Aktuelles

Einladung: CrossAsia Einführungen im November

Im November bieten wir eine Reihe von Schulungen zu den Angeboten von CrossAsia an der Staatsbibliothek zu Berlin an.

In den Einführungen wird das Portal CrossAsia mit seinen Modulen vorgestellt: die CrossAsia Suche, die Digitalen Sammlungen und das Themenportal, der  CrossAsia Blog, das Diskussionsforum und der CrossAsia Campus. Anschließend stehen die einzelnen Regionen im Mittelpunkt:

Schwerpunkt Japan: Di, 7. November 2017, 18.30-20.00 Uhr
Nach einem Überblick zu den japanischen lizenzpflichtigen Datenbanken (historische und aktuelle Tageszeitungen, Zeitschriftenartikel, Nachschlagewerke, biographische Informationen, Rechtsinformationen, Firmen- und Wirtschaftsdaten, E-Books etc.) werden speziell die Datenbanken CiNii Articles (Zeitschriftenartikel, teilweise Volltextzugriff), JapanKnowledge (Online-Plattform für diverse Nachschlagewerke) und Kikuzou II bijuaru for libraries (Artikel der Zeitung Asahi Shinbun im Volltext) gezeigt.

Schwerpunkt Korea: Do, 9. November 2017, 18.30-20.00 Uhr

Nach einer Einführung in das Portal CrossAsia werden die Angebote zu Korea vorgestellt und ausprobiert. Im Vordergrund stehen die Datenbanken DBpia und KISS sowie die Suche über RISS International, außerdem geht es um die Tagesszeitungen Chosun Ilbo und Donga Ilbo mit ihren Archiven.

Schwerpunkt Südostasien: Di, 14. November 2017, 18.30-20.00 Uhr

Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht das Portal CrossAsia mit seinen Angeboten und Recherchemöglichkeiten zu Südostasien. Die Suche nach originalsprachigen Materialien in nichtlateinischen Schriften wird vorgestellt, dabei wird auf unterschiedliche Transkriptionssysteme eingegangen. Außerdem lernen Sie Südostasien-Datenbanken und originalsprachige Zeitschriftenbestände kennen.

CrossAsia – all regions (in English): Wed, 15 November 2017, 6:30-8:00 pm

This workshop will introduce the CrossAsia platform and its resources and services for research on East Asia. Topics such as access to CrossAsia, information discovery, and lending policies will be covered.

The workshop will address all East Asian regions and languages and briefly look into the most important databases for China, Japan, and Korea.

Schwerpunkt China: Do, 16. November 2017, 18.30-20.00 Uhr

Die Einführung gibt einen Überblick über die Angebote und Services des CrossAsia Portals und das Portfolio an lizenzpflichtigen chinesischen Datenbanken – eBooks, akademische Zeitschriften, historische und aktuelle Zeitungen, Nachschlagewerke, wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Datenkorpora; Suchmöglichkeiten werden exemplarisch erläutert und gemeinsam ausprobiert.

Uhrzeit: jeweils 18.30-20 Uhr
Ort: Schulungsraum im Lesesaal, Haus Potsdamer Straße
Treffpunkt: Eingangshalle (I-Punkt)

Die Anmeldung zu den Schulungen finden Sie unter:
http://staatsbibliothek-berlin.de/wissenswerkstatt

Nur noch kurze Zeit im Test zur Verfügung: Hanwen Minguo Shuku 瀚文民國書庫, drei Datenbanken der Shanghai Jiaotong 上海交通 sowie CLKD 中国法律知识 资源总库

Noch bis Ende Oktober bzw. Anfang sowie Ende November stehen Ihnen als CrossAsia-Nutzer Datenbanken dreier verschiedener Anbieter zur Verfügung: Die Datenbank Hanwen Minguo Shuku 瀚文民國書庫 mit 80.000 republikzeitlichen Titeln aus allen Wissensbereichen publiziert in den Jahren 1900 bis 1944 (siehe Blogeintrag vom 27.07.2017), drei Datenbanken der Shanghai Jiaotong Daxue 上海交通大学 mit lokalhistorisch und rechtsgeschichtlich relevanten Manuskripten der späten Qing- und Republikzeit (siehe Blogeintrag vom 28.08.2017) sowie die Datenbank 中国法律知识 资源总库 (CLKD), enthaltend juristische Fachzeitschriften aus dem Zeitraum 1979 bis (derzeit) April 2017, juristische Dissertationen und Masterarbeiten aus dem Zeitraum 1999 bis (derzeit) 2017, Konferenzschriften, Gesetze und Verordnungen, Rechtsdokumente sowie typische Rechtsfälle etc. (siehe Blogeintrag vom 25.09.2017).

Wir möchten Sie hiermit nochmals ermuntern, die Datenbanken zu testen und uns Ihr Feedback zu übermitteln, bestenfalls unter dieser Adresse x-asia(at)sbb.spk-berlin.de bzw. im Forum.

500 Bücher in Myanmar

Die Staatsbibliothek erhielt 2013 eine Schenkung von mehr als 500 Büchern in burmesischer Sprache. Die Bücher stammen aus der umfangreichen Sammlung der Burmanistin Dr. Annemarie Esche, die durch zahlreiche Publikationen über die burmesische Sprache, Kultur und Literatur bekannt wurde, wie z.B. Der Markt von Pagan (Verlag Volk und Welt, Berlin, 1968), Märchen der Völker Burmas (Insel-Verlag, Leipzig, 1976) oder Die goldene Pagode (Gustav Kiepenheuer Verlag, Leipzig und Weimar, 1985). Sie ist ebenfalls Autorin der einzigen Wörterbücher der Sprachenkombination Burmesisch (Myanmar) – Deutsch: Wörterbuch Burmesisch-Deutsch, Verlag Enzyklopädie, Leipzig, 1976 sowie Wörterbuch Deutsch – Myanma (Helmut Buske Verlag, Hamburg, 2011). Letzteres hat sie gemeinsam mit ihrem Mann Otto Esche herausgegeben, auf den sie ihre Begeisterung für die burmesische Sprache übertragen konnte.
Das Interesse an Burma begann für beide bereits Anfang der 1960er Jahre, als Annemarie Esche das Deutsche Institut in Rangun leitete und Otto Esche als Diplomat der DDR an der dortigen Botschaft tätig war. Annemarie Esche erlernte die burmesische Sprache, begann Literatur zu übersetzen und nach ihrer Rückkehr unterrichtete sie an der Karl-Marx-Universität in Leipzig. Ab 1979 lehrte sie an der Humboldt-Universität zu Berlin und leitete dort bis zu ihrer Pensionierung 1986 das Fachgebiet Burmanistik. Auch danach arbeitete sie mit viel Enthusiasmus an ihrem opus magnum, dem tausendseitigen Wörterbuch Deutsch-Myanma, weiter. Aufgrund Annemarie Esches zahlreicher Aufenthalte in Burma – die in Zeiten begannen, als nur sehr wenige Menschen nach Burma reisten und der Kauf burmesischer Bücher für Bibliotheken schwierig war (was teilweise immer noch zutrifft) – können wir uns heute äußerst glücklich schätzen, diese umfangreiche Sammlung aus vier Jahrzehnten in unserem Bestand zu haben.

Die Sammlung umfasst burmesischsprachige Bücher hauptsächlich aus den Bereichen Literaturwissenschaft, Belletristik, Lyrik, Geschichte, Politik, Buddhismus, Kunst, Architektur, Ethnologie, Bildungswesen sowie Sprachwissenschaft und Grammatik. Sie ergänzt die bereits bestehende Sammlung burmesischer Literatur hervorragend.

Unter den Büchern befinden sich zahlreiche Biografien bekannter Persönlichkeiten wie die des Schriftstellers Shwe U Daung (1889-1973; Lebensbericht und Ansichten von Shwe U Daung – ဆရာကြီးရွှေဥဒေါင်း၏ တသက်တာမှတ်တမ်း နှင့် အတွေးအခေါ်, Abb. 1), des Malers Ba Nyan (1897-1945; Leben und Werk von U Ba Nyan – ဦးဘဉာဏ်၏ဘဝနှင့် သူ့လက်ရာ, Abb. 2), des Oberbefehlshabers der burmesischen Streitkräfte im ersten Anglo-Burmesischen Krieg Maha Bandula (1782-1882) (Bandulaဗန္ဓုလ, Abb. 3) sowie des burmesischen Pali- und Buddhismus-Gelehrten U Pe Maung Tin (1888-1973; Pe Maung Tin bzw. Vater Langlebig – ဖေမောင်တင် သို့မဟုတ် ဘသက်ရှည်). Aber auch Erinnerungen verschiedener Burmesen an einzelne Abschnitte ihres Lebens gehören dazu wie der Bericht eines unbedeutenden Soldaten – အညတရစစ်သည်တစ်ဦး၏မှတ်တမ်း (Abb. 4) von Khin Maung Nyo über seine Erlebnisse in der Armee seit der Gründung der Burma Independence Army 1942.

Abb. 1: Biografie des Schriftstellers Shwe U Daung (1961)

Portrait des Malers Ba Nyan

Abb 2: Portrait des Malers Ba Nyan aus der Biografie Leben und Werk von U Ba Nyan  von Min Naing (1974)

Abb. 3: Maha Bandula, Bild aus der Biografie Bandula von Thein Maung (1948)

Abb. 4: Bericht eines unbedeutenden
Soldaten von Khin Maung Nyo (1969)

 

 

Eine große Anzahl von Romanen gibt Einblicke in die verschiedenen Lebenswelten der Burmesen. So lernt der Leser in dem Roman Land unter dem Himmel (မိုးအောက်မြေပြင်, 1962, Abb. 5) von Min Aung den bäuerlichen Alltag kennen. Die Lebenswege verschiedener Frauen kann der Leser in dem Roman Kathit-Blüte – ကသစ်ပန်း (1963?) von Khin Hnin Yu verfolgen. U Hla (Fremde Lebenswege – မနီးတဲ့ဘဝခ ရီး, 1971) und Maung Thara Wer lockt uns die Katze heraus? (ကြောင်ကို ဘယ်သူ ခြူဆွဲပေးမလဲ, 1977) verarbeiten in ihren Romanen eigene Erfahrungen in burmesischen Gefängnissen in den 1950er Jahren. Etliche Romane spielen vor dem Hintergrund des Unabhängigkeitskampfes wie z.B. Viele Tage (နေ့ပေါင်းများစွာ, 1972) von Soe Naing oder Unsere Kameraden von einst (တခါတုန်းက ဒို့ရဲဘော်, 1963) von Min Shin oder anderer historischer Ereignisse wie beispielsweise dem Saya San-Aufstand 1930-1932 (Vater Zone und Madin, 1977, von Yan Aung, Abb. 6). Auch die Liebe ist ein zentrales Thema in burmesischen Romanen. So beschreibt Yan Aung in Der Junge aus Obermyanmar (အညာစားကလေး, 1962, Abb. 7) wie sich ein armer Waisenjunge und die Tochter eines hohen Beamten ineinander verlieben, diese Liebe jedoch erst nach vielen Jahren, in denen sich der junge Mann eine Existenz aufgebaut und den sozialen Aufstieg geschafft hat, in Erfüllung geht. Auf eine wahre Begebenheit geht der Roman Ein Ehepaar – 34 Jahre (သူတို့လင်မယား – ၃၄ နှစ်, 1977, Abb. 8) von Thein Pe Myint zurück, in dem geschildert wird, wie Alkohol eine Ehe zerstört.

Abb. 5: Land unter dem Himmel von Min Aung (1962)

Abb. 6: Vater Zone und Madin von Yan Aung (1977)

 

Abb. 7: Der Junge aus Obermyanmar
von Yan Aung (1962)

Abb. 8: Ein Ehepaar – 34 Jahre von Thein Pe Myint (1977)

 

Die burmesische Literatur ist reich an Kurzgeschichten, die häufig zuerst in Zeitschriften abgedruckt wurden. In der Esche-Sammlung befinden sich Kurzgeschichten u.a. folgender Autoren: Thawdar Swe, Ponnya, Mya Than Tint, Jeyya, Maung Hsway Tint, Min Lu, San San Nwe, Chit Oo Nyo, Mya Than Tint, Min Kyaw, Mann Tin, Nu Yin, Min Shin, Thein Lwin, Tekkatho Mya Sein, Ne Win, Yangon Ba Swe, Maung Htin.

Neben allgemeinen Darstellungen der Geschichte dokumentieren etliche Publikationen die politischen Ereignisse der 1960er und 1970er Jahre wie zum Beispiel der Bericht über die Innere Eintracht an den Revolutionären Rat der Union von Myanmar am 31. Mai 1969 (ပြည်ထောင်စုမြန်မာနိုင်ငံ တော်လှန်ရေးကောင်စီသို့ တင်သွင်းသော ပြည်ထောင်စုမြန်မာနိုင်ငံ ပြည်တွင်းညီညွတ်ရေးအကြံပေးအဖွဲ့၏ အစီရင်ခံစာ) und der Bericht des Zentralen Exekutivkomitees auf der 5. Jahrestagung des Zentralen Arbeiterrates am 24. April 1970 (ဗဟိုပြည်သူ့အလုပ်သ မားကောင်စီ ပဉ္စမအကြိမ်(နှစ်ပတ်လည်)အစည်အဝေး ဗဟိုအလုပ်အမှုဆောင်ကော် မတီ၏အစီရင်ခံစာ).

Alle Bücher sind in dem allgemeinen Katalog der Staatsbibliothek (www.stabikat.de) recherchierbar und wurden in burmesischer Schrift und in Transkription katalogisiert. Unser besonderer Dank gilt an dieser Stelle der Burmanistin Dr. Uta Gärtner, die uns maßgeblich in ehrenamtlicher Tätigkeit bei der Einarbeitung der Sammlung unterstützt hat. Während im Stabikat die Titel bisher nur in Umschrift sichtbar sind, ist im Katalog des Fachinformationsdienstes Asien – CrossAsia die Darstellung auch in burmesischer Schrift möglich.

Ein Beispiel für eine Suchanfrage im Stabikat und im CrossAsia-Katalog

 

 

Handschriftliche Widmungen in zahlreichen Büchern zeugen von den umfangreichen persönlichen Kontakten Annemarie Esches und der Verehrung, die ihr viele Burmesen entgegenbrachten.

„Der hochverehrten Literaturwissenschaftlerin Dr. Annemarie Esche zur Erinnerung“,
Htilar Sitthu, 27.9.78

 

 

Für Sayamagyi (Lehrerin)
Dr. Annemarie Esche

In unvergänglicher Zuneigung

gez. 10.2.78

Maung Than Win (Hlain)

 

 

 

 

 

 

 

Immer wieder tragen Bücher die Widmung für „Daw Hninzi“ oder „Ma Hninzi“. „Hninzi“ ist der burmesische Name von Annemarie Esche und bedeutet „Rose“ (Daw / Ma Hninzi – Frau Rose).

 

Für Sayama (Lehrerin) Daw Hninzi,
Herzlichst Soe Naing, 5.11.75

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Für Ma Hninzi, Geschenk des Autors
Lin Yone, 11.10.78

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Da Wörterbucharbeit umfassende Wortschatzkenntnisse voraussetzt, haben Esches Bücher aus ganz unterschiedlichen Bereichen erworben, so beispielsweise auch über das Pressewesen, Bergbau, diverse landwirtschaftliche Themen, Gesundheit, Ernährung, Heilpflanzen, Astrologie. Es gibt eine Einführung in Platos Werke, einen Ratgeber für geplante Elternschaft sowie Berichte über Auslandsreisen von Burmesen nach Japan, Frankreich, in die damalige Sowjetunion und in die DDR.

 

Alle Neuerwerbungen zu Burma/ Myanmar sind unter folgendem Link abrufbar:
http://staatsbibliothek-berlin.de/die-staatsbibliothek/abteilungen/orient/recherche-und-ressourcen/druckschriften/neuerwerbungen/laender-und-regionen/

 

Zur Darstellung der burmesischen Schrift wird der Font Myanmar 3 empfohlen.

 

CrossAsia auf dem Orientalistentag

Zusammen mit Nicole Merkel-Hilf und Liudmila Olalde.

In der Woche vom 18. bis 22. September fand in Jena der 33. Deutsche Orientalistentag statt, der alle drei bis fünf Jahre von der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft abgehalten wird. Der diesjährige Kongress stand unter dem Motto „Asien, Afrika und Europa“ und hatte die Zielsetzung des Wissenstransfers zwischen dem Orient und dem Okzident, sowohl bezüglich der Erforschung der Geschichte asiatischer und orientalischer Kulturen in Antike und Mittelalter als auch in der neueren Zeit.

Diese Zielsetzung spiegelt sich in der Vielzahl der fachspezifischen Panels und Einzelvorträge zu den verschiedenen Sektionen wieder, die beim Kongress vertreten waren. Auch für die Länder und Regionen Asiens waren zahlreiche interessante Beiträge vertreten. Das Programm der verschiedenen Fächer wurde darüber hinaus durch zahlreiche fachübergreifende Panels mit Beiträgen aus wissenschaftlichen Projekten und zu bibliothekarischen Vorhaben ergänzt.

Bei einem solchen fachübergreifenden Panel war CrossAsia mit drei Vorträgen zu neuen Angeboten und Aufgaben des FID Asien vertreten. Das Panel „Perspektiven digitaler Vernetzungen in den Asien- und Orientwissenschaften: Neue Forschungs- und Infrastrukturprojekte“, organisiert von Volker Adam (Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt) und Patrick Franke (Islamwissenschaft, Universität Bamberg),  beleuchtete verschiedene Projekte und Angebote für die Asien- und Orientwissenschaften, wie der Aufbau digitaler Editionsplattformen am Beispiel einer mit Wikipedia verknüpften Islam-Enzyklopädie, die Visualisierung von digitalen Geodaten in Raum und Zeit am Beispiel von Projekten der Islamic History Geodata Initiative oder Fortschritte bei der automatisierten Texterkennung bei handschriftlichen arabischen Texten. Neben weiteren Fachinformationsdiensten wie dem FID Nahost und dem FID Afrikastudien stellte CrossAsia drei Projektbereiche vor:

Nicole Merkel-Hilf spricht über die Publikationsmöglichkeiten bei CrossAsia. Foto: Daniel Brenn | Lizenz: CC BY-SA

Nicole Merkel-Hilf präsentierte die verschiedenen Möglichkeiten des elektronischen Publizierens für Asienwissenschaftlerinnen und Asienwissenschaftler. Auf drei Open Access Publikationsplattformen – CrossAsia-Repository, CrossAsia-eJournals und CrossAsia-eBooks – können Forschungsergebnisse zeitnah und kostenfrei veröffentlicht werden und Wissenschaftler so die Sichtbarkeit ihrer Arbeit erhöhen. Vorgestellt wurden darüber hinaus die mit dem E-Publishing Angebot verknüpften Mehrwertdienste, wie die Archivierung von Forschungsdaten und ein hochwertiges Print-on-Demand Angebot für CrossAsia-eBooks.

Miriam Seeger berichtet vom Aufbau eines Volltext-Repositoriums für CrossAsia. Foto: Daniel Brenn | Lizenz: CC BY-SA

Miriam Seeger berichtete von dem Vorhaben, an der Staatsbibliothek zu Berlin ein Integriertes Text-Repositorium aufzubauen. Diese Infrastruktur soll es nicht nur ermöglichen, die im Kontext von CrossAsia lizenzierten Volltexte und Images aus ihren vordefinierten Angebotsstrukturen wie z.B. den Zugängen über die Oberflächen der Datenbankanbieter zu befreien und als „Roh-Daten“ zu speichern und zu verwalten, sondern auch diese Volltextdaten im Kontext der Digitalen Geistes- und Sozialwissenschaften über Schnittstellen und die CrossAsia Suche der Wissenschaft zur Verfügung zu stellen.

Liudmila Olalde präsentierte die Fortschritte, die im Bereich der OCR-Bearbeitung von Hindi- und Sanskrittexten am Beispiel der Naval Kishore Press erzielt werden konnten.  Von den 44 bereits digitalisierten Werken stehen Nutzern derzeit 22 Titel als editierbare Volltextversionen in Devanāgarī-Schrift und lateinischer Transliteration online zur Verfügung. Dies ermöglicht eine Volltextsuche in beiden Schriften nicht nur auf der Präsentationsoberfläche „Naval Kishore Press – digital“, sondern auch in den PDF-Dateien, die heruntergeladen werden können.

Während der gesamten Kongresstage war CrossAsia darüber hinaus mit einem Stand in der Ausstellung vertreten und informierte interessierte Besucherinnen und Besucher in Einzelgesprächen zu den verschiedenen Angeboten des FID Asien und beantwortete deren Fragen.

CrossAsia Informationsstand auf dem Orientalistentag. Foto: Staatsbibliothek zu Berlin – PK | Lizenz: CC BY-NC-SA 3.0

 

CLKD – Chinese Legal Knowledge Resources Database 中国法律知识资源总库

Ab sofort steht unseren Nutzern für einen Zeitraum von zwei Monaten die CNKI-Datenbank Chinese Legal Knowledge Resources Database mit ihrem Interface in englischer Sprache sowie in chinesischer Sprache zum Test zur Verfügung. Die Datenbank enthält juristische Fachzeitschriften, darunter 28 Kernzeitschriften (wie z.B. China Legal Science, Studies in Law and Business, Studies in Law and Business, Peking University Law Journal, Law Review, Science of Law (Journal of Northwest University of Political Science and Law), Jurists Review, Journal of Comparative Law, Global Law Review, Legal Forum, Political Science and Law, Law Science Magazine, Criminal Science, Chinese Journal of Forensic Medicine, China Health Law etc.) aus dem Zeitraum 1979 bis (derzeit) April 2017, juristische Dissertationen und Masterarbeiten aus 540 Institutionen aus dem Zeitraum 1999 bis 2017, Konferenzschriften aus 35 Institutionen, Gesetze und Verordnungen, Rechtsdokumente, typische Rechtsfälle etc., die separat als auch mittels cross search durchsucht werden können.

Ihre rege Nutzung ist – wie immer – sehr willkommen und, bitte schreiben Sie an x-asia(at)sbb.spk-berlin.de oder geben Ihr Feedback im Forum, sollten Sie an einer dauerhaften Lizensierung der Datenbank interessiert sein.

 

Mekong-Ländertag 2017

Am 10. September fand der Mekong Ländertag statt, der, ursprünglich aus einem Teilprogramm der Asien-Pazifik-Wochen hervorgegangen, mittlerweile eine feste eigenständige Institution geworden ist. Veranstaltungsort war die Volkshochschule Berlin-Schöneberg.

Der Mekong-Ländertag bot auch dieses Mal ein Programm bestehend aus Vorträgen und Diskussionsrunden zu Geschichte, Wirtschaft, Entwicklungspolitik, Kunst und Kultur sowie Filmaufführungen, Tanzdarbietungen, Buchpräsentationen und Mini-Sprachkursen rund um die Mekong -Anrainerstaaten Myanmar, Thailand, Laos, Kambodscha, Vietnam und China.

Der Tag wurde durch Jutta Kaddatz, Bezirksstadträtin für Bildung, Kultur und Soziales in Tempelhof-Schöneberg eröffnet.  Anwesend waren auch Vertreter der Botschaften.

Im Anschluss hatten die Teilnehmer von 12 – 18.30 Uhr die Möglichkeit, zwischen 35 verschiedenen Programmpunkten zu wählen. Die Entscheidung fiel oft schwer, denn die Vorträge und Aufführungen fanden parallel in 9 Räumen statt. Mehrere Referenten befassten sich mit der politischen Situation in den Ländern, wie z.B. Wilfried Lulei: „Vietnam 2017 – Wunsch und Wirklichkeit“, Gerhard Will: „Chinesisches Südmeer – Vietnamesisches Ostmeer“, Uta Gärtner: „Wandel braucht Zeit: Myanmar nach dem Wahlsieg. Andere Themen waren beispielsweise „Buddhismus und Geisterglaube in Thailand und Laos“ (Andreas Schneider), „Schamgefühl der Kambodschaner“ (Samnang Sam), „Hip-Hop in Myanmar“ (Tristan Hinkel) und „Der Einfluss neuer Medien in Kambodscha“ (André Hartlapp).

Auch die Staatsbibliothek war mit einem Vortrag über die „Literatur aus und über Südostasien in der Staatsbibliothek“ (Claudia Götze-Sam) vertreten. Nachdem die Referentin über die Geschichte der Sammlung berichtet und die Bestände einzelner Länder vorgestellt hat, informierte sie über den  Fachinformationsdienst Asien (FID Asien) und stellte das Portal des FID – CrossAsia mit seinen Angeboten vor.

 

Neuerscheinung bei CrossAsia-eBooks

Erneut kann CrossAsia-eBooks, die Open Access Publikationsplattform für die Asienwissenschaften, eine Neuerscheinung vermelden:

Mit Māndhātr̥durga – A Preliminary Catalogue of the Historic Monuments at Oṃkāreśvar-Māndhātā legt der Indologe Jürgen Neuß erstmals einen umfassenden Überblick über die erhaltenen historischen Überreste in Oṃkāreśvar-Māndhātā, dem wichtigsten hinduistischen Pilgerort im Narmadā-Tal vor. Obschon der Ort bereits seit der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts als archäologische Fundstätte bekannt ist, wurde bis heute übersehen, dass die historischen Überreste weit umfangreicher und in sich geschlossener sind, als die wenigen publizierten archäologischen Berichte, die sich zudem nur mit wenigen Einzelbauwerken beschäftigen, vermuten lassen. Dieses Buch liefert den lange überfälligen Überblick über das gesamte Areal, das im Wesentlichen aus drei historischen Siedlungsbereichen besteht. In deren Zentrum steht eine wohlstrukturierte Festungsanlage, Māndhātr̥durga, die die einzige erhaltene befestigte Stadtanlage der Paramāras of Dhāra im gesamten Narmadā-Tal darstellt.

Das Buch steht als Gesamt-PDF zum Download auf CrossAsia-eBooks zur Verfügung, ebenso sind die Einzelkapitel als PDF hinterlegt. Parallel dazu erschien am 05. September 2017 eine kostenpflichtige Print-on-Demand Ausgabe, die über den lokalen Buchhandel gekauft werden kann.

Wenn Sie ebenfalls Interesse daran haben, Ihre Forschungsarbeit auf CrossAsia-eBooks zu veröffentlichen, dann freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme mit uns!

Drei Datenbanken der Shanghai Jiaotong University im Testangebot

Bis Anfang November 2017 erhalten CrossAsia Nutzer einen Testzugang zu den ersten drei Datenbanken aus dem Portfolio der Shanghai Jiaotong University Press. Die Ressourcen enthalten vor allem lokalhistorisch und rechtsgeschichtlich relevante Manuskripte der späten Qing- und Republikzeit.

  • Die Datenbank Zhongguo difang lishi wenxian shujuku 中国地方历时文献数据库 enthält aktuell bereits 35.000 regionalhistorische Dokumente mit rund 100.000 gescannten Seiten aus dem Bestand der Bibliothek der Jiaotong Universität, ca. 20.000 Seiten davon sind transkribiert und somit im Volltext durchsuchbar.
  • Die Datenbank Zhongguo sifa dang’an shujuku 中国司法档案数据库 versammelt Rechtsdokumente des Distrikts Jiangjin 江津 südwestlich Chongqings der Jahre 1911 bis 1949. Hier liegen keine Transkriptionen vor, aber die Dokumente sind über Titel, beteiligte Personen und Datum recherchierbar. Zudem sind die Dokumente in Themen gruppiert.
  • Als dritte Datenbank bietet das Portal eine Zusammenstellung der Gerichtsprotokolle, internationalen Erklärungen und einige Fotografien rund um die Tokyoter Prozesse des „Internationaler Militärgerichtshof für den Fernen Osten“ 極東国際軍事裁判 (April 1946-November 1948).

Bitte beachten Sie: Sie müssen Pop-ups erlauben! Zudem werden Sie u.U. vor dem Öffnen eines der Originaldokumente (进入阅读) noch einmal gebeten sich einzuloggen. Klicken Sie in diesem Fall bitte auf 机构用户登录 (i.e. IP login).

Kooperation zwischen dem Draupadi Verlag und CrossAsia-eBooks

Der Draupadi-Verlag in Heidelberg und CrossAsia-eBooks haben im Frühjahr 2017 vereinbart, ausgewählte Sachbücher über Südasien aus dem Verlagsprogramm, bei denen keine Neuauflage geplant ist, zusätzlich zur gedruckten Ausgabe als Open-Access Publikation auf CrossAsia-eBooks zur Verfügung zu stellen.

Als erstes Buch wurde nun die 2014 veröffentlichte Dissertation Schaubühnen der Öffentlichkeit: Das Jatra-Wandertheater in Westbengalen (Indien) des Heidelberger Ethnologen Hans-Martin Kunz auf CrossAsia-eBooks als Open-Access-Publikation bereitgestellt. Die gedruckte Ausgabe kann weiterhin über den Buchhandel oder direkt beim Draupadi-Verlag erworben werden.

Für Herbst 2017 ist die Open-Access-Veröffentlichung des 2008 beim Draupadi-Verlag erschienenen Buches Die Birhor. Ethnographie und die Folgen. Ein indischer “Stamm” im Spiegel kolonialer und postkolonialer Beschreibungen von Markus Schleiter geplant.

瀚堂典藏 Hytong Ancient Book, 瀚堂近代報刊 Neohytong und 瀚文民國書庫 Hanwen Minguo Shuku

Ab sofort können wir Ihnen gleich drei neue Testzugänge zu Volltextdatenbanken anbieten, als da sind die Datenbank Hytong Ancient Book, eine Datenbank mit 30.000 vorrepublikzeitlichen Titeln und archäologischen Dokumenten, wie 《甲骨文合集》, 《殷周金文集成》 释文, 《唐写本玉篇残卷》, 《宋本集韵》到《宋会要辑稿》, 《明清实录》, 《四部丛刊》 usw., die Datenbank Neohytong, einige hundert Zeitungen vom Ende der Qing- bis in die Republikzeit enthaltend, wie beispielsweise die Zeitung 《遐邇貫珍》 aus Hongkong, die 《順天時報》 aus Peking, die 《大公報》 aus Tianjin usw. (eine detaillierte Liste findet sich unter dem Reiter 数据库介绍) sowie die Datenbank Hanwen Minguo Shuku mit 80.000 republikzeitlichen Titeln aus allen Wissensbereichen publiziert in den Jahren 1900 bis 1944. Die erstgenannten Datenbanken stehen bis zum 30. September diesen Jahres zum Test zur Verfügung, letztere bis zum 31. Oktober. Wie immer möchten wir Sie um reges Ausprobieren bitten. Ihr Feedback ist willkommen, bitte schreiben Sie uns (an diese Adresse: x-asia(at)sbb.spk-berlin.de)  oder auch im Forum, sollten Sie Interesse an einer dauerhaften Lizensierung der Datenbanken haben.