen vor Ort an Ihren Instituten oder virtuell als Webinar anbieten. Mit diesem Angebot möchten wir Sie bei Ihrer Aufgabe in Lehre und Forschung unterstützen, indem wir Ihren Studierenden, Mitarbeitenden und fachlich interessierten Personen das umfangreiche Angebot der Virtuellen Fachbibliothek „CrossAsia“ vorstellen, wie z.B. Recherchemöglichkeiten in unseren Katalogen, die Bestellung über den Blauen Leihverkehr und die zahlreichen elektronischen Ressourcen des Datenbankportals „CrossAsia“.

Wenn Sie für das aktuelle oder nächste Semester an einer CrossAsia-Einführung interessiert sind,
kontaktieren Sie uns bitte unter x-asia(at)sbb.spk-berlin.de.

Hintergrundbild

Hintergrundbild11Ausschnitt aus der Winterszene der 2. Rolle des „Bilderspiegels von hundert Vögeln in den vier Jahreszeiten“ (四期百鳥図鑑) , eine Handschrift aus der Genroku-Zeit (1688-1704)
Signatur: Libri japon. 448 – PURL

Liebe Nutzerinnen und Nutzer der CrossAsia-Angebote,

bevor die Sommerferien beginnen, möchten wir Sie in unserem zehnten Newsletter über bevorstehende Veränderungen informieren. CrossAsia soll umfassender und größer werden und wird um die Region Südasien, betreut vom Südasien-Institut und der UB der Uni Heidelberg, erweitert. Die Staatsbibliothek zu Berlin, zuständig für die Region Ost- und Südostasien, zusammen mit dem SAI und der UB der Uni Heidelberg haben sich entschieden, bei der DFG einen gemeinsamen Antrag zur Förderung der neuen Angebote einzureichen. Das Ziel ist der Fachinformationsdienst Asien. Dazu berichten wir.

Für die japanologische und die sinologische Forschergemeinde wurden neue Datenbanken lizensiert, die wir Ihnen vorstellen möchten. Darüber hinaus werfen wir einen Blick auf wichtige gedruckte Erwerbungen aus China und Japan sowie auf die Aktivitäten im Bereich Südostasien: indonesische Handschriften der Staatsbibliothek zu Berlin werden katalogisiert und ausgestellt.

Wir hoffen, Sie lesen den Newsletter mit Gewinn, und freuen uns über Ihre Rückmeldungen im CrossAsia Forum oder per Email: x-asia(at)sbb.spk-berlin.de .

SSG ade … CrossAsia soll FID werden …

Seit 1951 hat die Staatsbibliothek zu Berlin das Sondersammelgebiet Ost- und Südostasien – gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft – betreut. Mit dem Ende des Jahres 2015 wird es dieses Sondersammelgebiet nicht mehr geben. Dennoch hoffen wir, weiterhin einen überregionalen Service anbieten, unseren vor Jahren eingeschlagenen Weg weiterzugehen und CrossAsia mit seinen Angeboten und Services auch zukünftig betreiben zu können, dann im Rahmen eines neuen Förderprogramms der DFG als Fachinformationsdienst für die Wissenschaft (FID). Damit das SSG in den FID Asien überführt werden kann, wurde bereits ein Antrag bei der DFG gestellt.

Mit CrossAsia wurde ein einmaliges Angebot für die Ost- und Südostasienwissenschaften etabliert, das der gesamten deutschen Wissenschaft zur Verfügung steht. Um den erreichten Standard zu halten, auszubauen und durch neue Angebote zu erweitern, ist der FID-Antrag ein maßgeblicher Schritt: CrossAsia soll regional betrachtet umfassender werden.

Es ist geplant, im FID zwei wichtige Angebote zusammenzuführen: Savifa, die vom Südasien-Institut der Uni Heidelberg und der UB Heidelberg betreute Virtuelle Fachbibliothek Südasien, und CrossAsia, betreut durch die Staatsbibliothek zu Berlin. Beide Partnereinrichtungen SAI/UB Heidelberg und die Staatsbibliothek zu Berlin haben beschlossen, ihre innerhalb der Wissenschaft etablierten Fachportale unter CrossAsia zu fusionieren und im engen Dialog mit der Wissenschaft zu einem „Fachinformationsdienst Asien“ auszubauen. Das Angebot wird unter dem Namen CrossAsia weitergeführt werden. Bereits im Juli 2015 werden die ersten Schritte zur Zusammenführung und Neukonzeption der bislang getrennten Angebote unternommen. Damit werden die Weichen für die kooperative Weiterentwicklung eines gemeinsamen asienwissenschaft-lichen Fachportals gestellt.

Was planen wir mit dem FID-Antrag an die DFG genau? Im Mittelpunkt des Antrags stehen die notwendigen Mittel für einen angemessenen Bestandsaufbau im Bereich der Asienwissenschaften. Diese Mittel sollen für gedruckte Publikationen, aber vor allem für elektronische Angebote verwendet werden. Alle Erwerbungen werden über CrossAsia verfügbar sein.

Der Blaue Leihverkehr, der auch auf den von Heidelberg betreuten Bereich Südasien ausgeweitet wird, ermöglicht den Zugriff auf gedruckte Publi-kationen. Der Zugang zu den lizenzierten elektronischen Inhalten wird weiterhin garantiert und ausgebaut. Ziel wird es außerdem sein, die CrossAsia Suche maßgeblich zu verbessern und um Volltexte zu erweitern. Dies wird teilweise experimentell geschehen müssen. Wir hoffen, damit zukünftig Anforderungen aus dem Bereich der „Digital Humanities“ besser bedienen zu können.

Eine wesentliche Erweiterung von CrossAsia wird der Bereich des „E-Publishing“ sein. Bereits seit 2006 unterstützen und fördern die UB Heidelberg und die SAI-Bibliothek auf dem Feld des elektronischen Publizierens die Verbreitung des Open Access-Gedankens innerhalb der deutschen Südasienwissenschaften; sie erhöhen damit die Sichtbarkeit der Publikationen und sorgen für eine bessere Verbreitung der Forschungsergebnisse in nationalen bzw. internationalen Kontexten. Über ihren gut etablierten Dokumentenserver SavifaDok, der als Publikationsplattform der Veröffentlichung, Erschließung und Archivierung südasienwissenschaftlicher Literatur diente und nun als CrossAsia-Repository weitergeführt wird, werden aktuell über 3.300 elektronische Volltexte bereitgestellt. Neben Erstpublikationen, z.B. den „Working Papers in Modern South Asian Languages and Literatures“, die von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern editorisch betreut werden, beinhaltet das Repository auch Zweitveröffentlichungen, die bisher nicht digital zur Verfügung standen, wie z.B. die „Südasien-wissenschaftlichen Arbeitsblätter“. Dieses Publikationsangebot steht in Zukunft auch den Ost- und Südostasienwissenschaften zur Verfügung. Weitere Punkte des FID-Antrags betreffen die technische Infrastruktur von CrossAsia sowie die Digitalisierung von Materialien für die Wissenschaft.

Ob unser gemeinsamer Antrag erfolgreich sein wird, erfahren wir erst Ende 2015. Bis dahin heißt es hoffen, aber vor allem arbeiten: an der Integration der Angebote zu Südasien in CrossAsia, an Schulungen und am stetigen Ausbau der CrossAsia Inhalte.

SchriftSprache – Aksara dan Bahasa

Ausstellung indonesischer Handschriften der Staatsbibliothek zu Berlin in Kooperation mit dem Indonesischen Nationalmuseum, Jakarta

Auf der Frankfurter Buchmesse vom 14. – 18. Oktober 2015 wird dieses Jahr Indonesien die Rolle des Ehrengastes zuteil. Unter dem Motto „Indonesien – 17.000 Inseln der Imagination“ soll das literarisch zumeist unbekannte Land einem größeren Publikum nähergebracht werden. Im Rahmen vielfältiger Aktivitäten um die Buchmesse plant das indonesische Kultusministerium diverse Veranstaltungen, um das facettenreiche kulturelle und literarische Leben des Inselreichs angemessen zu präsentieren. Eines der Highlights dieser Veranstaltungsreihe wird die Ausstellung indonesischer Handschriften der Staatsbibliothek zu Berlin in Kooperation mit dem Indonesischen Nationalmuseum, Jakarta sein. Im Dietrich-Bonhoeffer-Saal im Haus Potsdamer Straße 33 / Kulturforum werden so mit finanzieller Unterstützung aus Indonesien mehr als 40 Originalhandschriften der Region aus dem 15. – 19. Jahrhundert ausgestellt.

Am 1. Oktober wird abends die feierliche Eröffnung stattfinden. Die Ausstellung unter dem Titel „SchriftSprache – Aksara dan Bahasa“ ist vom 2. – 17. Oktober täglich außer sonn- und feiertags von 10:00 – 19:00 Uhr geöffnet.

Neben der ersten öffentlichen Präsentation indonesischer Handschriften seit 1977 ergibt sich für die Orientabteilung der Staatsbibliothek noch ein ganz besonderer Mehrwert: von März bis Mai 2015 waren bereits vier indonesische Handschriftenexperten vor Ort, die damit begonnen haben, sämtliche indonesische Handschriften der Sammlung nach modernen, standardisierten Vorgaben neu zu erschließen und zu katalogisieren. Als Herausforderung gilt hierbei die große Sprachen- und vor allem auch Schriftenvielfalt. So ist es nicht verwunderlich, dass bis zum jetzigen Stand sieben internationale Experten in dieses Vorhaben involviert sind, um Handschriften in Sprachen wie Malaiisch, Javanisch, Sundanesisch, Balinesisch, Battakisch, Makassarisch und Buginesisch zu erforschen und zu beschreiben. Neben der Erstellung eines wahrscheinlich 2-bändigen Katalogs in Buchform sollen die Beschreibungsdaten auch in die Online-Datenbank der Orientabteilung (www.orient-digital.de) einpflegt werden, um auf diese Weise der Verknüpfung der wertvollen Handschriften mit der digitalen Welt Rechnung zu tragen. Zur Ausstellung selbst wird ein gesonderter Katalog erscheinen, der unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Wieringa von der Universität Köln zusammengestellt wird.

Begleitend zu der Ausstellung sind u.a. Dichterlesungen, Diskussionsrunden mit Fachvertretern und traditionelle Tanzvorführungen geplant. Auch praktische Vorführungen sind vorgesehen. So wird in der ersten Woche das Schreiben auf Palmblättern (lontar) und in der zweiten auf Baumbast (dluwang) demonstriert. Außerdem soll die Möglichkeit bestehen, mit einem Computer seinen Namen in einer der Sprachen Indonesiens schreiben und ausdrucken zu können.

Neue japanische Datenbanken: The Japan Times Archive und The Japan Times Online

Zahlreiche japanische Tageszeitungen, wie die Asahi Shimbun (聞蔵 II ビジュアル), die Yomiuri Shimbun (ヨミダス歴史館) oder die Mainichi Shimbun (毎索) können über CrossAsia recherchiert werden. Ergänzt wird dieses Angebot durch Datenbanken der regionalen Okinawa Times (沖縄タイムス記事データベース) und der Meiji-/Taishō-zeitlichen Japan Chronicle Weekly.

Neu dazugekommen ist nun die englischsprachige The Japan Times. Diese Zeitung war die erste von Japanern herausgegebene englischsprachige Tageszeitung in Japan. Sie wurde im Jahr 1897 durch Zumoto Motosada (1862−1943) und Yamada Sueji (1848−1916) gegründet. Als Vorlage diente The Times aus Großbritannien. In der Anfangsphase wurde die Japan Times auch vom damaligen Premierminister Itō Hirobumi (1841-1909) sowie dem Aufklärer Fukuzawa Yukichi (1835-1901) unterstützt. Die Zeitung war vor allem hinsichtlich der Außenbeziehungen Japans von Bedeutung, da sie der 1868 neu gebildeten Meiji-Regierung als Plattform diente, um die Position des Landes auf der internationalen Bühne darzulegen. Heute gehört der Zeitungsverlag zum Konzern Nifco Inc., der Kunststoffteile für die Automobil- und Elektrogeräteindustrie herstellt.

Die Artikel des laufenden Jahrgangs und einiger älterer Jahrgänge können über die Datenbank The Japan Times Online recherchiert werden. Es handelt sich dabei zwar um eine echte Volltextsuche, aber die Suchmöglichkeiten sind sehr begrenzt. Klickt man auf das Lupensymbol ganz rechts in der Menüleiste öffnet sich ein Feld zur Eingabe des Suchbegriffs. Die Suche nach zwei Stichworten kann präzisiert werden, indem man diese in Anführungszeichen setzt und so als genaue Wortfolge sucht. So ergibt z.B. die Recherche nach Cool Japan fast 3000 Treffer, während die Eingabe von „Cool Japan“ das Ergebnis auf knapp 400 reduziert. Die Trefferliste ist nach Relevanz sortiert und kann auf die Sortierung nach Datum umgestellt werden.

Auswahl eines Datums in The Japan Times Online

Möchte man die Artikel einer bestimmten Ausgabe durchsehen, so muss man auf der Hauptseite der Datenbank das Tagesdatum über dem Zeitungstitel anklicken. Die Ansicht wechselt zu einem Kalenderblatt, auf dem man Tag und Monat auswählen kann. So erhält man die gewünschte Ausgabe. Weitere Möglichkeiten bietet die Suche leider nicht.

Die Artikel von der ersten Nummer bis zur letzten des Vorjahres finden sich der zweiten Datenbank The Japan Times Archive. Enthalten sind auch die Zeitperioden, in denen die Zeitung unter anderen Titeln erschien. Nach Angaben des Anbieters handelt es sich um die folgenden Inhalte:

THE JAPAN TIMES: 22. März 1897 (Meiji 30) – 31. März 1918 (Taishō 7)

THE JAPAN TIMES & MAIL: 1. April 1918 (Taishō 7) – 10. November 1940 (Shōwa 15)

THE JAPAN TIMES AND ADVERTISER: 11. November 1940 (Shōwa 15) – 31. Dezember 1940 (Shōwa 15)

THE JAPAN ADVERTISER: 17. Januar 1917 ( Taishō 6); 10. Mai 1925 (Taishō 14); 17. Mai 1925 (Taishō 14); 24. Mai 1925 (Taishō 14); 31. Mai 1925 (Taishō 14); 24. September 1932 (Shōwa 7); 22. März 1933 (Shōwa 8); 21. Oktober, 1940 (Shōwa 15)

JAPAN TIMES & ADVERTISER: 1. Januar 1941 (Shōwa 16) – 4. Oktober 1942 (Shōwa 17)

JAPAN TIMES ADVERTISER: 5. Oktober 1942 (Shōwa 17) – 31. Dezember 1942 (Shōwa 17)

NIPPON TIMES: 1. Januar 1943 (Shōwa 18) – 30. Juni 1956 (Shōwa 31)

THE JAPAN TIMES: 1. Juli 1956 (Shōwa 31) – Ende des Vorjahres

Die Datenbank enthält zwar nur die gescannten Seiten der Papierausgabe und die Suche erfolgt via OCR-Erkennung, sie liefert dennoch zuverlässige Ergebnisse. Zu den Suchmöglichkeiten zählen neben Stichwortsuche und zeitlicher Eingrenzung auch die Kombination mit einer bestimmten Ausgabe oder einem der oben genannten Zeitungstitel. Zwei Begriffe mit Leerzeichen dazwischen bewirken eine UND-Verknüpfung. Die Verwendung der weiteren Booleschen Operatoren wird unter Help anschaulich erklärt.

Bei der Suche nach einem Personennamen empfiehlt der Anbieter, diesen in Anführungszeichen zu setzen, wie z.B. „Fukuzawa Yukichi“. Da es sich eben nicht um eine Volltextsuche handelt, zeigt die Trefferliste nur das Tagesdatum der betreffenden Nummern an, aber keine Überschriften der gefundenen Artikel. Auf dem Scan der jeweiligen Zeitungsseite wird der Artikel durch eine rote Umrahmung hervorgehoben.

Die recherchierten Artikel können ausgedruckt werden (ganze Zeitungsseite oder nur ausgewählter Bereich), wobei sich für den Ausdruck, auch bei Verwendung von DIN A4 Papier, die Einstellung auf DIN A3 empfiehlt, da so die Schrift größer und besser leserlich ist.

Sofern von der Typographie her möglich, erfasst die OCR-Erkennung auch die in der Zeitung enthaltenen Werbeannoncen, so dass bei der Suche nach dem Kuchenfabrikanten Juchheim außer Artikeln auch einige ältere Anzeigen, wie z.B. diese Werbung vor Weihnachten in der Hauptausgabe der Japan Times & Mail vom 20.12.1935 (S. 4) gefunden wird.

Bsp. einer Werbeannonce in The Japan Times

 

Größere japanische Erwerbungen im vergangenen Jahr

Im Folgenden möchten wir Ihnen einige der umfangreicheren Werke vorstellen, die wir im vergangenen Jahr erwerben konnten. Alle Titel können über den Blauen Leihverkehr bestellt und ausgeliehen werden.

Werksammlungen

田村隆一全集全6巻/ 田村隆一著
東京 : 河出書房新社, 2010-2011

Tamura Ryūichi (1923−1998) gehört zu den bedeutendsten Dichtern der Nachkriegszeit und wurde mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet. Gemeinsam mit Ayukawa Nobuo (鮎川信夫, 1920−1986) begründete Tamura die zweite Serie der einflussreichen literarischen Zeitschrift ‚Arechi‘ (荒地). Auch als Übersetzer von amerikanischen Kriminalromanen machte er sich einen Namen. In dieser Ausgabe ist zum ersten Mal sein Gesamtwerk vereinigt.

久布白落実著作集 全6巻/久布白落実著 東京 : 学術出版会 , 日本図書センター, 2009(学術著作集ライブラリー)

Kubushiro Ochimi (1882−1972) stammte aus einer Pfarrerfamilie in der Präfektur Kumamoto und war auch mit einem Pfarrer verheiratet. Als Mitglied der von ihrer Großtante geführten Kyōfūkai (矯風会, Japan Woman’s Christian Temperance Union) setzte Sie sich für das Frauenwahlrecht ein und engagierte sich insbesondere gegen die Prostitution. Die Werkausgabe umfasst sowohl ihre Autobiographie, Erinnerungen an ihre Familie und ihre Auslandsreisen als auch Kuboshiros aufklärerische Schriften von vor und nach dem Krieg

時代が求めた「女性像」
第I期全14巻、大正・戦中・戦後にみる「女の一生」
第II期全15巻、「女性像」の変容と変遷
東京 : ゆまに書房 , 2010-2014

Diese Reihe zur Gender-Thematik ist in zwei Abschnitte geteilt. Der erste Abschnitt umfasst die Zeit von der Taishō-Ära (1912-1926) bis kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs, der zweite Abschnitt die Jahre vom Beginn der Shōwa-Zeit (1926-1989) bis zum Jahr 1955. Erfasst sind Publikationen, die sich mit einzelnen Aspekten eines Frauenlebens auseinander setzen, wie Geburt, Erziehung, Arbeit, Liebe, Heirat, Ehe, Rolle als Hausfrau/Mutter, Mode etc., und so das sich wandelnde Frauenbild der damaligen Zeit wiederspiegeln.

内田康哉関係資料集成 全3巻 / 内田康哉 [ほか著] ; 小林道彦 [ほか] 編集
東京 : 柏書房, 2012

Der Politiker und Diplomat Uchida Kōsai (1865−1936) war zeitweise Botschafter in Österreich und den USA, bekleidete mehrfach den Posten des Außenministers und zweimal kommissarisch das Amt des Premierministers. Ab 1931 war er Präsident der Südmandschurischen Eisenbahngesellschaft. Uchida setzte sich für die Anerkennung des japanischen Puppenstaates ‚Manchuko‘ ein und befürwortete den Austritt Japans aus dem Völkerbund, nachdem dieser die Annexion der Mandschurei verurteilt hatte. Die Sammlung umfasst u.a. Auszüge aus seinem Tagebuch und dem seiner Frau, Briefwechsel, Manuskripte, Zeitungsartikel, Nachrufe und den Nachdruck seiner Biographie.

プティジャン版集成 : 本邦キリシタン布教関係資料  復刻版
第1期: 1865-1873年, 全23巻
東京 : 雄松堂書店 , 2011-2012

Bernard Thadée Petitjean (1829−1884) war ein katholischer Missionar aus Frankreich, der 1862 nach Japan kam. In Nagasaki, wo er bis zu seinem Tod lebte, errichtete er die Urakami-Kathedrale. Das Christentum war in Japan von 1614 bis 1873 verboten und seine Anhänger wurden streng verfolgt, so dass die wenigen verbliebenen japanischen Christen ihren Glauben nur im Untergrund weitergeben konnten. Im Jahr 1865 gab sich eine Gruppe dieser „versteckten Christen“ (kakure kirishitan) Petitjean gegenüber zu erkennen, was die Wiederbelebung des Christentums in der Neuzeit markierte. Nicht zuletzt für diese Gruppe von Anhängern publizierte Petitjean zahlreiche religiöse Werke und Rundbriefe, die sein Wirken während dieser für das Christentum in Japan schwierigen Phase dokumentieren und hier gesammelt vorliegen.

江戸時代庶民文庫:「江戸庶民」の生活を知る, 第1-32巻
東京 : 大空社, 2012-2014

Diese auf 60 Bände angelegte Sammlung von Faksimiles Edo-zeitlicher Werke konnte bisher nur bis Band 32 erworben werden. Die Reihe ist thematisch gegliedert und erfasst alle Lebensbereiche der Bevölkerung, darunter auch explizit frauenrelevante Aspekte. Die bisher vorhandenen Bände behandeln Themen wie Haushalt, Sittenlehre, Gesundheitsvorsorge, Geburt und Kindererziehung, Buddhismus, Wortschatz, Sprichworte, Frauenlexika, Almanache, Unterhaltung, Künste und Prostitution.

伊藤博文文書 全127巻
東京 : ゆまに書房, 2007-2015

Nachdem in früheren Jahren bereits Teile dieser sehr umfassenden Ausgabe von Dokumenten aus der Tätigkeit des ersten Premierministers von Japan, Itō Hirobumi (1841-1909), angekauft wurden, konnte die Reihe nun komplettiert werden. Es handelt sich um einen Nachdruck der 126 Bände der Sammlung Hisshō ruisan (秘書類纂) im Besitz der Imperial Household Agency sowie eines Bandes aus dem Besitz der Familie Itō. Die vorliegende Ausgabe ist inhaltlich umfangreicher als frühere aus den 1930er und 1960er Jahren und folgt der klassischen Einteilung in Bereiche wie Außenpolitik, Verhandlungen mit Korea, Kaiserhaus, Parlament, Gesetzgebung, Industrie, Verfassung etc.

Nachdrucke von Zeitschriften

希望 (エスポワール) 復刻版
京都 : 三人社, 2012.11

Nachweis in der Zeitschriftendatenbank: Kibō : atarashii bungaku geijutsu zasshi = L’espoir, Jahrgänge 1.1952 – 11.1955
Signatur: Zsn 131160

Diese nach Ende des Zweiten Weltkriegs von Studenten publizierte Zeitschrift bildete eine Plattform für die japanischen Studentenzirkel und die Avantgarde-Bewegung. Sie umfasst ein breites Themenspektrum aus Kunst, Theater, Film, Kultur und Gesellschaft, wobei auch die Verantwortung für die Opfer der Atombombenabwürfe sowie der aufkeimende Feminismus Ausdruck fanden.

愛国婦人, 明治期復刻版
東京 : 柏書房, 2009

Nachweis in der Zeitschriftendatenbank: Aikoku fujin, Jahrgänge 1.1902 – 254.1912
Signatur: 2″ Zsn 131162

Im Jahr 1901 gründete Okumura Ioko (1845-1907) die konservative Aikoku Fujinkai (Patriotic Women’s Association), die sich für die Unterstützung japanischer Soldaten und ihrer Familien engagierte. Insbesondere durch ihre Aktivitäten während des Russisch-Japanischen Kriegs (1904/05) stieg die Mitgliederzahl stark an, so dass die Aikoku Fujinkai mit über 800.000 Mitgliedern im Jahr 1912 die größte Frauenvereinigung Japans in der Meiji-Zeit darstellte. Die Zeitschrift Aikoku fujin wurde ab 1902 als Verbandsorgan publiziert. Dementsprechend enthält die Zeitschrift neben Informationen zur Vereinigung selbst vor allem auch Artikel über Kindererziehung, zur modernen Haushaltsführung oder zur Erbauung ihrer an der Heimatfront tätigen Mitglieder.