CrossAsia – Fachinformationsdienst Asien

Informations- und Beschaffungsreise nach Japan

Eingang zur Tôshokan Sôgôten in Yokohama (Staatsbibliothek zu Berlin-PK/Ursula Flache)

Vom 4. bis zum 17. November unternahm Frau Ursula Flache, Fachreferentin für Japan, eine von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Informations- und Beschaffungsreise nach Yokohama und Tôkyô. Zunächst nahm sie an der dreitägigen Toshokan Sôgôten (図書館総合展, Library Fair & Forum 2018) in Yokohama teil, eine Veranstaltung vergleichbar mit dem Bibliothekartag,  und hörte Vorträge zu aktuellen Entwicklungen im japanischen Bibliothekswesen wie den neuen Angeboten der National Diet Library (NDL) oder der nächsten Generation von Online Repositorien. Die Toshokan Sôgôten umfasst auch einen Messeteil, auf dem sich sowohl Bibliotheken, Archive und andere Informationseinrichtungen als auch Verlage, Bibliotheksausstatter und Datenbankanbieter präsentieren. Im Rahmen der Toshokan Sôgôten sondierte Frau Flache das Titelangebot der dort vertretenen Verlage und führte mit den Datenbankanbietern der großen, japanischen Tageszeitungen, mit denen Lizenzen für CrossAsia bestehen, Gespräche hinsichtlich neuer geplanter Inhalte, die für die nächste Förderphase des Fachinformationsdienstes (FID) Asien interessant sein könnten.

Impression aus Jinbôchô (Staatsbibliothek zu Berlin-PK/Ursula Flache)

Die verbleibende Zeit der Reise verbrachte Frau Flache in Tôkyô und hier vornehmlich im Buchhändlerviertel Jinbôchô. Die Mehrheit der dort ansässigen Buchläden und Antiquariate hat sich auf bestimme Themengebiete spezialisiert, so dass ein gezielte Marktsichtung möglich ist. Frau Flache nutzte den Aufenthalt im Jinbôchô für die Erwerbung von älteren Titeln zur Anime- und Manga-Forschung, da diese Bereiche in der Vergangenheit nur in begrenztem Umfang beim Bestandsaufbau berücksichtigt worden waren. Außerdem wurden mit den Lieferanten, die das Japan-Referat zur Buchbeschaffung nutzt, Fragen zu aktuellen Bestellungen und Angeboten geklärt. An einem Nachmittag gab es zudem ein Treffen mit acht Verlagen, die ausgewählte Titel aus ihrem Programm gemäß dem FID-Sammelschwerpunkt Geistes- und Sozialwissenschaften präsentierten.

Neben Printmedien standen aber vor allem Gespräche zu elektronischen Ressourcen auf dem Programm. Mit mehreren Datenbankanbietern wurde hinsichtlich der Lizenzierung weiterer Inhalte verhandelt. Erfreulicherweise wird ab April 2018 die umfassende Gedichtsammlung 新編国歌大観(角川学芸出版) (Shinpen kokka taikan (Verlag Kadokawa Gakugei)) über die Datenbank JapanKnowledge zu Verfügung stehen. Darüber hinaus besteht die Hoffnung, dass in Zukunft auch japanische eBooks über die CrossAsia Plattform angeboten werden können. Wir werden berichten sobald sich das Angebot konkretisiert.

National Diet Library, Tôkyô (Staatsbibliothek zu Berlin-PK/Ursula Flache)

Bei einem Besuch der National Diet Library (NDL) tauschten sich Frau Flache und die dortigen KollegInnen zum einen zu Fragen des Internationalen Amtsdruckschriftentausches aus und zum anderen gab es ein Informationsgespräch zum Stand der Dinge bei der Revision des japanischen Urheberrechts. Bisher ist es nur japanischen Bibliotheken möglich am so genannten Sôshin Sâbisu der NDL teilzunehmen, was einen erweiterten Zugang zu den digitalen Sammlungen der NDL bedeutet. Schon länger gibt es auch von ausländischen Bibliotheken und Nutzern den Wunsch, dieses Angebot nutzen zu können. Dazu ist jedoch eine Änderung des Urheberrechtsgesetzes notwendig. Ein entsprechender Gesetzesentwurf wurde bereits vom Bunkachô eingebracht und im März 2017 bat das Bunkachô via Internet die Öffentlichkeit um Meinungen zu dem Gesetzesvorhaben. Diesen Aufruf verbreitete das CrossAsia Team auch in der japanologischen Fachcommunity auf deutscher und europäischer Ebene, um ein möglichst starkes Signal an die japanische Seite zu senden. Die Ergebnisse des Aufrufs sind inzwischen im Internet veröffentlicht. Im Herbst kam es zu einer vorzeitigen Auflösung des japanischen Parlaments gefolgt von vorgezogenen Neuwahlen am 22. Oktober 2017, wodurch das Vorhaben zunächst zum Stillstand kam.  Es stellte sich daher die Frage, wie es mit dem neuen Zeitplan für die Gesetzesänderung zum Urheberrecht aussieht. Im Gespräch mit der NDL erfuhr Frau Flache, dass der Gesetzgebungsprozess glücklicherweise an der Stelle fortgesetzt wird, an der das Verfahren derzeit zum Stehen gekommen ist. Sobald das Parlament seine Arbeit wieder aufnimmt, steht zunächst die Verabschiedung des Haushalts an. Dies wird voraussichtlich bis ca. Ende März 2018 dauern. Erst danach wird sich das Parlament anderen Gesetzesvorhaben widmen, d.h. die Revision des Urheberrechts wird nicht vor Sommer 2018 in Angriff genommen werden. Wenn hoffentlich das Gesetz angenommen wurde, müssen noch die eigentlichen Regelungen beschlossen werden und die NDL die praktische Organisation festlegen. Voraussichtlich werden die ausländischen Bibliotheken den gleichen Bedingungen unterliegen, wie jetzt schon die japanischen Bibliotheken. Die KollegInnen der NDL berichteten darüber hinaus, dass das Bunkachô sehr überrascht gewesen sei über das Echo auf den öffentlichen Aufruf den Gesetzentwurf zu kommentieren. Von den ca. 400 eingegangenen Kommentaren sei gut die Hälfte aus dem Ausland gekommen und dabei sehr viele aus Deutschland. Die Wünsche und Bedürfnisse der Japanwissenschaft im Ausland wurden also dort sehr wohl wahrgenommen.

Während der Reise kam es außerdem zu einem Treffen mit Vertretern der Ôtsukakai (Ôtsuka-Vereinigung). Ôtsuka Kinnosuke (大塚金之助, 1892-1977)  war ein Wirtschaftswissenschaftler marxistisch-leninistischer Prägung an der Hitotsubashi Universität, der sich auch als Dichter einen Namen gemacht hatte. Zwischen 1962 und 1985 ließen Prof. Ôtsuka beziehungsweise seine Witwe der Deutschen Staatsbibliothek in Ost-Berlin sechs Schenkungen mit mehreren tausend japanischen Büchern und Zeitschriftenheften zukommen, die dort gesammelt als die so genannte „Bibliothek Otsuka“ aufgestellt wurden. Diese Sondersammlung befindet sich heute in der Verwaltung der Ostasienabteilung. Die Ôtsukakai widmet sich der Pflege des Andenkens an Leben und Werk von Prof. Ôtsuka. Unter den Mitgliedern sind auch noch einige seiner ehemaligen Schüler.

Tôkyô Universität, Container mit Büroräumen neben der im Umbau befindlichen zentralen Universitätsbibliothek (Staatsbibliothek zu Berlin-PK/Ursula Flache)

Schließlich hatte Frau Flache noch einen Termin zur Besichtigung der Hauptbibliothek der Tôkyô Universität. Diese wird derzeit im Rahmen des „New Library“-Projekts umfassend umgebaut und renoviert. Die automatische Regalanlage im neuen Tiefmagazin ist bereits fertig gestellt und der ebenfalls neu eingerichtete so genannte Library Plaza, ein in hellem Holz ausgekleideter, kreisförmiger Gruppenarbeitsraum, wird während der laufenden Umbauphase noch als Lesesaal für die Stillarbeit genutzt. Nach der Renovierung sollen in der obersten Etage des Bibliotheksgebäudes die Asien-Bestände sämtlicher Teilbibliotheken der Tôkyô Universität vereinigt werden und als zentrale Arbeits- und Forschungsbibliothek dauerhaft zur Verfügung stehen. Die dafür notwendigen Vorbereitungen erfolgen im Rahmen des „Uehiro Project for the Asian Research Library“, zu welchem Frau Flache eine Einführung erhielt.

CrossAsia Suche integriert CrossAsia Services

Schon seit der Umstellung auf das aktuelle Design der CrossAsia Webseite in 2011 ist der Suchschlitz zur CrossAsia Suche prominent auf der Startseite positioniert. Viele Nutzer starten ihre Suche nach Materialien direkt von hier. Andere populäre Wege sind zum einen die nach Ressourcenkategorien und Sprachen gegliederte Liste der im Rahmen von CrossAsia lizenzierten Datenbanken, und zum anderen natürlich der Ostasien OPAC, der eine gut kontrollierbare Suche in unseren Beständen ermöglicht. Die CrossAsia Suche hat im Vergleich zum OPAC einen mehr „explorativen“ Charakter, und sie bietet auf dem CJK-Reiter zudem die Möglichkeit, den eingegebenen Suchbegriff auch in traditionellen chinesischen Zeichen zu finden, obwohl er in den gekürzten VR-Varianten oder auch in japanischen Kanji eingeben wurde  – und umgekehrt. Der „Erweiterte Suchraum“ ermöglicht zusätzlich Einblicke in das, was einige zentrale Kataloge jenseits von CrossAsia zu bieten haben – ohne Schreibvarianten.

Erklärtes Ziel der CrossAsia Suche ist es möglichst umfangreich Ressourcen einzubinden, die für Nutzer relevant sein könnten und auf die sie Zugriff bekommen können, entweder weil sie frei im Netz verfügbar sind, oder über CrossAsia Lizenz genutzt werden können, oder als Printmedium im Rahmen des Blauen Leihverkehrs ausgeliehen werden können – über die Ostasienabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin oder die Bibliothek des Südasien-Instituts in Heidelberg.

Eines der Arbeitspakete im Rahmen unseres FID-Projektes widmet sich der Einbindung weiterer Angebote und Services in die CrossAsia Suche. Hier wurde in den letzten Monaten schon einiges umgesetzt:

  • Nunmehr ist es möglich, Bestellungen für den „Blauen Leihverkehr“ (bzw. für StaBi-Nutzer eine Bestellung vor Ort) direkt aus der CrossAsia Suche heraus anzustoßen. Bei Titeln aus dem Druckbestand des Ostasien-OPACs der Staatsbibliothek finden Sie jetzt nicht nur den Link zur Anzeige im OPAC, sondern auch Links zum Ausleihsystem der Staatsbibliothek und zum Formular für den „Blauen Leihverkehr“. In beiden Fällen werden alle notwendigen Daten übergeben – wenn Sie am CrossAsia Portal eingeloggt sind, auch ihr Name. Sie müssen nur noch auswählen, an welche Institution wir den Band schicken sollen.

  • Wir haben den Suchraum der CrossAsia Suche um Titel erweitert, die sie uns zur Anschaffung vorschlagen können. Hiermit möchten wir Ihnen als Nutzer im Sinne einer „Patron-Driven-Acquisition“ (PDA) noch einfacher die Möglichkeit geben, unseren Bestand Ihren wissenschaftlichen Arbeiten entsprechend weiter auszubauen. In die CrossAsia Suche eingebunden finden Sie nunmehr auch Daten von ausgewählten, auf China bzw. Südasien spezialisierten Buchhändlern, sowie Buch- und Artikeltitel aus dem Bestand der National Diet Library in Tokyo, die Ihnen hierfür als Inspiration dienen sollen. Wenn Sie hier einen Titel jenseits des aktuellen Bestands der Staatsbibliothek und des Südasien-Instituts in Heidelberg aufstöbern, können Sie ihn uns per einfachem Klick zur Anschaffung vorzuschlagen. Aktuell gleichen wir diese Titellisten nicht gegen den Bestand der Staatsbibliothek bzw. des SAI in Heidelberg ab, d.h. eine ganze Reihe der als PDA ausgewiesenen Titel können Sie schon jetzt direkt zur Ausleihe bestellen bzw. auf eine elektronische Edition davon zugreifen. Keine Sorge, wenn Sie etwas interessanten sehen, das Sie aktuell benötigen oder auch generell für wichtig halten, dann lösen Sie bitte einen PDA-Auftrag aus und lenken Sie unsere Aufmerksamkeit darauf. Wir prüfen die Bestellung gegen den vorhandenen Bestand und weisen Sie dann u.U. auf den bereits vorhanden Zugang hin. Sollte der Titel noch nicht in unserem Bestand sein, beachten Sie bitte, dass die Titel dann in China, Japan oder Indien etc. beschafft werden müssen. Wir teilen Ihnen bei PDA-Aufträgen jeweils mit, wie sich die Verfügbarkeit zeitlich gestaltet.
  • Seit Sommer 2017 ist CrossAsia Mitglied im Verbund „Center for Research Libraries“ (CRL). Im Juli haben wir Ihnen das Angebot bereits in einem Blog-Beitrag kurz vorgestellt (https://blog.crossasia.org/crl-center-for-research-libraries/). Die rund 1,4 Millionen Titel, die CrossAsia Nutzerinnen und Nutzern über CRL zur Ausleihe zur Verfügung stehen, können jetzt nicht nur über den Datenbankzugriff, sondern auch direkt in der Suche recherchiert werden. Ein Link im Treffer führt zum Eintrag im Katalog des CRL, mit dem gewohnten Link zum „Blauen Leihverkehr“ können Sie direkt einen Leihvorgang über uns auslösen. Wenn möglich beantwortet das CRL Leihanfragen auf dem Wege der Digitalisierung. Des Weiteren stehen über 30.000 Digitalisate über CRL zu Verfügung, zum Teil sind diese frei für alle verfügbar, zum Teil ist der Zugriff auf Mitglieder beschränkt. Diese Titel können dann über einen „CrossAsia Link“ aufgerufen werden.

Ein weiteres Arbeitspaket des FID ist der Aufbau eines Repositoriums für Metadaten und Volltexte (Integriertes Textrepositorium, ITR). Die Aufgabe des ITR ist es nicht nur, so umfänglich wie möglich die für CrossAsia dauerhaft lizenzierten Daten sicher zu verwahren, sondern auch eine flexible und zügige Bereitstellung von bibliographischen Metadaten für die CrossAsia Suche zu ermöglichen. Eine ganze Reihe von Datenkontingenten befindet sich hier in der Pipeline, deren Titeldaten schon bald über das ITR bereitgestellt werden. Darüber hinaus wird das ITR auch als Basis für den Aufbau einer Rechercheoberfläche für Volltexte dienen. Doch davon später ausführlicher. Eines können wir aber schon jetzt verraten: nachdem die CrossAsia Suche nunmehr als weiteren Zweig Services wie Ausleihe und Nutzerwünsche integriert, ist unser nächster Schritt die Anbindung von Angeboten die Volltextsuchen ermöglichen und Schnittstellen für digitale Werkzeuge im Kontext der Digital Humanities bereitstellt. Von einem Portal für Materialrecherche und Einstieg zu unseren Services, soll die CrossAsia Suche damit noch konkreter zu einem Werkzeug der Wissenschaft weiterentwickelt werden.

 

500 Bücher in Myanmar

Die Staatsbibliothek erhielt 2013 eine Schenkung von mehr als 500 Büchern in burmesischer Sprache. Die Bücher stammen aus der umfangreichen Sammlung der Burmanistin Dr. Annemarie Esche, die durch zahlreiche Publikationen über die burmesische Sprache, Kultur und Literatur bekannt wurde, wie z.B. Der Markt von Pagan (Verlag Volk und Welt, Berlin, 1968), Märchen der Völker Burmas (Insel-Verlag, Leipzig, 1976) oder Die goldene Pagode (Gustav Kiepenheuer Verlag, Leipzig und Weimar, 1985). Sie ist ebenfalls Autorin der einzigen Wörterbücher der Sprachenkombination Burmesisch (Myanmar) – Deutsch: Wörterbuch Burmesisch-Deutsch, Verlag Enzyklopädie, Leipzig, 1976 sowie Wörterbuch Deutsch – Myanma (Helmut Buske Verlag, Hamburg, 2011). Letzteres hat sie gemeinsam mit ihrem Mann Otto Esche herausgegeben, auf den sie ihre Begeisterung für die burmesische Sprache übertragen konnte.
Das Interesse an Burma begann für beide bereits Anfang der 1960er Jahre, als Annemarie Esche das Deutsche Institut in Rangun leitete und Otto Esche als Diplomat der DDR an der dortigen Botschaft tätig war. Annemarie Esche erlernte die burmesische Sprache, begann Literatur zu übersetzen und nach ihrer Rückkehr unterrichtete sie an der Karl-Marx-Universität in Leipzig. Ab 1979 lehrte sie an der Humboldt-Universität zu Berlin und leitete dort bis zu ihrer Pensionierung 1986 das Fachgebiet Burmanistik. Auch danach arbeitete sie mit viel Enthusiasmus an ihrem opus magnum, dem tausendseitigen Wörterbuch Deutsch-Myanma, weiter. Aufgrund Annemarie Esches zahlreicher Aufenthalte in Burma – die in Zeiten begannen, als nur sehr wenige Menschen nach Burma reisten und der Kauf burmesischer Bücher für Bibliotheken schwierig war (was teilweise immer noch zutrifft) – können wir uns heute äußerst glücklich schätzen, diese umfangreiche Sammlung aus vier Jahrzehnten in unserem Bestand zu haben.

Die Sammlung umfasst burmesischsprachige Bücher hauptsächlich aus den Bereichen Literaturwissenschaft, Belletristik, Lyrik, Geschichte, Politik, Buddhismus, Kunst, Architektur, Ethnologie, Bildungswesen sowie Sprachwissenschaft und Grammatik. Sie ergänzt die bereits bestehende Sammlung burmesischer Literatur hervorragend.

Unter den Büchern befinden sich zahlreiche Biografien bekannter Persönlichkeiten wie die des Schriftstellers Shwe U Daung (1889-1973; Lebensbericht und Ansichten von Shwe U Daung – ဆရာကြီးရွှေဥဒေါင်း၏ တသက်တာမှတ်တမ်း နှင့် အတွေးအခေါ်, Abb. 1), des Malers Ba Nyan (1897-1945; Leben und Werk von U Ba Nyan – ဦးဘဉာဏ်၏ဘဝနှင့် သူ့လက်ရာ, Abb. 2), des Oberbefehlshabers der burmesischen Streitkräfte im ersten Anglo-Burmesischen Krieg Maha Bandula (1782-1882) (Bandulaဗန္ဓုလ, Abb. 3) sowie des burmesischen Pali- und Buddhismus-Gelehrten U Pe Maung Tin (1888-1973; Pe Maung Tin bzw. Vater Langlebig – ဖေမောင်တင် သို့မဟုတ် ဘသက်ရှည်). Aber auch Erinnerungen verschiedener Burmesen an einzelne Abschnitte ihres Lebens gehören dazu wie der Bericht eines unbedeutenden Soldaten – အညတရစစ်သည်တစ်ဦး၏မှတ်တမ်း (Abb. 4) von Khin Maung Nyo über seine Erlebnisse in der Armee seit der Gründung der Burma Independence Army 1942.

Abb. 1: Biografie des Schriftstellers Shwe U Daung (1961)

Portrait des Malers Ba Nyan

Abb 2: Portrait des Malers Ba Nyan aus der Biografie Leben und Werk von U Ba Nyan  von Min Naing (1974)

Abb. 3: Maha Bandula, Bild aus der Biografie Bandula von Thein Maung (1948)

Abb. 4: Bericht eines unbedeutenden
Soldaten von Khin Maung Nyo (1969)

 

 

Eine große Anzahl von Romanen gibt Einblicke in die verschiedenen Lebenswelten der Burmesen. So lernt der Leser in dem Roman Land unter dem Himmel (မိုးအောက်မြေပြင်, 1962, Abb. 5) von Min Aung den bäuerlichen Alltag kennen. Die Lebenswege verschiedener Frauen kann der Leser in dem Roman Kathit-Blüte – ကသစ်ပန်း (1963?) von Khin Hnin Yu verfolgen. U Hla (Fremde Lebenswege – မနီးတဲ့ဘဝခ ရီး, 1971) und Maung Thara Wer lockt uns die Katze heraus? (ကြောင်ကို ဘယ်သူ ခြူဆွဲပေးမလဲ, 1977) verarbeiten in ihren Romanen eigene Erfahrungen in burmesischen Gefängnissen in den 1950er Jahren. Etliche Romane spielen vor dem Hintergrund des Unabhängigkeitskampfes wie z.B. Viele Tage (နေ့ပေါင်းများစွာ, 1972) von Soe Naing oder Unsere Kameraden von einst (တခါတုန်းက ဒို့ရဲဘော်, 1963) von Min Shin oder anderer historischer Ereignisse wie beispielsweise dem Saya San-Aufstand 1930-1932 (Vater Zone und Madin, 1977, von Yan Aung, Abb. 6). Auch die Liebe ist ein zentrales Thema in burmesischen Romanen. So beschreibt Yan Aung in Der Junge aus Obermyanmar (အညာစားကလေး, 1962, Abb. 7) wie sich ein armer Waisenjunge und die Tochter eines hohen Beamten ineinander verlieben, diese Liebe jedoch erst nach vielen Jahren, in denen sich der junge Mann eine Existenz aufgebaut und den sozialen Aufstieg geschafft hat, in Erfüllung geht. Auf eine wahre Begebenheit geht der Roman Ein Ehepaar – 34 Jahre (သူတို့လင်မယား – ၃၄ နှစ်, 1977, Abb. 8) von Thein Pe Myint zurück, in dem geschildert wird, wie Alkohol eine Ehe zerstört.

Abb. 5: Land unter dem Himmel von Min Aung (1962)

Abb. 6: Vater Zone und Madin von Yan Aung (1977)

 

Abb. 7: Der Junge aus Obermyanmar
von Yan Aung (1962)

Abb. 8: Ein Ehepaar – 34 Jahre von Thein Pe Myint (1977)

 

Die burmesische Literatur ist reich an Kurzgeschichten, die häufig zuerst in Zeitschriften abgedruckt wurden. In der Esche-Sammlung befinden sich Kurzgeschichten u.a. folgender Autoren: Thawdar Swe, Ponnya, Mya Than Tint, Jeyya, Maung Hsway Tint, Min Lu, San San Nwe, Chit Oo Nyo, Mya Than Tint, Min Kyaw, Mann Tin, Nu Yin, Min Shin, Thein Lwin, Tekkatho Mya Sein, Ne Win, Yangon Ba Swe, Maung Htin.

Neben allgemeinen Darstellungen der Geschichte dokumentieren etliche Publikationen die politischen Ereignisse der 1960er und 1970er Jahre wie zum Beispiel der Bericht über die Innere Eintracht an den Revolutionären Rat der Union von Myanmar am 31. Mai 1969 (ပြည်ထောင်စုမြန်မာနိုင်ငံ တော်လှန်ရေးကောင်စီသို့ တင်သွင်းသော ပြည်ထောင်စုမြန်မာနိုင်ငံ ပြည်တွင်းညီညွတ်ရေးအကြံပေးအဖွဲ့၏ အစီရင်ခံစာ) und der Bericht des Zentralen Exekutivkomitees auf der 5. Jahrestagung des Zentralen Arbeiterrates am 24. April 1970 (ဗဟိုပြည်သူ့အလုပ်သ မားကောင်စီ ပဉ္စမအကြိမ်(နှစ်ပတ်လည်)အစည်အဝေး ဗဟိုအလုပ်အမှုဆောင်ကော် မတီ၏အစီရင်ခံစာ).

Alle Bücher sind in dem allgemeinen Katalog der Staatsbibliothek (www.stabikat.de) recherchierbar und wurden in burmesischer Schrift und in Transkription katalogisiert. Unser besonderer Dank gilt an dieser Stelle der Burmanistin Dr. Uta Gärtner, die uns maßgeblich in ehrenamtlicher Tätigkeit bei der Einarbeitung der Sammlung unterstützt hat. Während im Stabikat die Titel bisher nur in Umschrift sichtbar sind, ist im Katalog des Fachinformationsdienstes Asien – CrossAsia die Darstellung auch in burmesischer Schrift möglich.

Ein Beispiel für eine Suchanfrage im Stabikat und im CrossAsia-Katalog

 

 

Handschriftliche Widmungen in zahlreichen Büchern zeugen von den umfangreichen persönlichen Kontakten Annemarie Esches und der Verehrung, die ihr viele Burmesen entgegenbrachten.

„Der hochverehrten Literaturwissenschaftlerin Dr. Annemarie Esche zur Erinnerung“,
Htilar Sitthu, 27.9.78

 

 

Für Sayamagyi (Lehrerin)
Dr. Annemarie Esche

In unvergänglicher Zuneigung

gez. 10.2.78

Maung Than Win (Hlain)

 

 

 

 

 

 

 

Immer wieder tragen Bücher die Widmung für „Daw Hninzi“ oder „Ma Hninzi“. „Hninzi“ ist der burmesische Name von Annemarie Esche und bedeutet „Rose“ (Daw / Ma Hninzi – Frau Rose).

 

Für Sayama (Lehrerin) Daw Hninzi,
Herzlichst Soe Naing, 5.11.75

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Für Ma Hninzi, Geschenk des Autors
Lin Yone, 11.10.78

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Da Wörterbucharbeit umfassende Wortschatzkenntnisse voraussetzt, haben Esches Bücher aus ganz unterschiedlichen Bereichen erworben, so beispielsweise auch über das Pressewesen, Bergbau, diverse landwirtschaftliche Themen, Gesundheit, Ernährung, Heilpflanzen, Astrologie. Es gibt eine Einführung in Platos Werke, einen Ratgeber für geplante Elternschaft sowie Berichte über Auslandsreisen von Burmesen nach Japan, Frankreich, in die damalige Sowjetunion und in die DDR.

 

Alle Neuerwerbungen zu Burma/ Myanmar sind unter folgendem Link abrufbar:
http://staatsbibliothek-berlin.de/die-staatsbibliothek/abteilungen/orient/recherche-und-ressourcen/druckschriften/neuerwerbungen/laender-und-regionen/

 

Zur Darstellung der burmesischen Schrift wird der Font Myanmar 3 empfohlen.

 

CrossAsia auf dem Orientalistentag

Zusammen mit Nicole Merkel-Hilf und Liudmila Olalde.

In der Woche vom 18. bis 22. September fand in Jena der 33. Deutsche Orientalistentag statt, der alle drei bis fünf Jahre von der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft abgehalten wird. Der diesjährige Kongress stand unter dem Motto „Asien, Afrika und Europa“ und hatte die Zielsetzung des Wissenstransfers zwischen dem Orient und dem Okzident, sowohl bezüglich der Erforschung der Geschichte asiatischer und orientalischer Kulturen in Antike und Mittelalter als auch in der neueren Zeit.

Diese Zielsetzung spiegelt sich in der Vielzahl der fachspezifischen Panels und Einzelvorträge zu den verschiedenen Sektionen wieder, die beim Kongress vertreten waren. Auch für die Länder und Regionen Asiens waren zahlreiche interessante Beiträge vertreten. Das Programm der verschiedenen Fächer wurde darüber hinaus durch zahlreiche fachübergreifende Panels mit Beiträgen aus wissenschaftlichen Projekten und zu bibliothekarischen Vorhaben ergänzt.

Bei einem solchen fachübergreifenden Panel war CrossAsia mit drei Vorträgen zu neuen Angeboten und Aufgaben des FID Asien vertreten. Das Panel „Perspektiven digitaler Vernetzungen in den Asien- und Orientwissenschaften: Neue Forschungs- und Infrastrukturprojekte“, organisiert von Volker Adam (Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt) und Patrick Franke (Islamwissenschaft, Universität Bamberg),  beleuchtete verschiedene Projekte und Angebote für die Asien- und Orientwissenschaften, wie der Aufbau digitaler Editionsplattformen am Beispiel einer mit Wikipedia verknüpften Islam-Enzyklopädie, die Visualisierung von digitalen Geodaten in Raum und Zeit am Beispiel von Projekten der Islamic History Geodata Initiative oder Fortschritte bei der automatisierten Texterkennung bei handschriftlichen arabischen Texten. Neben weiteren Fachinformationsdiensten wie dem FID Nahost und dem FID Afrikastudien stellte CrossAsia drei Projektbereiche vor:

Nicole Merkel-Hilf spricht über die Publikationsmöglichkeiten bei CrossAsia. Foto: Daniel Brenn | Lizenz: CC BY-SA

Nicole Merkel-Hilf präsentierte die verschiedenen Möglichkeiten des elektronischen Publizierens für Asienwissenschaftlerinnen und Asienwissenschaftler. Auf drei Open Access Publikationsplattformen – CrossAsia-Repository, CrossAsia-eJournals und CrossAsia-eBooks – können Forschungsergebnisse zeitnah und kostenfrei veröffentlicht werden und Wissenschaftler so die Sichtbarkeit ihrer Arbeit erhöhen. Vorgestellt wurden darüber hinaus die mit dem E-Publishing Angebot verknüpften Mehrwertdienste, wie die Archivierung von Forschungsdaten und ein hochwertiges Print-on-Demand Angebot für CrossAsia-eBooks.

Miriam Seeger berichtet vom Aufbau eines Volltext-Repositoriums für CrossAsia. Foto: Daniel Brenn | Lizenz: CC BY-SA

Miriam Seeger berichtete von dem Vorhaben, an der Staatsbibliothek zu Berlin ein Integriertes Text-Repositorium aufzubauen. Diese Infrastruktur soll es nicht nur ermöglichen, die im Kontext von CrossAsia lizenzierten Volltexte und Images aus ihren vordefinierten Angebotsstrukturen wie z.B. den Zugängen über die Oberflächen der Datenbankanbieter zu befreien und als „Roh-Daten“ zu speichern und zu verwalten, sondern auch diese Volltextdaten im Kontext der Digitalen Geistes- und Sozialwissenschaften über Schnittstellen und die CrossAsia Suche der Wissenschaft zur Verfügung zu stellen.

Liudmila Olalde präsentierte die Fortschritte, die im Bereich der OCR-Bearbeitung von Hindi- und Sanskrittexten am Beispiel der Naval Kishore Press erzielt werden konnten.  Von den 44 bereits digitalisierten Werken stehen Nutzern derzeit 22 Titel als editierbare Volltextversionen in Devanāgarī-Schrift und lateinischer Transliteration online zur Verfügung. Dies ermöglicht eine Volltextsuche in beiden Schriften nicht nur auf der Präsentationsoberfläche „Naval Kishore Press – digital“, sondern auch in den PDF-Dateien, die heruntergeladen werden können.

Während der gesamten Kongresstage war CrossAsia darüber hinaus mit einem Stand in der Ausstellung vertreten und informierte interessierte Besucherinnen und Besucher in Einzelgesprächen zu den verschiedenen Angeboten des FID Asien und beantwortete deren Fragen.

CrossAsia Informationsstand auf dem Orientalistentag. Foto: Staatsbibliothek zu Berlin – PK | Lizenz: CC BY-NC-SA 3.0

 

Arbeitskreis Vormoderne japanische Literatur und Mitgliederversammlung der GJF

Vom 30.06. bis 02.07.2017 traf sich der Arbeitskreis Vormoderne japanische Literatur an der Japanologie der Universität Hamburg, um über das Thema „Wahrnehmung, Performativität, Emotionalität: Dimension des Körpers im vormodernen Japan“ zu diskutieren. Dabei wurden verschiedene Aspekte betrachtet, wie das Körperbild im esoterischen Buddhismus bei Kûkai, die Körperpraxis und -konzeption im Zen-Buddhismus bei Dôgen, die Traum-Körper im „Traumtagebuch“ des Myôe und die tabubrechende Körperlichkeit in den Lehrgedichten Ikkyûs. Außerdem kamen Themen wie Misogynie, Androzentrismus und die buddhistische Meditation der „Neun Stadien [des Zerfalls eines Leichnams]“ zur Sprache. Neben buddhistischen Texten wurde darüber hinaus die Leibmetaphorik in den Shintô-Mythen behandelt sowie die Körperlichkeit von Figuren in narrativen Texten und Geschichtserzählungen der Heian-Zeit, im Nô-Theater, im Kabuki und nicht zuletzt in den Gedichten Bashôs beleuchtet.

Am Abend des 01.07.17 fand die jährliche Mitgliederversammlung der Gesellschaft für Japanforschung (GJF) statt, bei der – anschließend an den Bericht des Vorstands – über Probleme und Perspektiven des Mittelbaus sowie über Fragen zur Notwendigkeit von Forschungsdatenmanagement diskutiert wurde. Das CrossAsia Team war durch Ursula Flache vertreten, die zum Stand der Dinge beim Fachinformationsdienst CrossAsia – FID Asien berichtete. Das erste Treffen des Fachbeirats von CrossAsia am 13. Januar 2016 kam zur Sprache, wie auch der Ausblick auf das nächste Treffen, welches im Anschluss an die CrossAsia Fachtagung am 25./26. Januar 2018 an der Staatsbibliothek zu Berlin – PK, Haus Potsdamer Straße, geplant ist. Den GJF-Mitgliedern wurden weiterhin die neuen Features auf der Webseite vorgestellt, wie die Einbindung von Daten der National Diet Library, Tokyo, in die CrossAsia Suche (NDL Search, NDL Digital Library), das neue Angebot von „How to…“-Videos und die Vereinfachung von Anschaffungsvorschlägen über den neuen PDA-Index (Patron Driven Acquistion) in der CrossAsia Suche. Auch auf den kostenfreien DoD-Service (Digitisation on Demand) von gemeinfreien Werken sowie die Anschaffungsmöglichkeit vormoderner Werke im Rahmen des FID wurde hingewiesen.

Darüber hinaus von Interesse waren die beiden neu lizenzierten japanischen e-Ressourcen – neben 日本文学Web図書館 / Web Library of Japanese Literature außerdem die Zeitschrift 週刊東洋経済 / Weekly Toyo Keizai – sowie der Ausblick, dass für Ende 2017/Anfang 2018 die Lizenzierung von  新編国歌大観(角川学芸出版) (Shinpen kokka taikan (Publisher Kadokawa Gakugei )) über JapanKnowledge geplant ist. Im Fall von Testzugängen, wie kürzlich dem zu „The Oriental Economist (1934-1985)“, wurde seitens CrossAsia dringend um Rückmeldungen gebeten, sofern eine dauerhafte Lizenzierung des Angebots gewünscht wird. Des Weiteren wurden die GJF-Mitglieder in Kenntnis gesetzt, dass die Forschungsbibliothek von Nelly und Wolfram Naumann seit Ende 2016 im Bestand der Staatsbibliothek zu Berlin – PK ist. Nicht zuletzt erfolgte der Hinweis auf Dauerangebote wie den Blauen Leihverkehr, der ebenfalls für Anschaffungsvorschläge genutzt werden kann, und auf die Möglichkeit von Schulungen zu CrossAsia (vor Ort oder als Webinar).

Call for Papers: CrossAsia Fachtagung

Stand und Perspektiven des Fachinformationsdienstes
CrossAsia – FID Asien (crossasia.org)

25.01.2018 und 26.01.2018 in der Staatsbibliothek zu Berlin

 

Im November 2008 fand die erste Fachtagung zu CrossAsia und zu elektronischen Ressourcen in den Ostasienwissenschaften statt. Zehn Jahre sind seitdem vergangen.

Seit 2016 betreuen die Staatsbibliothek zu Berlin, die Universitätsbibliothek Heidelberg und das Südasien-Institut der Universität Heidelberg kooperativ den Fachinformationsdienst Asien. Im Zuge der Kooperation wurde das regionale Spektrum von CrossAsia um die Region Südasien erweitert. Zeit, den Stand der Dinge neu zu betrachten und gemeinsam in die Zukunft zu blicken.

Das CrossAsia-Team freut sich auf Ihren Input!

 

Wir haben an folgende Themen für Vorträge und Kurzreferate gedacht:

  • Welche Möglichkeiten bietet Ihnen CrossAsia als zentrale Anlaufstelle für wissenschaftliche Informationen in den Asienwissenschaften?
  • Haben Sie eine der Ressourcen für die Regionen China, Japan, Korea, Südostasien, Südasien und Zentralasien durch Ihre Forschung besonders gut kennengelernt und möchten Sie anhand von (Anwendungs-)Beispielen den TeilnehmerInnen vorstellen?
  • Wie unterstützt CrossAsia die Forschung und Lehre in den Asienwissenschaften? Wie sind Ihre Erfahrungen bisher?
  • Welches Potential steckt in CrossAsia im Hinblick auf Digital Humanities und was sind Anforderungen für die Zukunft?
  • Welche Angebote sehen Sie kritisch, was vermissen Sie, was könnte CrossAsia besser machen?
  • Wohin soll es zukünftig mit der Plattform gehen?

Die Tagung richtet sich an alle AsienwissenschaftlerInnen (Studierende, Promovierende, Lehrende, Forschende etc.). Das CrossAsia-Team freut sich über Ihre Vorschläge zu Vorträgen zu den oben genannten Themen und zu aktuellen Projektberichten (abgeschlossen oder work-in-progress) aus den Bereichen Digital Humanities sowie Informations- und Ressourcenwissenschaften.

Termin: Donnerstag, 25.01.2018 und Freitag, 26.01.2018
Ort: Staatsbibliothek zu Berlin, Haus Potsdamer Straße (Potsdamer Str. 33, 10785 Berlin)
Länge des Vortrags inklusive Diskussion: wahlweise 15 oder 30 Minuten
Vortragssprache: Deutsch oder Englisch
Konferenzsprache: Deutsch

Organisatoren: Ostasienabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin – PK und ihre Kooperationspartner, die Universitätsbibliothek Heidelberg und das Südasien-Institut der Universität Heidelberg

Hinweis: Eine Übernachtung sowie Reisekosten bis max. 200 Euro werden für Vortragende übernommen.

Bitte senden Sie Ihren Abstract (ca. 300 Wörter) mit einem kurzen Lebenslauf bis zum 30.06.2017 an x-asia@sbb.spk-berlin.de

Neuerscheinung bei CrossAsia-eBooks

Erneut kann CrossAsia-eBooks, die Open Access Publikationsplattform für die Asienwissenschaften, eine Neuerscheinung vermelden:

Die Historikerin Martina Franke untersucht in ihrer Dissertation Hoffnungsträger und  Sorgenkind Südasien: Westdeutsche Betrachtungen und Begegnungen zwischen 1947 und 1973 die Wahrnehmung der Länder Südasiens in einer sich wandelnden westdeutschen politischen Öffentlichkeit. Die medial transportierten Bilder von Jawaharlal Nehru, dem ersten indischen Ministerpräsidenten, und die Sichtweisen auf Ereignisse wie den indisch-portugiesischen Konflikt um Goa oder die deutsch-indische Zusammenarbeit am Stahlwerk in Rourkela verdeutlichen unterschiedliche Perspektiven. Die Wahrnehmung der politischen Entwicklung in Südasien bis Anfang der 1970er Jahre stand im Zusammenhang mit den Debatten um die Vergabe und Verwendung von Entwicklungshilfe. Dabei prägten generationelle Zugehörigkeiten und unterschiedliche Lebenserfahrungen die Eigen- und Fremdwahrnehmung.

Das Buch ist die überarbeitete Fassung einer 2016 an der Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftlichen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin eingereichten Dissertation und steht als Gesamt-PDF zum Download auf CrossAsia-eBooks zur Verfügung, ebenso sind die Einzelkapitel als PDF hinterlegt. Parallel dazu erschien am 16. März 2017 eine
kostenpflichtige Print-on-Demand Ausgabe, die über den lokalen Buchhandel gekauft werden kann.

Wenn Sie ebenfalls Interesse daran haben, Ihre Forschungsarbeit auf CrossAsia-eBooks zu veröffentlichen, dann freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme mit uns!

Zwei Neuerscheinungen bei CrossAsia-eBooks

Wir freuen uns, Sie auf zwei Neuerscheinungen auf unserer Open-Access-Publikationsplattform CrossAsia-eBooks hinweisen zu können:

In seiner Bibliography of Online Resources on Chinese Strategy, Security and Military Matters bietet der deutsche Sinologe Oliver Corff einen Überlick über Online-Materialien zur chinesischen Strategie, Sicherheit und Militärwesen. Die Bibliographie wird in regelmäßigen Abständen aktualisiert.

The Satsaṅgijīvanam by Śatānanda beschreibt das Leben von Swami Sahajananda (1781-1830), dem Gründer der Swaminarayan Bewegung, der von seinen Anhängern als Verkörperung Krishnas angesehen wird. Es handelt sich um ein bedeutendes Dokument zur religiösen Situation des Hinduismus im Gujarat seiner Zeit. Das umfangreiche, auf Sanskrit abgefasste Werk wird hier in einer englischen Zusammenfassung von Jaydev A. Jani und Peter Schreiner präsentiert.

The Satsaṅgijīvanam by Śatānanda können Sie ab 7. Februar 2017 auch als gedrucktes Buch in einer Hardcover-Ausgabe über den Buchhandel oder Amazon.de beziehen.

Darüber hinaus ist der transliterierte Sanskrit-Text über das Forschungsrepositorium heiDATA online zugänglich.

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International Conference on Cooperative Development and Sharing of Chinese Resources

Ab  dem 25. Oktober 2016 fand in Macao die “International Conference on Cooperative Development and Sharing of Chinese Resources” statt. Die dreitägige Konferenz, die jetzt zum elften Mal tagte, geht zurück auf Kooperationsanstrengungen und den Bedarf am Informationsaustausch derjenigen Bibliotheken und Informationseinrichtungen, die mit chinesischen Materialien arbeiten. Seit ihrem Bestehen wurden 14 kooperative Erschließungs- und Digitalisierungsprojekte erfolgreich durchgeführt.

Die Tagung wird vom Council of the Conference on Cooperative Development and Sharing of Chinese Resources (CCDSCR) ausgerichtet, das derzeit an der Nationalbibliothek der VR China angesiedelt ist. Die Organisatoren der diejährigen Tagung waren das Department of Public Library Management of the Cultural Affairs Bureau of the Macao SAR Government und die Macau Library and Information Management Association.

Teilnehmer der 11. CCDSCR. Bild: MSAR Cultural Affairs Bureau

Teilnehmer der 11. CCDSCR. Bild: MSAR Cultural Affairs Bureau

In diesem Jahr stand die Tagung unter dem Motto: „Post-digital Era – the Cooperation, Utilization and Promotion of Chinese Resources“. Die mehr als 100 Konferenzteilnehmerinnen und Teilnehmer hatten die Gelegenheit bei vier Keynote speeches und elf Berichten zu aktuellen Projekten mehr über die zahlreichen internationalen Anstrengungen im Bereich Nutzung und Präsentation chinesischer Ressourcen zu erfahren. Dieses Jahr waren auch eine Kollegin und zwei Kollegen aus Europa eingeladen, namentlich Sara Chiesura aus der British  Library, Thomas Tabery aus der Bayerischen Staatsbibliothek und Matthias Kaun aus der Staatsbibliothek zu Berlin. Sara Chiesura berichtete über das internationale Digitalisierungsprojekt der British Library, in dem Orakelknochen erschlossen, beschrieben,  in einem 3-D Verfahren gescannt und schließlich online präsentiert werden. Thomas Tabery präsentierte das Sinica Digitalisierungsprojekt der Bayerischen Staatsbibliothek. Matthias Kaun stellte in seiner Keynote speech „CrossAsia – a German National Infrastructure for East Asian Studies“ die Aktivitäten im Bereich der Ostasiensammlung, der Lizenzierungspolitik und insbesondere der geplanten Services im Bereich Digital Humanities vor.

Schwerpunkt der anderen Vorträge waren vor allem die Aktivitäten und Projekte in Macao sowie internationale Kooperationen in Ost- und Südostasien. Alle Präsentationen sind über die Webseite der Tagung öffentlich zugänglich.

“Interdisziplinäre Zeitschrift für Südasienforschung” – Erste Ausgabe Online!

Die erste Ausgabe der Open Access Zeitschrift Interdisziplinäre Zeitschrift für Südasienforschung ist seit Oktober online.
Im aktuellen Heft lesen Sie:

  • What Was Mughal Cuisine? Defining and Analysing a Culinary Culture / Divya Narayanan (Heidelberg)
  • Azadi – (T)räume der Freiheit und Orte des Widerstands im Kaschmirtal / Frederic Maria Link (Heidelberg)
  • Bollywod’s Imagination and the Middle Class – a Review of Queen and Rab Ne Bana Di Jodi / Jan-Sijmen Zwarts (Utrecht)
  • Islam and Contraception in Urban North India – Muslim Women’s Reproductive Health Behavior and Decision-making / Constanze Weigl-Jäger (Heidelberg)
  • Engines vs. Elephants – Train Tales of India’s Modernity / Nitin Sinha (Berlin)

Die Interdisziplinäre Zeitschrift für Südasienforschung (IZSAF) ist eine elektronische, peer-reviewed Open Access Zeitschrift, die vor allem Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern, deren Forschungsarbeit einen Bezug zu Südasien aufweist, eine Plattform zur Veröffentlichung ihrer Forschungsergebnisse bzw. zur Vorstellung geplanter Forschungsvorhaben in deutscher und englischer Sprache bietet. IZSAF ist offen für neue Formate und publiziert auch Fotoessays, um Themen der Südasienforschung auf visuelle Weise zu präsentieren.

Unser Editorial Board besteht aus einem Team junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die eine große Bandbreite südasienwissenschaftlicher Forschung abdecken: Christopher D. Bahl (London), Tobias Berger (Wien), Christoph Bergmann (Heidelberg), Carmen Brandt (Halle), Simon Cubelic (Heidelberg), Maria Framke (Rostock), Sarah Holz (Berlin), Natalie Lang (Göttingen), Johannes Rosenbaum (Bamberg), Fritzi-Marie Titzmann (Leipzig) und Anna-Lena Wolf (Bern).

Die Interdisziplinäre Zeitschrift für Südasienforschung (IZSAF) erscheint zweimal jährlich, im Oktober und April.

Sollten Sie Interesse an einer Veröffentlichung in der IZSAF haben, dann schicken Sie einen kurzen Abstract Ihres Beitrages an unsere Kontaktadresse: izsaf@sai.uni-heidelberg.de

IZSAF ist ein Angebot von CrossAsia im Rahmen des DFG-geförderten Fachinformationsdienst Asien (FID Asien).