CrossAsia-Schulungen im November

Am 03.11.2015 führte Ursula Flache, Fachreferentin für Japan, eine Einführung in CrossAsia mit seinen Datenbanken und die Services der Ostasienabteilung für Studierende der Japanologie der Universität Halle vor Ort durch.

Darüber hinaus nahm sie die Gelegenheit der Teilnahme an dem Workshop “Japanese Pre-Modern Texts and their Digitalization: Effects on Research and Teaching” am 13.11.2015 in Heidelberg wahr, um den Studierenden der Japanologie, der Sinologie und der ostasiatischen Kunstgeschichte vor Ort eine CrossAsia-Einführung zu geben.

 

Workshop: Japanese Pre-Modern Texts and their Digitalization

Auf dem Workshop 「日本の歴史的典籍とそのデジタル化-研究及び教育に与える影響 Japanese Pre-Modern Texts and their Digitalization: Effects on Research and Teaching」 an der Universität Heidelberg stellte Ursula Flache, Fachreferentin für Japan, am 13.11.2015 mit ihrem japanischen Vortrag 「ベルリン国立図書館提供のデジタル化した東アジアコレクション」 die digitale Ostasiensammlung der SBB im Kreis japanischer Fachkolleginnen und –kollegen vor.

Auf Informations- und Beschaffungsreise in Beijing, Shanghai und Hangzhou

Besuch einer Sonderausstellung in der Chinesischen Nationalbibliothek in Beijing

Besuch einer Sonderausstellung in der Chinesischen Nationalbibliothek in Beijing

Vom 16. bis zum 30. Oktober unternahm Frau Dr. Cordula Gumbrecht eine von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Informations- und Beschaffungsreise. In Beijing führte Frau Gumbrecht u.a. Gespräche mit dem Stellvertretenden Generaldirektor der Chinesischen Nationalbibliothek, Herrn Zhang Zhiqing 张志清, zu den Möglichkeiten der zukünftigen Kooperation im Bereich der Katalogisierung und Digitalisierung von chinesischen Rara-Beständen der Staatsbibliothek. Mit unseren in Beijing ansässigen Lieferanten China International Book Trading Corp. (CIBTC) und Beijing Zhenben Technology Co.Ltd. erörterte Frau Gumbrecht Fragen der Optimierung von Erwerbung und Bearbeitung chinesischsprachiger Literatur auch im Hinblick auf die zukünftigen Erfordernisse im Rahmen des FID. In Hangzhou traf Frau Gumbrecht den Vizedirektor der China Academic Digital Associative Library (CADAL), Herrn Huang Chen 黄晨, sowie die stellvertretende technische Direktorin, Frau Xu Haiyan 徐海燕 , zu einem Informationsaustausch hinsichtlich der Inhalte und technischen Rahmenbedingungen der zukünftigen Zusammenarbeit. Mit CADAL hatte die Staatsbibliothek 2013 ein Kooperationsabkommen (“On the Preservation, Conservation, Digitisation and Sharing of Ancient and Rare Collections between Zhejiang University Library and the Staatsbibliothek zu Berlin”) unterzeichnet. Bei einem Besuch des seit jüngster Zeit auch international im Bereich des Vertriebs tätigen Verlags der Zhejiang University, Zhejiang Daxue Chubanshe 浙江大学出版社, gewann Fr. Gumbrecht Einblick in das Programm des Verlages, seine Aktivitäten im e-book-Segment sowie den Produktionsprozess für die sehr publikumswirksame Veröffentlichung von Prachtbänden zur Song-zeitlichen Malerei aus mehr als 100 Museen weltweit, Songhua quanji 宋画全集 , sowie ähnlich ausgerichtete Projekte des Verlags.

International Archaeology Conference on Steppe Silk Road

Auf der Tagung International Archaeology Conference on Steppe Silk Road in Beijing

Ein Gruppenfoto von der International Collector’s Conference on Collecting and Preserving Rara

Ein Gruppenfoto von der International Collector’s Conference on Collecting and Preserving Rara

Während der Reise konnten zudem zwei Tagungen besucht werden, zum einen die vom Department of Archaeology and Museum Studies 考古文博系 der Renmin Daxue 人民大学 in Beijing organisierte International Archaeology Conference on Steppe Silk Road, 草原丝绸之路考古国际学术研讨会, die Gelegenheit zum Austausch mit auch aus Xinjiang 新疆 angereisten Archäologen und u.a. eine Präsentation der neuesten Literatur zum Thema bot, zum anderen in Shanghai die von dem jüngst gegründeten Chinese Ancient Books Preservation and Conservation Institute 中华古籍保护研究院 der Fudan Daxue 复旦大学organisierte International Collector’s Conference on Collecting and Preserving Rara, 国际藏书家古籍收藏与保护研讨会. Teilnehmer waren u.a. der europäische Sammler und Antiquar, Christer von der Burg (Han-Shan Tang) mit einem Vortrag zu chinesischen Büchern in europäischem Gewand, Sören Edgren (Rare Book School, Princeton University), der über die japanischen Ursprünge dreier chinesischer Rara sprach, sowie diverse chinesische Sammler, wie z.B. der Huozi 活字(„Bewegliche Lettern“)–Spezialist Ai Chunjuan 艾俊川 mit einem Vortrag zur Problematik des Begriffes tongban 铜版 „Kupferdruck“ in der chinesischen Druckgeschichte oder auch der wohl bekannteste Privatsammler Chinas, Wei Li 韦力, mit einer mehr als 8.000 Titel umfassenden Rara-Sammlung, der über die Katalogisierung derselben sprach. Ein Höhepunkt der Tagung war die Präsentation hochkarätiger Stücke aus den Privatsammlungen der chinesischen Tagungsteilnehmer, wie z.B. ein Tang-zeitliches Manuskripts eines Almanachs (Tang Qianning sinian lishu 唐乾寧四年[=897]曆書), geschrieben auf der Verso-Seite eines buddhistischen Sutrentextes aus der Nanbeichao 南北朝-Ära, ein Heft eines frühen Song-zeitlichen Druckes einer kommentierten Ausgabe des Shangshu (Zuantu huzhu Shangshu 纂圖互注尚書, weitere Hefte selbiger Ausgabe finden sich in der Nationalbibliothek in Beijing) oder ein (beeindruckend großformatiger) Ming-zeitlicher Blockruck einer Familiengenealogie (Hengtian Hushi zupu 橫田胡氏族譜) aus dem Jahr 1461.

Tagung: Breaking barriers – unlocking Japanese resources to the world

Die Konferenz der European Association of Japanese Resource Specialists (EAJRS) mit dem Thema „Breaking barriers – unlocking Japanese resources to the world“ fand dieses Jahr vom 16. bis 19. September in Leiden/NL statt, welches durch das dortige Wirken des großen Japanforschers Philipp Franz von Siebold (1796-1866) auf eine lange Geschichte niederländisch-japanischer Beziehungen zurückblicken kann. Zu den behandelten Themen gehörten Digitalisierungsprojekte, Sammlungsvorstellungen und aktuelle Entwicklungen im japanischen Bibliothekswesen. Ursula Flache, Fachreferentin für Japan in der Ostasienabteilung, stellte mit ihrem Vortrag „The changing role of Staatsbibliothek zu Berlin with respect to Japanese Studies in Germany: From special collection to specialist information service“ den Wandel im deutschen Bibliothekssystem von den Sondersammelgebieten zu den Fachinformationsdiensten für die Wissenschaften vor. Zum Rahmenprogramm gehörte natürlich auch ein Besuch des SieboldHuis, eines Museums zu Leben und Werk von Siebold.

http://eajrs.net/

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Universitätsbibliothek Leiden – Besichtigung der Rara-Sammlung

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Besuch des SieboldHuis, eines Museums zu Leben und Werk von Siebold

 

35. Jahrestagung der European Association of Sinological Librarians

Vom 9. bis zum 11. September nahm Frau Dr. Cordula Gumbrecht an der 35. Jahrestagung der European Association of Sinological Librarians (EASL) in Oxford teil. Die Tagung wurde abgehalten im Dickson Poon Building der Bodleian K B Chen China Centre Library und in der Weston Library. Insgesamt waren 82 Teilnehmer (46 Bibliothekare, 14 Vertreter von Buchhändlern und Verlagen bzw. Datenbankanbietern sowie 22 Gäste) der Einladung nach Oxford gefolgt. Erstmals gab es einen Special Collections Day (organisiert von David Helliwell) mit Präsentationen zu Chinesischen Sammlungen in Europa (http://www.easl.org/min.html). Frau Gumbrecht hielt hier einen Vortrag zu zwei Digitalisierungsprojekten der Ostasienabteilung der Staatsbibliothek, dem Projekt SSG 6,25 digital und dem Berlin-Krakau-Projekt.

Fusion von CrossAsia und Savifa

Mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) bauten die Bibliothek des Südasien-Instituts (SAI) und die Universitätsbibliothek Heidelberg (UB) die Virtuelle Fachbibliothek Savifa auf.

Vor dem Hintergrund einer Kooperation zwischen SAI, UB und der Staatsbibliothek zu Berlin geht Savifa im August 2015 vom Netz. Zentrale Module von Savifa, wie die Bereiche E-Publishing, Digitale Sammlungen, die Odisha Bibliographie wurden bereits in die von der Staatsbibliothek zu Berlin aufgebaute Virtuelle Fachbibliothek CrossAsia integriert und sind jetzt hier unter neuem Gewand zugänglich. Neu eingerichtet wurde der sogenannte “Blaue Leihverkehr” mit einer verlängerten Leihfrist von 1 Jahr für Material in südasiatischen Sprachen.

Die Fusion ist noch nicht abgeschlossen und in den nächsten Monaten wird das Angebot zu Südasien noch weiter ausgebaut werden.

Due to the cooperation between SAI, UB and the Berlin State Library, Savifa will cease to exist in August 2015. Core modules of Savifa like E-Publishing, Digital Collections and the Odisha Bibliography are already accessible at the Virtual Library CrossAsia.

The integration is not yet completed and further South Asia related services will follow within the next months.

Liebe Nutzerinnen und Nutzer der CrossAsia-Angebote,

bevor die Sommerferien beginnen, möchten wir Sie in unserem zehnten Newsletter über bevorstehende Veränderungen informieren. CrossAsia soll umfassender und größer werden und wird um die Region Südasien, betreut vom Südasien-Institut und der UB der Uni Heidelberg, erweitert. Die Staatsbibliothek zu Berlin, zuständig für die Region Ost- und Südostasien, zusammen mit dem SAI und der UB der Uni Heidelberg haben sich entschieden, bei der DFG einen gemeinsamen Antrag zur Förderung der neuen Angebote einzureichen. Das Ziel ist der Fachinformationsdienst Asien. Dazu berichten wir.

Für die japanologische und die sinologische Forschergemeinde wurden neue Datenbanken lizensiert, die wir Ihnen vorstellen möchten. Darüber hinaus werfen wir einen Blick auf wichtige gedruckte Erwerbungen aus China und Japan sowie auf die Aktivitäten im Bereich Südostasien: indonesische Handschriften der Staatsbibliothek zu Berlin werden katalogisiert und ausgestellt.

Wir hoffen, Sie lesen den Newsletter mit Gewinn, und freuen uns über Ihre Rückmeldungen im CrossAsia Forum oder per Email: x-asia(at)sbb.spk-berlin.de .

SSG ade … CrossAsia soll FID werden …

Seit 1951 hat die Staatsbibliothek zu Berlin das Sondersammelgebiet Ost- und Südostasien – gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft – betreut. Mit dem Ende des Jahres 2015 wird es dieses Sondersammelgebiet nicht mehr geben. Dennoch hoffen wir, weiterhin einen überregionalen Service anbieten, unseren vor Jahren eingeschlagenen Weg weiterzugehen und CrossAsia mit seinen Angeboten und Services auch zukünftig betreiben zu können, dann im Rahmen eines neuen Förderprogramms der DFG als Fachinformationsdienst für die Wissenschaft (FID). Damit das SSG in den FID Asien überführt werden kann, wurde bereits ein Antrag bei der DFG gestellt.

Mit CrossAsia wurde ein einmaliges Angebot für die Ost- und Südostasienwissenschaften etabliert, das der gesamten deutschen Wissenschaft zur Verfügung steht. Um den erreichten Standard zu halten, auszubauen und durch neue Angebote zu erweitern, ist der FID-Antrag ein maßgeblicher Schritt: CrossAsia soll regional betrachtet umfassender werden.

Es ist geplant, im FID zwei wichtige Angebote zusammenzuführen: Savifa, die vom Südasien-Institut der Uni Heidelberg und der UB Heidelberg betreute Virtuelle Fachbibliothek Südasien, und CrossAsia, betreut durch die Staatsbibliothek zu Berlin. Beide Partnereinrichtungen SAI/UB Heidelberg und die Staatsbibliothek zu Berlin haben beschlossen, ihre innerhalb der Wissenschaft etablierten Fachportale unter CrossAsia zu fusionieren und im engen Dialog mit der Wissenschaft zu einem „Fachinformationsdienst Asien“ auszubauen. Das Angebot wird unter dem Namen CrossAsia weitergeführt werden. Bereits im Juli 2015 werden die ersten Schritte zur Zusammenführung und Neukonzeption der bislang getrennten Angebote unternommen. Damit werden die Weichen für die kooperative Weiterentwicklung eines gemeinsamen asienwissenschaft-lichen Fachportals gestellt.

Was planen wir mit dem FID-Antrag an die DFG genau? Im Mittelpunkt des Antrags stehen die notwendigen Mittel für einen angemessenen Bestandsaufbau im Bereich der Asienwissenschaften. Diese Mittel sollen für gedruckte Publikationen, aber vor allem für elektronische Angebote verwendet werden. Alle Erwerbungen werden über CrossAsia verfügbar sein.

Der Blaue Leihverkehr, der auch auf den von Heidelberg betreuten Bereich Südasien ausgeweitet wird, ermöglicht den Zugriff auf gedruckte Publi-kationen. Der Zugang zu den lizenzierten elektronischen Inhalten wird weiterhin garantiert und ausgebaut. Ziel wird es außerdem sein, die CrossAsia Suche maßgeblich zu verbessern und um Volltexte zu erweitern. Dies wird teilweise experimentell geschehen müssen. Wir hoffen, damit zukünftig Anforderungen aus dem Bereich der „Digital Humanities“ besser bedienen zu können.

Eine wesentliche Erweiterung von CrossAsia wird der Bereich des „E-Publishing“ sein. Bereits seit 2006 unterstützen und fördern die UB Heidelberg und die SAI-Bibliothek auf dem Feld des elektronischen Publizierens die Verbreitung des Open Access-Gedankens innerhalb der deutschen Südasienwissenschaften; sie erhöhen damit die Sichtbarkeit der Publikationen und sorgen für eine bessere Verbreitung der Forschungsergebnisse in nationalen bzw. internationalen Kontexten. Über ihren gut etablierten Dokumentenserver SavifaDok, der als Publikationsplattform der Veröffentlichung, Erschließung und Archivierung südasienwissenschaftlicher Literatur diente und nun als CrossAsia-Repository weitergeführt wird, werden aktuell über 3.300 elektronische Volltexte bereitgestellt. Neben Erstpublikationen, z.B. den „Working Papers in Modern South Asian Languages and Literatures“, die von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern editorisch betreut werden, beinhaltet das Repository auch Zweitveröffentlichungen, die bisher nicht digital zur Verfügung standen, wie z.B. die „Südasien-wissenschaftlichen Arbeitsblätter“. Dieses Publikationsangebot steht in Zukunft auch den Ost- und Südostasienwissenschaften zur Verfügung. Weitere Punkte des FID-Antrags betreffen die technische Infrastruktur von CrossAsia sowie die Digitalisierung von Materialien für die Wissenschaft.

Ob unser gemeinsamer Antrag erfolgreich sein wird, erfahren wir erst Ende 2015. Bis dahin heißt es hoffen, aber vor allem arbeiten: an der Integration der Angebote zu Südasien in CrossAsia, an Schulungen und am stetigen Ausbau der CrossAsia Inhalte.

SchriftSprache – Aksara dan Bahasa

Ausstellung indonesischer Handschriften der Staatsbibliothek zu Berlin in Kooperation mit dem Indonesischen Nationalmuseum, Jakarta

Auf der Frankfurter Buchmesse vom 14. – 18. Oktober 2015 wird dieses Jahr Indonesien die Rolle des Ehrengastes zuteil. Unter dem Motto „Indonesien – 17.000 Inseln der Imagination“ soll das literarisch zumeist unbekannte Land einem größeren Publikum nähergebracht werden. Im Rahmen vielfältiger Aktivitäten um die Buchmesse plant das indonesische Kultusministerium diverse Veranstaltungen, um das facettenreiche kulturelle und literarische Leben des Inselreichs angemessen zu präsentieren. Eines der Highlights dieser Veranstaltungsreihe wird die Ausstellung indonesischer Handschriften der Staatsbibliothek zu Berlin in Kooperation mit dem Indonesischen Nationalmuseum, Jakarta sein. Im Dietrich-Bonhoeffer-Saal im Haus Potsdamer Straße 33 / Kulturforum werden so mit finanzieller Unterstützung aus Indonesien mehr als 40 Originalhandschriften der Region aus dem 15. – 19. Jahrhundert ausgestellt.

Am 1. Oktober wird abends die feierliche Eröffnung stattfinden. Die Ausstellung unter dem Titel „SchriftSprache – Aksara dan Bahasa“ ist vom 2. – 17. Oktober täglich außer sonn- und feiertags von 10:00 – 19:00 Uhr geöffnet.

Neben der ersten öffentlichen Präsentation indonesischer Handschriften seit 1977 ergibt sich für die Orientabteilung der Staatsbibliothek noch ein ganz besonderer Mehrwert: von März bis Mai 2015 waren bereits vier indonesische Handschriftenexperten vor Ort, die damit begonnen haben, sämtliche indonesische Handschriften der Sammlung nach modernen, standardisierten Vorgaben neu zu erschließen und zu katalogisieren. Als Herausforderung gilt hierbei die große Sprachen- und vor allem auch Schriftenvielfalt. So ist es nicht verwunderlich, dass bis zum jetzigen Stand sieben internationale Experten in dieses Vorhaben involviert sind, um Handschriften in Sprachen wie Malaiisch, Javanisch, Sundanesisch, Balinesisch, Battakisch, Makassarisch und Buginesisch zu erforschen und zu beschreiben. Neben der Erstellung eines wahrscheinlich 2-bändigen Katalogs in Buchform sollen die Beschreibungsdaten auch in die Online-Datenbank der Orientabteilung (www.orient-digital.de) einpflegt werden, um auf diese Weise der Verknüpfung der wertvollen Handschriften mit der digitalen Welt Rechnung zu tragen. Zur Ausstellung selbst wird ein gesonderter Katalog erscheinen, der unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Wieringa von der Universität Köln zusammengestellt wird.

Begleitend zu der Ausstellung sind u.a. Dichterlesungen, Diskussionsrunden mit Fachvertretern und traditionelle Tanzvorführungen geplant. Auch praktische Vorführungen sind vorgesehen. So wird in der ersten Woche das Schreiben auf Palmblättern (lontar) und in der zweiten auf Baumbast (dluwang) demonstriert. Außerdem soll die Möglichkeit bestehen, mit einem Computer seinen Namen in einer der Sprachen Indonesiens schreiben und ausdrucken zu können.

Neue japanische Datenbanken: The Japan Times Archive und The Japan Times Online

Zahlreiche japanische Tageszeitungen, wie die Asahi Shimbun (聞蔵 II ビジュアル), die Yomiuri Shimbun (ヨミダス歴史館) oder die Mainichi Shimbun (毎索) können über CrossAsia recherchiert werden. Ergänzt wird dieses Angebot durch Datenbanken der regionalen Okinawa Times (沖縄タイムス記事データベース) und der Meiji-/Taishō-zeitlichen Japan Chronicle Weekly.

Neu dazugekommen ist nun die englischsprachige The Japan Times. Diese Zeitung war die erste von Japanern herausgegebene englischsprachige Tageszeitung in Japan. Sie wurde im Jahr 1897 durch Zumoto Motosada (1862−1943) und Yamada Sueji (1848−1916) gegründet. Als Vorlage diente The Times aus Großbritannien. In der Anfangsphase wurde die Japan Times auch vom damaligen Premierminister Itō Hirobumi (1841-1909) sowie dem Aufklärer Fukuzawa Yukichi (1835-1901) unterstützt. Die Zeitung war vor allem hinsichtlich der Außenbeziehungen Japans von Bedeutung, da sie der 1868 neu gebildeten Meiji-Regierung als Plattform diente, um die Position des Landes auf der internationalen Bühne darzulegen. Heute gehört der Zeitungsverlag zum Konzern Nifco Inc., der Kunststoffteile für die Automobil- und Elektrogeräteindustrie herstellt.

Die Artikel des laufenden Jahrgangs und einiger älterer Jahrgänge können über die Datenbank The Japan Times Online recherchiert werden. Es handelt sich dabei zwar um eine echte Volltextsuche, aber die Suchmöglichkeiten sind sehr begrenzt. Klickt man auf das Lupensymbol ganz rechts in der Menüleiste öffnet sich ein Feld zur Eingabe des Suchbegriffs. Die Suche nach zwei Stichworten kann präzisiert werden, indem man diese in Anführungszeichen setzt und so als genaue Wortfolge sucht. So ergibt z.B. die Recherche nach Cool Japan fast 3000 Treffer, während die Eingabe von „Cool Japan“ das Ergebnis auf knapp 400 reduziert. Die Trefferliste ist nach Relevanz sortiert und kann auf die Sortierung nach Datum umgestellt werden.

Auswahl eines Datums in The Japan Times Online

Möchte man die Artikel einer bestimmten Ausgabe durchsehen, so muss man auf der Hauptseite der Datenbank das Tagesdatum über dem Zeitungstitel anklicken. Die Ansicht wechselt zu einem Kalenderblatt, auf dem man Tag und Monat auswählen kann. So erhält man die gewünschte Ausgabe. Weitere Möglichkeiten bietet die Suche leider nicht.

Die Artikel von der ersten Nummer bis zur letzten des Vorjahres finden sich der zweiten Datenbank The Japan Times Archive. Enthalten sind auch die Zeitperioden, in denen die Zeitung unter anderen Titeln erschien. Nach Angaben des Anbieters handelt es sich um die folgenden Inhalte:

THE JAPAN TIMES: 22. März 1897 (Meiji 30) – 31. März 1918 (Taishō 7)

THE JAPAN TIMES & MAIL: 1. April 1918 (Taishō 7) – 10. November 1940 (Shōwa 15)

THE JAPAN TIMES AND ADVERTISER: 11. November 1940 (Shōwa 15) – 31. Dezember 1940 (Shōwa 15)

THE JAPAN ADVERTISER: 17. Januar 1917 ( Taishō 6); 10. Mai 1925 (Taishō 14); 17. Mai 1925 (Taishō 14); 24. Mai 1925 (Taishō 14); 31. Mai 1925 (Taishō 14); 24. September 1932 (Shōwa 7); 22. März 1933 (Shōwa 8); 21. Oktober, 1940 (Shōwa 15)

JAPAN TIMES & ADVERTISER: 1. Januar 1941 (Shōwa 16) – 4. Oktober 1942 (Shōwa 17)

JAPAN TIMES ADVERTISER: 5. Oktober 1942 (Shōwa 17) – 31. Dezember 1942 (Shōwa 17)

NIPPON TIMES: 1. Januar 1943 (Shōwa 18) – 30. Juni 1956 (Shōwa 31)

THE JAPAN TIMES: 1. Juli 1956 (Shōwa 31) – Ende des Vorjahres

Die Datenbank enthält zwar nur die gescannten Seiten der Papierausgabe und die Suche erfolgt via OCR-Erkennung, sie liefert dennoch zuverlässige Ergebnisse. Zu den Suchmöglichkeiten zählen neben Stichwortsuche und zeitlicher Eingrenzung auch die Kombination mit einer bestimmten Ausgabe oder einem der oben genannten Zeitungstitel. Zwei Begriffe mit Leerzeichen dazwischen bewirken eine UND-Verknüpfung. Die Verwendung der weiteren Booleschen Operatoren wird unter Help anschaulich erklärt.

Bei der Suche nach einem Personennamen empfiehlt der Anbieter, diesen in Anführungszeichen zu setzen, wie z.B. „Fukuzawa Yukichi“. Da es sich eben nicht um eine Volltextsuche handelt, zeigt die Trefferliste nur das Tagesdatum der betreffenden Nummern an, aber keine Überschriften der gefundenen Artikel. Auf dem Scan der jeweiligen Zeitungsseite wird der Artikel durch eine rote Umrahmung hervorgehoben.

Die recherchierten Artikel können ausgedruckt werden (ganze Zeitungsseite oder nur ausgewählter Bereich), wobei sich für den Ausdruck, auch bei Verwendung von DIN A4 Papier, die Einstellung auf DIN A3 empfiehlt, da so die Schrift größer und besser leserlich ist.

Sofern von der Typographie her möglich, erfasst die OCR-Erkennung auch die in der Zeitung enthaltenen Werbeannoncen, so dass bei der Suche nach dem Kuchenfabrikanten Juchheim außer Artikeln auch einige ältere Anzeigen, wie z.B. diese Werbung vor Weihnachten in der Hauptausgabe der Japan Times & Mail vom 20.12.1935 (S. 4) gefunden wird.

Bsp. einer Werbeannonce in The Japan Times