SSG ade … CrossAsia soll FID werden …

Seit 1951 hat die Staatsbibliothek zu Berlin das Sondersammelgebiet Ost- und Südostasien – gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft – betreut. Mit dem Ende des Jahres 2015 wird es dieses Sondersammelgebiet nicht mehr geben. Dennoch hoffen wir, weiterhin einen überregionalen Service anbieten, unseren vor Jahren eingeschlagenen Weg weiterzugehen und CrossAsia mit seinen Angeboten und Services auch zukünftig betreiben zu können, dann im Rahmen eines neuen Förderprogramms der DFG als Fachinformationsdienst für die Wissenschaft (FID). Damit das SSG in den FID Asien überführt werden kann, wurde bereits ein Antrag bei der DFG gestellt.

Mit CrossAsia wurde ein einmaliges Angebot für die Ost- und Südostasienwissenschaften etabliert, das der gesamten deutschen Wissenschaft zur Verfügung steht. Um den erreichten Standard zu halten, auszubauen und durch neue Angebote zu erweitern, ist der FID-Antrag ein maßgeblicher Schritt: CrossAsia soll regional betrachtet umfassender werden.

Es ist geplant, im FID zwei wichtige Angebote zusammenzuführen: Savifa, die vom Südasien-Institut der Uni Heidelberg und der UB Heidelberg betreute Virtuelle Fachbibliothek Südasien, und CrossAsia, betreut durch die Staatsbibliothek zu Berlin. Beide Partnereinrichtungen SAI/UB Heidelberg und die Staatsbibliothek zu Berlin haben beschlossen, ihre innerhalb der Wissenschaft etablierten Fachportale unter CrossAsia zu fusionieren und im engen Dialog mit der Wissenschaft zu einem „Fachinformationsdienst Asien“ auszubauen. Das Angebot wird unter dem Namen CrossAsia weitergeführt werden. Bereits im Juli 2015 werden die ersten Schritte zur Zusammenführung und Neukonzeption der bislang getrennten Angebote unternommen. Damit werden die Weichen für die kooperative Weiterentwicklung eines gemeinsamen asienwissenschaft-lichen Fachportals gestellt.

Was planen wir mit dem FID-Antrag an die DFG genau? Im Mittelpunkt des Antrags stehen die notwendigen Mittel für einen angemessenen Bestandsaufbau im Bereich der Asienwissenschaften. Diese Mittel sollen für gedruckte Publikationen, aber vor allem für elektronische Angebote verwendet werden. Alle Erwerbungen werden über CrossAsia verfügbar sein.

Der Blaue Leihverkehr, der auch auf den von Heidelberg betreuten Bereich Südasien ausgeweitet wird, ermöglicht den Zugriff auf gedruckte Publi-kationen. Der Zugang zu den lizenzierten elektronischen Inhalten wird weiterhin garantiert und ausgebaut. Ziel wird es außerdem sein, die CrossAsia Suche maßgeblich zu verbessern und um Volltexte zu erweitern. Dies wird teilweise experimentell geschehen müssen. Wir hoffen, damit zukünftig Anforderungen aus dem Bereich der „Digital Humanities“ besser bedienen zu können.

Eine wesentliche Erweiterung von CrossAsia wird der Bereich des „E-Publishing“ sein. Bereits seit 2006 unterstützen und fördern die UB Heidelberg und die SAI-Bibliothek auf dem Feld des elektronischen Publizierens die Verbreitung des Open Access-Gedankens innerhalb der deutschen Südasienwissenschaften; sie erhöhen damit die Sichtbarkeit der Publikationen und sorgen für eine bessere Verbreitung der Forschungsergebnisse in nationalen bzw. internationalen Kontexten. Über ihren gut etablierten Dokumentenserver SavifaDok, der als Publikationsplattform der Veröffentlichung, Erschließung und Archivierung südasienwissenschaftlicher Literatur diente und nun als CrossAsia-Repository weitergeführt wird, werden aktuell über 3.300 elektronische Volltexte bereitgestellt. Neben Erstpublikationen, z.B. den „Working Papers in Modern South Asian Languages and Literatures“, die von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern editorisch betreut werden, beinhaltet das Repository auch Zweitveröffentlichungen, die bisher nicht digital zur Verfügung standen, wie z.B. die „Südasien-wissenschaftlichen Arbeitsblätter“. Dieses Publikationsangebot steht in Zukunft auch den Ost- und Südostasienwissenschaften zur Verfügung. Weitere Punkte des FID-Antrags betreffen die technische Infrastruktur von CrossAsia sowie die Digitalisierung von Materialien für die Wissenschaft.

Ob unser gemeinsamer Antrag erfolgreich sein wird, erfahren wir erst Ende 2015. Bis dahin heißt es hoffen, aber vor allem arbeiten: an der Integration der Angebote zu Südasien in CrossAsia, an Schulungen und am stetigen Ausbau der CrossAsia Inhalte.