CrossAsia Newsletter Nr. 6 Juni 2013

Liebe Nutzerinnen und Nutzer der CrossAsia-Angebote,

vor ziemlich genau zehn Jahren hat die Staatsbibliothek zu Berlin sich entschlossen, den Sammel- und Serviceauftrag für das von der DFG geförderte Sondersammelgebiet Ost- und Südostasien (SSG 6,25) nicht nur auf gedruckte Materialien zu beschränken, sondern elektronische Ressourcen in die überregionale Informations- und Literaturversorgung zu integrieren. Was vor zehn Jahren mit einer Datenbank, nämlich China Academic Journals, in Eigeninitiative und noch ohne finanzielle Unterstützung seitens der DFG als Träger des Sondersammelgebiets begann, hat sich im Laufe der letzten zehn Jahre zu einem umfassenden Angebot entwickelt, das sich wohl kaum ein zweites Mal finden lässt. Über den klassischen Fernleihverkehr, den Blauen Leihverkehr oder den direkten Zugriff auf das elektronische Dokument sind wir heute in der Lage, allen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in Deutschland, die den Zugriff auf die Ressourcen benötigen, diesen in der Regel auch geben zu können. Mit mehr als einer Million gedruckten Bänden und mehr als 90 Datenbanken – die mittlerweile einen großen Teil des von der DFG geförderten Haushalts ausmachen – ist das Angebot umfassend, damit manchmal aber auch etwas unüberschaubar. Über CrossAsia, als gemeinsamer Plattform all dieser Angebote, versuchen wir, es Ihnen möglichst leicht zu machen, sich einen Überblick zu verschaffen bzw. ein Buch oder relevanten Zeitschriftenaufsatz in unseren Nachweissystemen zu finden und dann z. B. über den Blauen Leihverkehr zu bestellen bzw. digital direkt darauf zuzugreifen.

Der sechste CrossAsia Newsletter greift diese Themen auf: Wir berichten vom Arbeitstreffen mit Vertreterinnen und Vertretern der verschiedenen ostasiatischen Fachdisziplinen, das hier im April 2013 stattgefunden hat, und geben Ihnen einen Einblick in die Auswertung der Anfang 2013 geschlossenen CrossAsia Nutzerumfrage. Die CrossAsia Suche, als ein zentraler Baustein unserer Angebote, wurde verändert und hoffentlich auch aus Ihrer Sicht verbessert. Auch über diese berichten wir hier und möchten Sie außerdem kurz über die Integration einer wichtigen und oft gewünschten Ressource informieren, dem Project Muse und seinen Zeitschriften. In unserem Alltagsgeschäft kümmern wir uns aber nicht nur um den Erwerb und Nachweis gedruckter oder elektronischer Medien, sondern wir sind auch seit drei Jahren dabei, Teile unserer historischen Ostasiensammlung neu zu katalogisieren und zu digitalisieren. In diesem Rahmen wurden auch die historischen Bandkataloge der Berliner Ostasiensammlung für Sie ins Netz gestellt. Ein kurzer Bericht darüber soll Ihnen einen Eindruck von unserer historischen Sammlung und ihrem Aufbau geben und Sie dazu anregen, in den historischen Katalogen und unseren bereits digitalisierten Japonica, Mandschurica, Sinica und Tibetica zu stöbern. Viel Spaß beim Lesen, und wir freuen uns auf Ihre Rückmeldungen, die Sie mit anderen Nutzerinnen und Nutzern teilen und im CrossAsia Forum zur Diskussion stellen können; oder Sie schreiben uns direkt: x-asia(at)sbb-berlin.spk.berlin.

CrossAsia-Arbeitstreffen

Am 12. April 2013 kamen 35 Vertreterinnen und Vertreter aus den deutschen Ostasienwissenschaften zu einem Arbeitstreffen in den Räumlichkeiten der Staatsbibliothek zu Berlin, Haus Potsdamer Straße, zusammen. Die Ostasienabteilung hatte eingeladen, unter dem Titel „CrossAsia: 10 Jahre Digitale Infrastrukturen in den Ostasienwissenschaften“ gemeinsam Rückblick und Ausschau zu halten. In den zurückliegenden zehn Jahren des CrossAsia-Projekts wurden dem Portal kontinuierlich neue Funktionalitäten hinzugefügt und das Angebot an lizenzpflichtigen Datenbanken Stück um Stück aufgebaut. Heute steht allen Nutzern der Online Guide East Asia (OGEA), die CrossAsia Suche, Forum und Newsletter frei zur Verfügung. Registrierte Nutzer können darüber hinaus auch auf die lizenzpflichtigen Datenbanken und die virtuelle Forschungsumgebung CrossAsia Campus zugreifen und sich aktiv am Forum beteiligen. Mit Blick auf die Bedürfnisse unser Nutzer werden Funktionaliäten und Angebote des Portals weiter ausgebaut und verbessert, wie z.B. die CrossAsia Suche (s. hierzu auch den Beitrag in diesem Newsletter), oder auch das vielleicht ab Spätherbst, nach der Umstellung auf eine überarbeitete Webseite, mögliche Anlegen einer individuellen Datenbankauswahl aus dem Gesamtangebot.

Anschließend wurde den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein Ausblick gegeben auf die bevorstehenden Veränderungen bei der Überführung der Sondersammelgebiete (SSG) zu so genannten Fachinformationsdiensten für die Wissenschaft (FID). Diese sollen in Zukunft, mithilfe der Kompetenzzentren für Lizenzierung, die verschiedenen Fachgebiete betreuen. Die Überführung erfolgt in mehreren Schritten, wobei das SSG 6,25 Ost- und Südostasien im Jahr 2015 umgestellt werden wird. Die Umstrukturierung bringt vor allem Änderungen in den Erwerbungsrichtlinien mit sich. So wird z.B. die „Reservoir-Funktion“ der Bibliotheken, also das Sammeln von Literatur „auf Vorrat,“ zugunsten einer stärkeren Orientierung am aktuellen wissenschaftlichen Bedarf aufgegeben. Außerdem gilt zukünftig die so genannte „e-only-policy“, d.h., wenn es eine elektronische Ausgabe eines Titels gibt, so ist dieser in der Erwerbung der Vorzug gegenüber der gedruckten Ausgabe zu geben. Beide Punkte wurden von den Teilnehmer entweder als beunruhigende Entwicklung der wissenschaftlichen Grundversorgung gesehen oder als notwendiger Prozess, der neue Strukturen der Informationsversorgung schaffen wird.

Wir können aber feststellen, dass wir bereits in den zurückliegenden Jahren Schritte in die richtige Richtung unternommen haben, so dass der Wechsel in das neue FID-System keine gravierenden Änderungen oder gar Einbußen unseres Services mit sich bringen wird.

Ein weiteres Thema des Arbeitstreffens war die zukünftige Rolle von CrossAsia in den Forschungsinfrastrukturen der Ostasienwissenschaften. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft wird bei zukünftigen Anträgen verstärkt auf ein nachhaltiges Konzept zur Langzeitarchivierung der Forschungsdaten und -ergebnisse achten, d.h. bereits bei Antragstellung muss eine entsprechende Infrastruktur gewährleistet sein. Die Ostasienabteilung bzw. CrossAsia könnte hier als Partner in Ihren Projekten fungieren. Die Bibliothek der Zukunft wird aller Voraussicht nach nicht nur gefordert sein, fertig formulierte Dokumente vorzuhalten und bereitzustellen, sondern sie wird sich auch um Strukturen für sogenannte Forschungsrohdaten bemühen müssen.
Die Ostasienabteilung bzw. CrossAsia sieht darüber hinaus auch noch eine Reihe weiterer wichtiger Aufgaben, die der Beachtung und Behandlung harren. Da wäre neben der Erschließung noch unbearbeiteter Nachlässe im eigenen Bestand, z.B. der Aufbau und die Bereitstellung eines Foto-/Bildarchivs der Ostasienwissenschaft, in dem z.B. die privaten Dia- und Fotonachlässe von Ostasienwissenschaftlern abgelegt und dann von diesen selbst oder per Crowdsourcing erschlossen werden könnten. Auch der Aufbau einer Infrastruktur zur Unterstützung der ostasiatischen Institutsbibliotheken wäre ein Desiderat. Für diese Aufgaben fehlen jedoch derzeit die personellen bzw. finanziellen Kapazitäten.

Das Treffen abschließend wurden die Ergebnisse der CrossAsia-Nutzerumfrage vorgestellt (s. Artikel in diesem Newsletter) und in einer Runde Erfahrungen und Meinungen ausgetauscht, wie in der Praxis das CrossAsia-Angebot in die Lehre eingebunden wird.

Wir bedanken uns hiermit noch einmal bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die rege Beteiligung am CrossAsia-Arbeitstreffen!

Nutzerumfrage

Zu Beginn dieses Jahres hatten wir Sie ja gebeten, an unserer Umfrage teilzunehmen und darin auch versprochen, eine detaillierte Auswertung der Ergebnisse im Newsletter bekannt zu machen. Ziel der Umfrage war es, herauszufinden, inwieweit unsere Angebote – Datenbankenportal, Newsletter, CrossAsia-Campus, Blauer Leihverkehr – bei Ihnen bekannt sind und wie, bzw. warum sie vielleicht nicht genutzt werden. Darüber hinaus wollten wir Ihnen die Möglichkeit geben, Wünsche an uns heranzutragen, Hinweise zur Verbesserung unserer Angebote zu machen, oder uns ganz allgemein ein Feedback zu unserer Arbeit zu geben.

Ganz herzlichen Dank an alle, die sich die Zeit genommen haben, an der Umfrage teilzunehmen. Insgesamt haben 202 Personen teilgenommen, 167 haben die Umfrage abgeschlossen. Von diesen 167 Personen waren 101 Studierende (BA 27, MA 24, Magister 27), 23 Doktorandinnen / Doktoranden, 49 Lehrende und 17 Privatpersonen.

Hier nun einige Ergebnisse und Zahlen:

Als zentrales Angebot von CrossAsia gilt weiterhin das umfangreiche Angebot an lizenzpflichtigen Datenbanken. 90% der Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmer kennen das Angebot der lizenzpflichtigen Datenbanken in CrossAsia und über zwei Drittel davon nutzen die Datenbanken einmal pro Woche oder häufiger. Bislang weniger bekannt ist die virtuelle Forschungsumgebung CrossAsia-Campus, die Netzspeicherplatz für Dateien bereitstellt, die entweder CrossAsia intern öffentlich zugänglich gemacht werden sollen oder nur vom Nutzer selbst bzw. einer geschlossenen Gruppe eingesehen werden können. Nur 20% der Befragten kennen dieses Angebot, noch weniger nutzen es tatsächlich.

Im Newsletter Nr. 2 finden Sie eine ausführlichere Vorstellung des Campus.

Auch wenn die Zugriffsstatistik unserer Webseite andere Zahlen nennt, so haben nur knapp 30% der Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmer angegeben, den Fachinformationsführer Online Guide East Asia (OGEA) zu kennen. Wiederum nur die Hälfte davon gibt an, ihn mit einer monatlichen bzw. halbjährlichen Regelmäßigkeit zu nutzen.

Mit rd. 12.000 Seitenaufrufen durch Browser im März und April 2013 und etwas über 8.000 im Mai, gehört die OGEA Suche eigentlich zu einer der meistgenutzten Seiten des CrossAsia-Angebots. Unter dem Link crossasia.org/ogea/ogeasearch.html finden Sie die Suchmaske der sachlich erschlossenen und kommentierten Link-Sammlung OGEA. Im Gegensatz zu den freien Suchmaschinen im Netz bietet OGEA eine von Fachwissenschaftlern getroffene Auswahl an für die Ostasienwissenschaften relevanten Internetressourcen. OGEA bietet sozusagen einen Blick auf das Internet durch einen „Ostasien-Filter“ und ermöglicht so eine gezieltere Suche.

Unter den Umfrageteilnehmern etwas besser bekannt ist der „Blaue Leihverkehr“ (BL), der Sonderleihverkehr für originalsprachige Literatur zwischen der Ostasienabteilung der Staatsbibliothek und den einzelnen ostasienwissenschaftlichen Instituten. Er wird von knapp der Hälfte der Befragten genutzt, wobei von diesen gut ein Drittel ihn mehrmals im Jahr oder sogar monatlich in Anspruch nimmt. Wie bei OGEA, fallen auch hier die tatsächlichen Zahlen deutlich positiver aus. Mit Stichtag 10. Juni 2013 wurden bereits 1.202 Leihvorgänge von uns bearbeitet. Mit der Bereitstellungsdauer der Literatur sind die Antwortenden überwiegend zufrieden.

Da aber doch einige unserer CrossAsia-Nutzer den „Blauer Leihverkehr“ (BL) noch nicht zu kennen scheinen, hier noch einmal kurz, wie er funkioniert und für wen und was er gedacht ist:
Zur Nutzung berechtigt sind alle Angehörigen eines asienwissenschaftlichen Instituts, also Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Studierende, Promoventen etc. Vorbedingung: das Institut muss außerhalb von Berlin sein und es muss mit uns einen Vertrag über den BL geschlossen haben. Die Nutzung des BL ist von einer CrossAsia-Registrierung unabhängig. Entleihbar über diesen Weg ist zudem nur originalsprachige Literatur, also japanisch, chinesisch, koreanisch, mongolisch, tibetisch etc. Verschickt werden sowohl Bücher, als auch Aufsätze in Kopie. Die Leihdauer ist großzügig bemessen (für gewöhnlich ein Jahr), außer bei Sonderbeständen, wie z.B. Lesesaalbestand. Ausleihe und Rückgabe erfolgt stets über Ihr Institut. Die Bestellung kann direkt aus dem Ostasien-OPAC der Staatsbibliothek heraus erfolgen . Klicken Sie beim gewünschten Titel einfach auf den Link „Blauer Leihverkehr“.

 

OPAC mit Bestell-Link für den Blauen Leihverkehr

 

Wie gesagt, ist ein CrossAsia Account nicht für die Nutzung des BL notwendig. Wenn Sie Ihre Bestellung aber absetzen, während Sie bei CrossAsia eingeloggt sind, sind im Bestellformular bereits Ihre Institutsadresse und Name ausgefüllt. Im anderen Fall müssen Sie die Daten noch auswählen bzw. per Hand nachtragen.

Finden Sie einen gesuchten Buchtitel oder Aufsatz nicht bei uns, dann können Sie ihn über das Online-Formular trotzdem bestellen. Sollten wir den gewünschten Titel tatsächlich nicht haben, betrachten wir Ihre Bestellung als Anschaffungsvorschlag/Nutzerwunsch mit Vormerkung und versuchen, den Titel für Sie zu beschaffen. Wegen des Versands aus Asien dauert Ihre Bestellung dann aber etwas länger und kann schon mal ca. zwei Monate betragen. Nach Eintreffen des Titels bei uns werden die Bücher dann direkt an Ihr Institut weiterverschickt.

Wichtig für uns zu erfahren war in der Umfrage auch, wie die Angebote von CrossAsia in den Unterricht eingebunden werden, bzw. wie an den einzelnen Instituten die Weitergabe von Informationen zu CrossAsia an die Studierenden erfolgt und ob wir hier Unterstützung leisten können oder sollten. Unter den befragten Lehrenden kennt mehr als die Hälfte unser Angebot der kostenlosen CrossAsia-Schulung vor Ort und nimmt dieses Angebot auch gerne wahr. Über 80% gaben an, CrossAsia im Unterricht selbst bzw. für dessen Vorbereitung zu nutzen. In Hilfsmittelkursen wird auf unsere Angebote hingewiesen und die Studierenden werden dazu angehalten, bei der Recherche für Hausarbeiten und Referate auch die Ressourcen von CrossAsia zu benutzen und auch in den Beständen zu recherchieren, die ihnen über den BL zur Verfügung steht.

Für BA-Studierende ist die Sprachhürde für die Nutzung vieler in CrossAsia angebotenen Ressourcen jedoch noch recht hoch und das Angebot wird u.U. erst im Rahmen ihrer Abschlussarbeit relevant.

Viele von Ihnen haben die Gelegenheit der Umfrage genutzt, um Wünsche zu neuen Inhalten zu äußern oder technische Probleme anzusprechen. Einige Ihrer Anregungen haben wir schon aufgenommen. Seit Ende Mai gehört deshalb z.B. das Project MUSE zum Angebot von CrossAsia. Eine Kurzinfo zu Project MUSE finden Sie weiter unten in diesem Newsletters. Ebenfalls in diesem Newsletter finden Sie eine Beschreibung unserer neuen CrossAsia-Suche. Diese implementiert nun einen von Ihnen (und uns) lange gehegten Wunsch, nämlich das gleichzeitige Suchen von Lang- und Kurzzeichen, bzw. der japanischen und chinesischen Varianten bestimmter Schriftzeichen (CJK-Mapping).

Nicht zuletzt freuen wir uns, dass zwei Dritteln der Befragten unser Newsletter bekannt ist und mehr als die Hälfte von Ihnen die darin behandelten Themen als „hilfreich“ bis „sehr hilfreich“ bezeichnen. Das bestärkt uns darin, auch weiterhin Themen aus unserer Arbeit, die für Sie interessant oder relevant sein könnten, zusammenzustellen und als Newsletter anzubieten. Gern nehmen wir auch für den Newsletter Vorschläge und Anregungen zu Themen entgegen.

Auch wenn die Umfrage jetzt abgeschlossen ist, so nehmen wir natürlich zu jeder Zeit weitere Anregungen, Vorschläge, Wünsche oder Kritik zu unseren Angeboten und Services entgegen. Schreiben Sie uns einfach. Sie erreichen uns unter x-asia(at)sbb-berlin.spk.berlin.

 

Neue CrossAsia Suche

Etwas, das Sie und uns seit längerer Zeit beschäftigt, ist die originalschriftliche Suche, bei der die Zeichenvarianten mitgesucht werden. D. h. wenn man z. B. 廣 sucht, wird sowohl 広 als auch 广 gefunden. Seit Ende Mai ist nun unsere neue Suche mit dieser erweiterten Funktionen online.
Für Sie als Nutzer/in verändert sich bei der Eingabe des Suchbegriffs nichts. Die Anzeige der Ergebnisse aber erfolgt jetzt neu auf drei unterschiedlichen Reiterkarten. Diese färben sich rot, sobald die Suche abgeschlossen ist und die Ergebnisse vorliegen.

 

Unter der Reiterkarte CrossAsia werden Ihnen die Ergebnisse wie bisher angezeigt, d.h. es werden genau die Zeichen gesucht, die Sie eingegeben haben. Durchsucht wird der gesamte Bestand, den wir Ihnen direkt, entweder digital oder über den Blauen Leihverkehr in Papierform, zur Verfügung stellen können, sowie andere frei verfügbare Ressourcen, wie sie z.B. BASE nachweist. Beachten Sie bitte, dass nur einige der lizenzpflichtigen Datenbanken, die über CrossAsia angeboten werden, auch in die Suche integriert werden konnten. Eine Liste der eingebundenen Datenbanken und Kataloge finden Sie per Klick auf das Ausrufezeichen hinter der „Suchen“ Taste bzw. hier: crossasia.org/ressourcen/crossasia-suche/informationen/.

Unter der Reiterkarte CrossAsia (CJK Mapping) finden sich Ergebnisse aus dem gleichen Suchraum, jedoch werden hier für den Suchbegriff oder die Kette von Suchbegriffen alle möglichen Kombinationen von Kurz- und Langzeichen bzw. alten und neuen Zeichen und auch ein Fundus an orthographischen Varianten wie Paragraph und Paragraf mitgesucht. Das bedeutet aber auch, je länger der gesuchte Begriff ist, desto mehr mögliche Kombinationen werden gesucht, was zu etwas längeren Wartezeiten führt, bis die Ergebnisse erscheinen.

Unter dem Reiter Erweiterter Suchraum finden Sie zusätzlich Ergebnisse aus ausländischen Nachweissystemen wie z. B. Swissbib, Cinii Books, WorldCat etc. Hier jedoch wieder ohne CJK Mapping.

Die bewährten Filterfunktionen zur Einschränkung der Ergebnisse nach Katalog, Materialart, Erscheinungsjahr, Themengebiet, Autor usw. finden Sie selbstverständlich weiterhin auf der rechten Seiten des Anzeigefensters (s.a. Newsletter Nr. 3).

Und noch ein Hinweis: Es werden u.U. nicht alle möglichen Treffer aus den verschiedenen Bereichen geladen. Die Menge der maximalen Treffer aus z.B. unserem Ostasien-OPAC ist auf 300 kontingentiert. Wieviele Treffer in den verschiedenen Systemen tatsächlich gefunden wurden und wieviele geladen, können Sie per Klick auf die Treffermenge erfahren (roter Pfeil auf Bild oben).

Projekt MUSE

Seit Ende Mai bieten wir registrierten CrossAsia-Nutzer/innen Zugang zu den 561 vorwiegend
englischsprachigen Zeitschriften des „Projekt MUSE“ . Die Datenbank finden Sie auf der CrossAsia Datenbankenseite unter „Journals/ Fulltexts“ am Ende der nach Ländern gruppierten Liste unter „United States“ . Die Titel der Zeitschriften sind aber auch im OPAC nachgewiesen und werden so auch in der CrossAsia Suche gefunden (Filter: Staatsbibliothek zu Berlin + Datei) und können von dort direkt aufgerufen werden.

Auf der Webseite von MUSE selbst können Zeitschriften und einzelne Jahrgänge/Hefte über den Button „Browse“ und dort die Reiterkarte „Journals“ angesteuert werden. Über die Suchmaske auf der MUSE Webseite kann auch nach einzelnen Aufsatztiteln, Autoren oder im Volltext gesucht werden.

 

Historische Bandkataloge der Ostasiensammlung

Als Teil des Projekts SSG 6,25 Digital wurden auch die historischen Bandkataloge der Ostasienabteilung
digitalisiert. Die „sinologischen“ , d. h. jene, die die chinesischen und mandschurischen Titel verzeichnen, stehen bereits über das Portal der Digitalen Sammlungen der Staatsbibliothek und über die Seite Recherche und Ressourcen zur Verfügung.

Der ostasiatische bzw. chinesische Bestand der heutigen Staatsbibliothek zu Berlin rühmt sich ja der Tatsache, dass der erste gedruckte Katalog der Bibliothek ihm gewidmet war. Sein Autor, Probst Andreas Müller, benötigt für die dort für das Jahr 1683 verzeichneten 25 Titel jedoch nur eine einzige Druckseite (s.u. Catalogus Librorum Sinicorum). Müllers im gleichen Jahr erschienene „Andere Theil“ umfasste dann vor allem die Aufschlüsselung der Bände des Zizhi tongjian 資治通鑑.

Catalogus Librorum Sinicorum   Anderer Theil   Klaproth: Verzeichniss (1822)   Schott: Verzeichniss (1840)

Als gedruckte Kataloge folgten Klaproth und Schott 1822 bzw. 1840. Diese stellten in ihren Katalogen den mittlerweile zu respektabler Größe angewachsenen Bestand jedoch nur in Auswahl vor.

Erst der uns erhaltene älteste Bandkatalog des ostasiatischen Bestands versuchte den gesamten
katalogisierten Bestand abzubilden. Dieser Katalog wurde 1847 begonnen, also über 170 Jahre nachdem die ersten chinesischen Titel ihren Weg in den Bestand der „Churfürstlichen Bibliothek zu Cölln an der Spree“ gefunden hatten. Er zeigt somit keine Chronologie der Anschaffung, sondern listet die 1.603 Libri sinici Signaturen, die wohl erst nach dem Klaproth’schen Katalog von 1822 vergeben wurden, in numerischer Ordnung auf und versieht diese mit einer kurzen – anfangs lateinischen später deutschen – „Übertragung“ des Titels bzw. Werkinhalts und meist einer Transkription. Erst für die Titel im hinteren Teil werden durchgehend auch Schriftzeichen angegeben; für manche der vorderen Titel wurden sie später nachgetragen.

Libri sin. Katalog (1847-1913)Der Katalog wurde bis ca. 1913 geführt und bis noch vor nicht allzu langer Zeit haben verschiedene Bibliothekarenhände eifrig ihre Spuren in diesem Dokument hinterlassen. Zum Beispiel verweisen die Vermerke „K.“ oder „Sch.“ unter der Signatur auf Seite und Eintrag im Klaproth- bzw. Schott-Katalog, und rote Haken darauf, dass die Signatur nach dem Krieg nach (Ost-)Berlin zurückgekehrt ist. Der Bandkatalog war vor allem ein Arbeitsinstrument. Als 1912 einige größere Erwerbungen gemacht werden konnten, wurde, wohl auch, um den Anbruch einer neuen Zeit zu signalisieren, die Signaturengruppe Libri sin. N.S. (Neue Sammlung) ins Leben gerufen.

Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurden 2049 Libri sin. N.S. Signaturen vergeben. Auch für dieses Segment können die Bandkataloge jetzt Online eingesehen werden. Der 1913 begonnene erste Bandkatalog der Libri sin. N.S. verzeichnet die Signaturen Libri sin. N.S. 1 bis 1650, der daran anschließende zweite Katalog die Signaturen bis 2049 und dann ab der Nummer 2050 bis 2417 die Zugänge an chinesischen Titeln der Deutschen Staatsbibliothek der DDR bis ca. 1962.

In der DDR wurden die Libri sin. N.S. Signaturen ab 1963 mit 10.001 neu ansetzend weitergeschrieben. Diese „neueren“ Bandkataloge der DDR sind derzeit noch nicht digitalisiert.

Libri sin. N.S. (1913-ca.1933)   Libri sin. N.S. (1933-ca.1940)

Zwei weitere handschriftliche Bandkataloge bzw. Bibliotheksverzeichnisse ergänzen das neue Online-Angebot. Da ist zum einen das „Verzeichniss chinesischer Manuskripte und Druckwerke aus der Bibliothek des Dr. Friedrich Hirth,“ die 1890 von der Preußischen Staatsbibliothek erworben wurde, zum Anderen der 1911 erstellte Katalog der sogenannten „Pekinger Sammlung.“

Katalog Slg. Hirth (1890)   "Pekinger Sammlung"

Für den neu angeschafften ostasiatischen Bestand im ehemaligen Westen, der sehr bald auf reine
Nummernsignaturen umgestellt wurde, sind keine solchen Bandkataloge erstellt worden.
Dieser Bestand wurde in einem Titel- und Verfasserkatalog, der für die chinesischen Titel in Wade-Giles geführt ist, erfasst. Dieser Katalog war bis vor nicht allzu langer Zeit nur über den Zettelkatalog vor Ort im Lesesaal der Staatsbibliothek zu Berlin komplett recherchierbar (der Teil bis Ende der 1970er Jahre liegt auch in Buchform vor).

Über die fast abgeschlossene Retrokonversion sind die chinesischen und japanischen Titel nunmehr
aber auch im Online Katalog der Ostasienabteilung nachgewiesen. Die koreanischen Titel werden
folgen. Der Bestandszuwachs an Ostasiatica in der DDR wurde in den alten Ostasien-Zettelkatalog (den „Alten Haus-1-Katalog“) einsortiert und ist derzeit nur dort nachgewiesen.

Viele der Titel, die in den oben genannten Bandkatalogen aufgeführt werden, sind aus der kriegbedingten Verlagerung nicht zurückgekehrt. Ein Teil dieses Bestands wird heute in der Biblioteka Jagiellońska in Krakau verwahrt. Viele Bücherkisten sind aber wohl an ihrem vermeintlich sicheren Ort verbrannt oder ihr Verbleib ist unbekannt. Als einen ersten Schritt in Richtung virtuelle Zusammenführung des noch auffindbaren Ostasienbestands hat der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) zunächst für ein Jahr ein Projekt zur Digitalisierung und Katalogisierung der
ostasiatischen Berlinka in Krakau bewilligt. Das Projekt ist Anfang 2013 gestartet und wir werden in einem der nächsten Newsletter ausführlicher darüber berichten. Soviel zu unseren handschriftlichen Bandkatalogen. Diese sollen, solange die Katalogisierung der hiesigen Libri sin. noch nicht ganz abgeschlossen, und die der Krakauer ostasiatischen Berlinka im Rahmen des BKM-Projektes erst begonnen werden muss, Ihnen einen Eindruck von den chinesischen und mandschurischen Beständen vermitteln, wie sie im 19. Jahrhundert oder in den 1930er Jahren in der damaligen Preußischen Staatsbibliothek zur Verfügung standen.

Hintergrundbild

Newsletter 6

Das Hintergrundbild des heutigen Newsletters stammt aus dem dritten Album einer namentlich nicht zu identifizierenden Sammlung von Blumen- und Vögel-Malerei (Signatur: Libri japon. 440).

In unserem Katalog trägt sie den vorläufigen Titel Oranda mochiwatari chôrui zuchô オランダ持ち渡り鳥類図帖. Ursprünglich wohl als mehrere Querrollen gefasst, wurde sie jedoch später in drei Leporelloalben montiert. Die Malereien stammen vom Anfang des 19. Jahrhunderts und werden Künstlern der Shijô-Schule zugerechnet.
Viele der abgebildeten Vögel und Pflanzen sind in Japan nicht heimisch, weshalb davon ausgegangen wird, dass sie nach von Holländern importierten Bildvorlagen oder sogar lebenden Vögeln entstanden. Im Rahmen des Digitalisierungsprojektes der Ostasienabteilung SSG 6,25 Digital wurde das Buch bereits digitalisiert und kann über Webseite der Digitalisierten Sammlungen der Staatsbibliothek angesehen werden