Im November 2017 war Miriam Seeger, Fachreferentin für Sinologie, auf Informations- und Beschaffungsreise in Ostasien unterwegs; Stationen waren Taipei, Tainan und Hongkong. Die Reise wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert. Während der Stationen konnte sie Gespräche mit verschiedenen regionalen Lieferanten und Datenbankanbietern führen, darunter mit dem Buchhändler Lexis Book Co. 樂學書局 und den Datenbankanbietern Airiti 華藝數位 und Transmission Books & Microinfo 漢珍數位圖書. Von Seiten der Anbieter wurden neue Produkte und Services vorgestellt, zudem wurden Fragen bezüglich der Übernahme von Metadaten in unsere Systeme besprochen. Ein weiteres wichtiges Anliegen der Reise war es unter anderem auch, Kontakte zu antiquarischen Buchhändlern und in Hongkong insbesondere auch zu sogenannten Second Floor Bookstores zu knüpfen, um zukünftig für schwer beschaffbare Literatur wie vergriffene Publikationen und solche jenseits des etablierten Buchmarktes bessere Lieferwege zu ermöglichen. Wir hoffen so zukünftig in diesem Bereich Ihre Wünsche noch besser erfüllen zu können. Die Gelegenheit des Aufenthalts in Hongkong wurde zudem wahrgenommen, um eine kleine Sammlung von Titeln zur Occupy Bewegung, die über die bisherigen Lieferkontakte nicht verfügbar waren, zu erwerben. Diese Sammlung soll auch weiterhin ergänzt werden.
In Hongkong erworbene Titel zur Occupy Bewegung (Bild: Staatsbibliothek zu Berlin-PK/Miriam Seeger CC BY-NC-SA)
Eingang zu Lexis Book Co. LTD (Bild: Staatsbibliothek zu Berlin-PK/Miriam Seeger CC BY-NC-SA)
In Taipei wurden an der Academia Sinica die Kuo Ting-yee Library 郭廷以圖書館 des Institute of Modern History 近史所, die Fu Ssu-Nien Library 傅斯年圖書館 des Institute of History and Philology 史語所 sowie die Joint Library of Humanities and Social Sciences 人文社會聯合圖書館, in der die Bibliothek des Institute of Taiwan History 臺史所 angesiedelt ist, besucht. Im Rahmen der Besichtigungen der Bibliotheken mit international herausragenden Sammlungen wurden zudem engere Kooperationsmöglichkeiten eruiert, insbesondere zum direkten und schnelleren Austausch von Ressourcen und Informationen zwischen den Bibliotheken der Academia Sinica und der Staatsbibliothek zu Berlin.
Beim Besuch des National Museum of Taiwan Literature, mit Pei-Jung Lin und Chien Hui Ting (Bild: National Museum of Taiwan Literature)
In Tainan besuchte Miriam Seeger das National Museum of Taiwan Literature 國立臺灣文學舘. Die Ostasienabteilung der Staatsbibliothek erhält dankenswerterweise auf Initiative von Frau Chien Hui Ting 丁千惠 seit 2016 Publikationen des Literaturmuseums als Geschenk. Die diesjährige Reise wurde zum Anlass genommen, die Kolleginnen in Tainan kennenzulernen. Im Rahmen einer Führung durch die Bibliothek des Museums sowie durch verschiedene Schwerpunktausstellungen zur Literaturgeschichte in Taiwan wurde die Kooperation zwischen den beiden Institutionen und das gegenseitige Verständnis in Bezug auf Aufgaben, Ressourcen und Angebote vertieft.
In Hongkong konnte die Gelegenheit wahrgenommen werden, mit der Direktorin der Chinese University of Hong Kong Library, Louise Jones, sowie ihrer Stellvertreterin, Maria Lau, eine Kooperation zwischen der Staatsbibliothek und der CUHK Library zu diskutieren und weiterzudenken. Die Kooperation soll einen engeren Ressourcen- und Informationsaustausch zwischen den Bibliotheken umfassen, darunter sind beispielsweise der Tausch von Publikationen und Materialien, aber auch eine engere digitale Zusammenarbeit angedacht.
Beim Besuch der CUHK Library konnte zudem die beeindruckende Sammlung des Hongkonger Buchhändlers Xu Wancheng 許晚成 mit zahlreichen Titeln aus der Minguo-Zeit sowie der Zeit der Kulturrevolution besichtigt werden. Die sogenannte „Long Wen Collection“ ist nach dem Namen des Buchladens von Herrn Xu benannt, Lung Man Book Store 龍文書店, kantonesisch für Long Wen. Nach dem Tod von Herrn Xu wurden die Bücher des Ladens zunächst in einem Apartment aufbewahrt. Als es niemanden mehr gab, der sich um die Sammlung hätte kümmern können, sollte die Sammlung über eine Recycling-Firma entsorgt werden. Die CUHK Library erfuhr dies durch Zufall und konnte die Sammlung 2010 und 2011 über die Recycling-Firma erworben. Aktuell werden die Titel der Sammlung in die Suchsysteme der CUHK Library eingearbeitet.
Ein weiterer Besichtigungspunkt war das relativ neu etablierte Digital Scholarship Lab, das Studierenden und Forschern einen Raum in der Bibliothek bietet, sich zu neuen Forschungsmethoden zu informieren, diese in einem innovativen und flexiblen Umfeld auszuprobieren und anzuwenden sowie sich mit Gleichgesinnten bei Kolloquien und Vorträgen auszutauschen.
Darüber hinaus konnten während der Reise verschiedene Workshops und Tagungen besucht werden, die dem Informationsaustausch und der Vernetzung dienten:
International Joint Research and Training Program for Nation’s Memory and Archives Management 國家記憶與檔案管理國際培訓研習會
Gruppenbild des International Workshops for Professional Librarians (Bild: National Central Library)
Dieser “International Workshop for Professional Librarians” fand bereits zum fünften Mal an der National Central Library (NCL) in Taipei statt. Dieses Jahr wurde sich dort zu Themen wie Sammlung, Organisation und Erhalt von Schriftgut mit dem Ziel des Aufbaus nationaler Archive ausgetauscht. Zentral vertreten waren u.a. Themen des Erhalts und der Restaurierung von Schriftgut sowie neue Recherchemöglichkeiten und Digitalisierung. Teilnehmer und Teilnehmerinnen kamen aus Europa, den USA und Kanada, Südostasien, Australien, Hongkong, Singapur und Taiwan.
Musiker bei der Welcome Reception (Bild: National Central Library)
Vorträge von zentralem Interesse hinsichtlich der Entwicklungen und Angebote in Taiwan seien hier beispielhaft genannt: Der Präsident der Academia Historica 國史館, Mi-cha Wu 吳密察, sprach zur Entwicklung digitaler Archive und Sammlungen der Regierung Taiwans im 21. Jahrhundert; die Generaldirektorin der NCL, Shu-hsien Tseng 曾淑賢, präsentierte Stand und geplante Entwicklungen des Taiwan Memory System der Nationalbibliothek; Michael Shi-yung 劉士永 vom Institute of Taiwan History der Academia Sinica stellte die aktuellen Vorhaben im Bereich der Digitalisierung an der Academia Sinica vor, mit Fallbeispielen aus dem Institute of Modern History und dem Institute of Taiwan History; James Quo-ping Lin 林國平, Leiter des Department of Cultural Creativity and Marketing des National Palace Museum, zeigte digitale Anwendungen für augmented reality als Begleitangebote zu den Sammlungen und Ausstellungen des Museums. Weitere Vorträge kamen von Vertretern der Nationalbibliotheken bzw. -archive Südkoreas, Singapurs, Australiens, Kanadas, etc. Der Workshop bot darüber hinaus Gelegenheit, Kontakte zu zahlreiche Bibliotheken mit sinologischen Sammlungen weltweit zu knüpfen. Im Rahmen des Workshops wurden unter anderem die National Archives Administration besucht sowie die dort angesiedelte Restaurierungswerkstatt und das Digitalisierungszentrum besichtigt.
Die Gelegenheit des Workshops nutzte Miriam Seeger auch dazu, eine Festplatte mit einem Abzug von Sinica-Digitalisaten der Ostasienabteilung an die Kollegen der NCL zu übergeben, die in Kürze gemeinsam mit weiteren bedeutenden internationalen Sammlungen von Rara-Digitalisaten über das Portal der NCL zugänglich gemacht werden sollen. Für CrossAsia Nutzer und Nutzerinnen besteht nun auch die Möglichkeit, sich Digitalisate der NCL nicht nur anzeigen zu lassen (diese sind seit Beginn 2017 frei zugänglich), sondern diese auch ausdrucken zu können.
大數據時代的古籍進化論研討會 (Neue Entwicklungen zur Erforschung des klassischen chinesischen Buchs im Zeitalter von Big Data)
Webauftritt zur Konferenz “Neue Entwicklungen zur Erforschung des klassischen chinesischen Buchs im Zeitalter von Big Data”
Auf Einladung der Organisatoren, dem Anbieter Transmission Books & Microinfo 漢珍數位圖書, besuchte Miriam Seeger die eintägige Konferenz, die in den Räumen der Academia Sinica stattfand. Die Konferenz sowie die verschiedenen Vorträge von Forschern der National Taiwan University, der Academia Sinica sowie der Chinese University of Hong Kong standen unter dem Motto des Austauschs von Erfahrungen bei der Benutzung von Datenbanken im Kontext der klassischen Sinologie.
8th International Conference of Digital Archives and Digital Humanities (DADH) 第八届數位典藏與數位人文國際研討會
Auf dem Weg zur DADH Konferenz: Campus der NCCU (Bild: NCCU)
Die bereits zum achten Mal stattfindende DADH Konferenz wurde 2017 an der National Chengchi University (NCCU) ausgerichtet und stand unter dem Motto „Digital Humanities Evolving: Past, Present, and Future“ 演化中的數位人文. Zahlreiche Vorträge zu aktuellen Entwicklungen in den DH, wie neue Tools und deren Anwendungsmöglichkeiten, Visualisierungsmöglichkeiten von Daten etc. wurden in Vorträgen und anhand von Postern präsentiert. Miriam Seeger stellte in diesem Kontext mit ihrem Vortrag „CrossAsia – Services and Resources for Digital Humanities in Asian Studies“ aktuelle Entwicklungen im Rahmen des Fachinformationsdienstes CrossAsia – FID Asien vor: Ein sich im Aufbau befindliches Repositorium soll Volltexte aus lizenzierten Datenbanken sowie frei zugänglichen Quellen über die CrossAsia Suche sowie über autorisierte Schnittstellen für registrierte Nutzerinnen und Nutzer zur Verfügung stellen. Sie stellte die sich aktuell im Aufbau befindliche Architektur des Repositoriums vor sowie dessen geplante Verzahnung mit den verschiedenen bereits bestehenden Angeboten von CrossAsia, wie die Suche und das Datenbankangebot. Darüber hinaus stellte sie Überlegungen dazu an, wie dieses Angebot im Rahmen internationaler Kooperationen mit Forschungsinstituten, Bibliotheken, Datenbankanbietern etc. weitergedacht werden kann.
Poster zur DADH Konferenz
Begrüßung durch den stellvertretenden Rektor der NCCU, Shu-Heng Chen 陳樹衡 (Bild: NCCU)
CrossAsia Fachtagung 2018: Programm
/in Aktuelles, Fachinformationsdienst, Veranstaltungen/by CrossAsiaStand und Perspektiven des Fachinformationsdienstes
CrossAsia – FID Asien (crossasia.org)
25.01.2018 und 26.01.2018
Staatsbibliothek zu Berlin, Potsdamer Straße 33
Im November 2008 fand die erste Fachtagung zu CrossAsia und zu elektronischen Ressourcen in den Ostasienwissenschaften statt. Zehn Jahre sind seitdem vergangen. Seit 2016 betreuen die Staatsbibliothek zu Berlin, die Universitätsbibliothek Heidelberg und das Südasien-Institut der Universität Heidelberg kooperativ den Fachinformationsdienst Asien. Im Zuge der Kooperation wurde das regionale Spektrum um die Region Südasien erweitert. Zeit, den Stand der Dinge neu zu betrachten und gemeinsam in die Zukunft zu blicken.
Die Tagung richtet sich an alle, die mit oder über Asien arbeiten und soll beleuchten, wie die Plattform die Forschung und Lehre in diesen Wissenschaftsbereichen unterstützt. Welches Potential steckt in CrossAsia im Hinblick auf Digital Humanities und was sind Anforderungen für die Zukunft?
Programm
Donnerstag, 25.01.2018, 13.30 Uhr – 18.10 Uhr
Registrierung
Barbara Schneider-Kempf, Generaldirektorin der Staatsbibliothek zu Berlin
Matthias Kaun, Leiter der Ostasienabteilung
Begrüßung
Einleitung zum FID-Projekt (Präsentation)
Dr. Martina Siebert
Staatsbibliothek zu Berlin, Ostasienabteilung
Fundament für die Forschung von morgen – CrossAsia Integriertes Textrepositorium (ITR) zur Archivierung und Bereitstellung von Objekten und Daten für die Asienwissenschaften (Präsentation)
Dr. Christof Zotter
Heidelberger Akademie der Wissenschaften
Documenta Nepalica – vom Mikrofilm zur digitalen Edition
Mag. Peter Mühleder
Universitätsbibliothek Leipzig
Datenbankprojekt: Japans Studierende in Deutschland 1868–1914 (Präsentation)
Kaffeepause und Raumwechsel
Raum: Simon-Bolivar-Saal
Prof. Dr. Karin Steiner
Universität Würzburg, Lehrstuhl für Indologie
Deutschsprachige Indologen von der zweiten Hälfte des 19. Jh. bis zur Weimarer Republik: Korrespondenz, Konflikte und Kontakte in einem transnationalen Netzwerk (Präsentation)
Prof. Dr. Carmen Brandt
Abt. Indologie, IOA, Universität Bonn
Die Macht der Buchstaben: Schrift und Identität im modernen Südasien
Prof. Dr. Jessie Pons
Ruhr-Universität Bochum, CERES
DiGA (Digitization Concept of Gandhāran Artefachts): An Interim Report (Präsentation)
Ann Philipp
Arnold-Bergstraesser-Institut (ABI), Internationales Asienforum
Asienforum goes online – Der Weg einer Fachzeitschrift vom Buch ins digitale Netz (Präsentation)
Moderation: Nicole Merkel-Hilf
Raum: Simon-Bolivar-Saal
Um 19 Uhr gemeinsames Abendessen (Selbstzahler) im indischen Restaurant “Amrit Potsdamer Platz”, Ebertstrasse 14 / Vossstrasse, 10117 Berlin
Prof. Dr. Helwig Schmidt-Glintzer
China Centrum Tübingen, Direktor – Erich-Paulun-Institut
China-Kompetenz-Projekt der Universität Tübingen und CrossAsia
Prof. Dr. Christian Oberländer
Universität Halle, Abteilung für Japanologie
Digital Humanities-Anwendung in der Japanforschung
Prof. Dr. Hee Seok Park
Universität Bonn, Koreanistik
E-Learning in der Koreanistik – ein Erfahrungsbericht (Präsentation)
Moderation: Dr. Miriam Seeger
Raum: R. 320
Um 19 Uhr gemeinsames Abendessen (Selbstzahler) im indischen Restaurant “Amrit Potsdamer Platz”, Ebertstrasse 14 / Vossstrasse, 10117 Berlin
Freitag, 26.01.2018, 9.00 Uhr – 13.00 Uhr
Puck Engman
Universität Freiburg, Institut für Sinologie, ERC-Projekt
Doing Digital History of the People’s Republic of China: The Maoist Legacy Project Database and Its Discontents (Präsentation)
Prof. Dr. Judit Árokay / Leo Born
Universität Heidelberg, Institut für Japanologie
‘Digitale Literaturkarte Japans‘ – Ein Projekt zur Visualisierung literarisierter Orte (Präsentation)
Prof. Dr. Robert Horres
Universität Tübingen, Asien-Orient-Institut, Abteilung für Japanologie
Japanologie 4.0: Digitale Infrastrukturen und Digital Humanities (Präsentation)
Prof. Dr. Stefan Kramer
Universität zu Köln, Ostasiatisches Seminar, China-Studien
CrossAsia und die wissenschaftlichen Epistemologien multimodaler Digital Humanities
Gesa Stupperich
Universität Heidelberg, Asia and Europe in a Global Context
Möglichkeiten und Grenzen der methodischen Einbindung von Topic Models in die Erforschung Qing-zeitlicher Diskurse zur Staatskunst (Präsentation)
Raumwechsel und Kaffeepause
Moderation: Dr. Martina Siebert
Raum: Simon-Bolivar-Saal
Dr. Ganchimeg Altangerel
Humboldt-Universität zu Berlin, Mongolistik
CrossAsia als eine Anlaufstelle für die Mongolei-Forschung (Vortragstext)
Prof. Dr. Arndt Graf
Universität Frankfurt am Main, Südostasienwissenschaften
Südostasien-Bibliotheken in Deutschland: zwischen den Sparzwängen der Bundesländer und dem neuen FID-System
Dr. Ulrich Apel
WaDoku e.V.
Über den Nutzermehrwert aktueller elektronischer Wörterbücher durch ihre Einbindung in Übersetzungsunterstützung sowie durch interne und externe Verweise (Präsentation)
Dr. Anna Martin
Universität Marburg, Centrum für Nah- und Mittelost-Studien
Perso-Indica: eine Datenbank zum Indo-Persischen Wissenstransfer (Präsentation)
Dr. Martin Christof-Füchsle
CeMIS, Universität Göttingen
Das DFG-Langfristvorhaben „Das moderne Indien in deutschen Archiven, 1706-1989 (MIDA)“ (Präsentation)
Raumwechsel und Kaffeepause
Moderation: Prof. Dr. Jörg Gengnagel
Raum: R. 320
Round Table
CrossAsia als Partner der Asienwissenschaften
Gemeinsame Diskussion
Moderation: Matthias Kaun
Raum: Simon-Bolivar-Saal
Stand: 24.01.2018
Testzugang Asahi Shimbun Digital im Zeitungsseitenlayout
/in Aktuelles, Datenbanken/by Christian DunkelBis zum 28. Februar bieten wir unseren registrierten Nutzerinnen und Nutzern die Möglichkeit, eine neues Angebot der Asahi Shimbun zu testen.
Nach dem Login bei CrossAsia gelangen Sie über diesen Link zur Login-Seite von 朝日新聞 Digital. Von dort dann über アクセスする auf die Hauptseite. In der rechten oberen Ecke können Sie über 朝刊紙面 bzw. 夕刊紙面 direkt die Morgen- bzw. Abendausgabe ansteuern und gelangen so jeweils zur tagesaktuellen Ausgabe.
Durch Klicken auf die Zeitungsseite gelangt man zum Viewer. Die Texte können im Layout der Zeitungsseite gelesen werden, einzelne Artikel können markiert, gedruckt und auch als Online-Text gelesen werden.
Über den recht versteckten Link 朝夕刊バックナンバー (ebenfalls im rechtsseitigen Menü) lassen sich die Ausgaben der jeweils letzten 14 Tage ansteuern. Ein weiter zurückreichendes Archiv gibt es leider nicht. Dafür nutzen Sie bitte weiterhin die Datenbank: Kikuzo II visual for libraries, ebenfalls über CrossAsia zugänglich.
Da die Anzahl der zeitgleichen Zugriffe beschränkt ist, möchten wir Sie bitten, Ihre Session jeweils durch Schließen des Viewers und anschließend über den Logout in der rechten oberen Ecke der Asahi Startseite (有料会員) zu beenden.
Bitte schreiben Sie uns an x-asia(at)sbb.spk-berlin.de oder geben Ihr Feedback im Forum, sollten Sie an einer dauerhaften Lizensierung der Datenbank interessiert sein.
Auf Informations- und Beschaffungsreise in Taipei, Tainan und Hongkong
/in Forschungsreisen, Veranstaltungen/by Miriam SeegerIm November 2017 war Miriam Seeger, Fachreferentin für Sinologie, auf Informations- und Beschaffungsreise in Ostasien unterwegs; Stationen waren Taipei, Tainan und Hongkong. Die Reise wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert. Während der Stationen konnte sie Gespräche mit verschiedenen regionalen Lieferanten und Datenbankanbietern führen, darunter mit dem Buchhändler Lexis Book Co. 樂學書局 und den Datenbankanbietern Airiti 華藝數位 und Transmission Books & Microinfo 漢珍數位圖書. Von Seiten der Anbieter wurden neue Produkte und Services vorgestellt, zudem wurden Fragen bezüglich der Übernahme von Metadaten in unsere Systeme besprochen. Ein weiteres wichtiges Anliegen der Reise war es unter anderem auch, Kontakte zu antiquarischen Buchhändlern und in Hongkong insbesondere auch zu sogenannten Second Floor Bookstores zu knüpfen, um zukünftig für schwer beschaffbare Literatur wie vergriffene Publikationen und solche jenseits des etablierten Buchmarktes bessere Lieferwege zu ermöglichen. Wir hoffen so zukünftig in diesem Bereich Ihre Wünsche noch besser erfüllen zu können. Die Gelegenheit des Aufenthalts in Hongkong wurde zudem wahrgenommen, um eine kleine Sammlung von Titeln zur Occupy Bewegung, die über die bisherigen Lieferkontakte nicht verfügbar waren, zu erwerben. Diese Sammlung soll auch weiterhin ergänzt werden.
In Hongkong erworbene Titel zur Occupy Bewegung (Bild: Staatsbibliothek zu Berlin-PK/Miriam Seeger CC BY-NC-SA)
Eingang zu Lexis Book Co. LTD (Bild: Staatsbibliothek zu Berlin-PK/Miriam Seeger CC BY-NC-SA)
In Taipei wurden an der Academia Sinica die Kuo Ting-yee Library 郭廷以圖書館 des Institute of Modern History 近史所, die Fu Ssu-Nien Library 傅斯年圖書館 des Institute of History and Philology 史語所 sowie die Joint Library of Humanities and Social Sciences 人文社會聯合圖書館, in der die Bibliothek des Institute of Taiwan History 臺史所 angesiedelt ist, besucht. Im Rahmen der Besichtigungen der Bibliotheken mit international herausragenden Sammlungen wurden zudem engere Kooperationsmöglichkeiten eruiert, insbesondere zum direkten und schnelleren Austausch von Ressourcen und Informationen zwischen den Bibliotheken der Academia Sinica und der Staatsbibliothek zu Berlin.
Beim Besuch des National Museum of Taiwan Literature, mit Pei-Jung Lin und Chien Hui Ting (Bild: National Museum of Taiwan Literature)
In Tainan besuchte Miriam Seeger das National Museum of Taiwan Literature 國立臺灣文學舘. Die Ostasienabteilung der Staatsbibliothek erhält dankenswerterweise auf Initiative von Frau Chien Hui Ting 丁千惠 seit 2016 Publikationen des Literaturmuseums als Geschenk. Die diesjährige Reise wurde zum Anlass genommen, die Kolleginnen in Tainan kennenzulernen. Im Rahmen einer Führung durch die Bibliothek des Museums sowie durch verschiedene Schwerpunktausstellungen zur Literaturgeschichte in Taiwan wurde die Kooperation zwischen den beiden Institutionen und das gegenseitige Verständnis in Bezug auf Aufgaben, Ressourcen und Angebote vertieft.
In Hongkong konnte die Gelegenheit wahrgenommen werden, mit der Direktorin der Chinese University of Hong Kong Library, Louise Jones, sowie ihrer Stellvertreterin, Maria Lau, eine Kooperation zwischen der Staatsbibliothek und der CUHK Library zu diskutieren und weiterzudenken. Die Kooperation soll einen engeren Ressourcen- und Informationsaustausch zwischen den Bibliotheken umfassen, darunter sind beispielsweise der Tausch von Publikationen und Materialien, aber auch eine engere digitale Zusammenarbeit angedacht.
Beim Besuch der CUHK Library konnte zudem die beeindruckende Sammlung des Hongkonger Buchhändlers Xu Wancheng 許晚成 mit zahlreichen Titeln aus der Minguo-Zeit sowie der Zeit der Kulturrevolution besichtigt werden. Die sogenannte „Long Wen Collection“ ist nach dem Namen des Buchladens von Herrn Xu benannt, Lung Man Book Store 龍文書店, kantonesisch für Long Wen. Nach dem Tod von Herrn Xu wurden die Bücher des Ladens zunächst in einem Apartment aufbewahrt. Als es niemanden mehr gab, der sich um die Sammlung hätte kümmern können, sollte die Sammlung über eine Recycling-Firma entsorgt werden. Die CUHK Library erfuhr dies durch Zufall und konnte die Sammlung 2010 und 2011 über die Recycling-Firma erworben. Aktuell werden die Titel der Sammlung in die Suchsysteme der CUHK Library eingearbeitet.
Ein weiterer Besichtigungspunkt war das relativ neu etablierte Digital Scholarship Lab, das Studierenden und Forschern einen Raum in der Bibliothek bietet, sich zu neuen Forschungsmethoden zu informieren, diese in einem innovativen und flexiblen Umfeld auszuprobieren und anzuwenden sowie sich mit Gleichgesinnten bei Kolloquien und Vorträgen auszutauschen.
Darüber hinaus konnten während der Reise verschiedene Workshops und Tagungen besucht werden, die dem Informationsaustausch und der Vernetzung dienten:
International Joint Research and Training Program for Nation’s Memory and Archives Management 國家記憶與檔案管理國際培訓研習會
Gruppenbild des International Workshops for Professional Librarians (Bild: National Central Library)
Dieser “International Workshop for Professional Librarians” fand bereits zum fünften Mal an der National Central Library (NCL) in Taipei statt. Dieses Jahr wurde sich dort zu Themen wie Sammlung, Organisation und Erhalt von Schriftgut mit dem Ziel des Aufbaus nationaler Archive ausgetauscht. Zentral vertreten waren u.a. Themen des Erhalts und der Restaurierung von Schriftgut sowie neue Recherchemöglichkeiten und Digitalisierung. Teilnehmer und Teilnehmerinnen kamen aus Europa, den USA und Kanada, Südostasien, Australien, Hongkong, Singapur und Taiwan.
Musiker bei der Welcome Reception (Bild: National Central Library)
Vorträge von zentralem Interesse hinsichtlich der Entwicklungen und Angebote in Taiwan seien hier beispielhaft genannt: Der Präsident der Academia Historica 國史館, Mi-cha Wu 吳密察, sprach zur Entwicklung digitaler Archive und Sammlungen der Regierung Taiwans im 21. Jahrhundert; die Generaldirektorin der NCL, Shu-hsien Tseng 曾淑賢, präsentierte Stand und geplante Entwicklungen des Taiwan Memory System der Nationalbibliothek; Michael Shi-yung 劉士永 vom Institute of Taiwan History der Academia Sinica stellte die aktuellen Vorhaben im Bereich der Digitalisierung an der Academia Sinica vor, mit Fallbeispielen aus dem Institute of Modern History und dem Institute of Taiwan History; James Quo-ping Lin 林國平, Leiter des Department of Cultural Creativity and Marketing des National Palace Museum, zeigte digitale Anwendungen für augmented reality als Begleitangebote zu den Sammlungen und Ausstellungen des Museums. Weitere Vorträge kamen von Vertretern der Nationalbibliotheken bzw. -archive Südkoreas, Singapurs, Australiens, Kanadas, etc. Der Workshop bot darüber hinaus Gelegenheit, Kontakte zu zahlreiche Bibliotheken mit sinologischen Sammlungen weltweit zu knüpfen. Im Rahmen des Workshops wurden unter anderem die National Archives Administration besucht sowie die dort angesiedelte Restaurierungswerkstatt und das Digitalisierungszentrum besichtigt.
Die Gelegenheit des Workshops nutzte Miriam Seeger auch dazu, eine Festplatte mit einem Abzug von Sinica-Digitalisaten der Ostasienabteilung an die Kollegen der NCL zu übergeben, die in Kürze gemeinsam mit weiteren bedeutenden internationalen Sammlungen von Rara-Digitalisaten über das Portal der NCL zugänglich gemacht werden sollen. Für CrossAsia Nutzer und Nutzerinnen besteht nun auch die Möglichkeit, sich Digitalisate der NCL nicht nur anzeigen zu lassen (diese sind seit Beginn 2017 frei zugänglich), sondern diese auch ausdrucken zu können.
大數據時代的古籍進化論研討會 (Neue Entwicklungen zur Erforschung des klassischen chinesischen Buchs im Zeitalter von Big Data)
Webauftritt zur Konferenz “Neue Entwicklungen zur Erforschung des klassischen chinesischen Buchs im Zeitalter von Big Data”
Auf Einladung der Organisatoren, dem Anbieter Transmission Books & Microinfo 漢珍數位圖書, besuchte Miriam Seeger die eintägige Konferenz, die in den Räumen der Academia Sinica stattfand. Die Konferenz sowie die verschiedenen Vorträge von Forschern der National Taiwan University, der Academia Sinica sowie der Chinese University of Hong Kong standen unter dem Motto des Austauschs von Erfahrungen bei der Benutzung von Datenbanken im Kontext der klassischen Sinologie.
8th International Conference of Digital Archives and Digital Humanities (DADH) 第八届數位典藏與數位人文國際研討會
Auf dem Weg zur DADH Konferenz: Campus der NCCU (Bild: NCCU)
Die bereits zum achten Mal stattfindende DADH Konferenz wurde 2017 an der National Chengchi University (NCCU) ausgerichtet und stand unter dem Motto „Digital Humanities Evolving: Past, Present, and Future“ 演化中的數位人文. Zahlreiche Vorträge zu aktuellen Entwicklungen in den DH, wie neue Tools und deren Anwendungsmöglichkeiten, Visualisierungsmöglichkeiten von Daten etc. wurden in Vorträgen und anhand von Postern präsentiert. Miriam Seeger stellte in diesem Kontext mit ihrem Vortrag „CrossAsia – Services and Resources for Digital Humanities in Asian Studies“ aktuelle Entwicklungen im Rahmen des Fachinformationsdienstes CrossAsia – FID Asien vor: Ein sich im Aufbau befindliches Repositorium soll Volltexte aus lizenzierten Datenbanken sowie frei zugänglichen Quellen über die CrossAsia Suche sowie über autorisierte Schnittstellen für registrierte Nutzerinnen und Nutzer zur Verfügung stellen. Sie stellte die sich aktuell im Aufbau befindliche Architektur des Repositoriums vor sowie dessen geplante Verzahnung mit den verschiedenen bereits bestehenden Angeboten von CrossAsia, wie die Suche und das Datenbankangebot. Darüber hinaus stellte sie Überlegungen dazu an, wie dieses Angebot im Rahmen internationaler Kooperationen mit Forschungsinstituten, Bibliotheken, Datenbankanbietern etc. weitergedacht werden kann.
Poster zur DADH Konferenz
Begrüßung durch den stellvertretenden Rektor der NCCU, Shu-Heng Chen 陳樹衡 (Bild: NCCU)
Testzugang zu WEBRONZA – Asahi Shimbun
/in Datenbanken/by Ursula FlacheBis zum 24. Februar diesen Jahres haben wir die Möglichkeit, unseren registrierten Nutzerinnen und Nutzern einen Testzugang zu WEBRONZA erstellt von der Asahi Shimbun zur Verfügung zu stellen. WEBRONZA ist die digitale Fortsetzung der 2008 eingestellten Print-Zeitschrift Ronza. Es werden Artikel, Essays und Reportagen unter den Kategorien Politik/Internationales, Wirtschaft/Beschäftigung, Gesellschaft/Sport, Wissenschaft/Umwelt, Kultur/Unterhaltung, Demokratie, Journalismus angeboten.
Ihre rege Nutzung ist sehr willkommen und, bitte schreiben Sie gern an x-asia(at)sbb.spk-berlin.de oder geben Ihr Feedback im Forum, sollten Sie an einer dauerhaften Lizensierung der Datenbank interessiert sein.
Publikationen der Stiftung Asienhaus
/in E-Publishing, Neuerscheinungen/by CrossAsiaAuf dem CrossAsia Repository stehen Ihnen ab sofort sämtliche Ausgaben von Blickwechsel sowie der Broschüren, die von Stiftung Asienhaus und philippinenbüro e. V. herausgegeben werden, zur Verfügung.
Unter dem Format ‘Blickwechsel’ veröffentlicht die Stiftung Asienhaus regelmäßig aktuelle Analysen und Informationen über einzelne Länder Asiens. Die Broschüren befassen sich in ausführlicher Form mit den politischen, sozialen und wirtschaftlichen Entwicklungen in der Region.
Vier neue Datenbanken lizensiert
/in Aktuelles, Datenbanken, Newsletter 16/by Cordula GumbrechtAb sofort stehen unseren registrierten Nutzerinnen und Nutzern vier neue Datenbanken zur Verfügung. Es sind dies:
North China Daily News Online Die Zeitung North China Daily News (auch 字林西报), erschienen in den Jahren 1864 bis 1951, war die einflussreichste westlichsprachige Zeitung in China in ihrer Zeit. Gestartet als Wochenzeitung unter dem Titel North-China Herald im Jahr 1850, erschien sie seit 1864 täglich. Sie stellt eine wichtige Quelle für die Erforschung westlicher Interessen in China sowie der transnationalen Geschichte jener Zeit dar. Volltextsuche ist möglich, zudem werden Images angeboten.
Mobilizing East Asia Online Die Datenbank, enthält folgende Auswahl wichtiger englischsprachiger Zeitungen und Zeitschriften, Pamphlete sowie Bücher zur politischen Situation Ostasiens vom Ende des 19. bis in die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts (auch hier werden Volltextsuche und Images angeboten):
Chinese-English Dictionary Online Das von Paul W. Kroll und Kollegen erarbeitete Wörterbuch versteht sich vornehmlich als Zeichenwörterbuch (es umfasst 8.000 Zeichen in alphabetischer Anordnung nach Pinyin), enthält aber auch wichtige Zeichenverbindungen, für die Lektüre von Texten aus der Zeit der Streitenden Reiche bis zur Tang-Zeit.
East India Company Die Datenbank bietet Zugang zu den in der British Library, London, aufbewahrten Aufzeichnungen des India Office. Diese enthalten königliche Satzungen, Korrespondenzen, Handelstagebücher, Protokolle der Ratstagungen, Expeditionsberichte etc. aus der Zeit von der Gründung der East India Company im Jahr 1600 bis zu ihrer Auflösung im Jahr 1947. Bei vielen dieser Quellen handelt es sich um handschriftliche Dokumente, die lediglich als Bild, nicht aber für die Volltextsuche zur Verfügung stehen.
CrossAsia nicht erreichbar wegen Wartungsarbeiten am 10.01.
/in Services/by Christian DunkelLiebe Nutzerinnen und Nutzer,
am Mittwoch, den 10.01., werden in der Zeit zwischen 6.30 und 9.00 Uhr Wartungsarbeiten an den Systemen der Staatsbibliothek in Berlin durchgeführt.
In dieser Zeit wird die CrossAsia-Seite vorübergehend nicht erreichbar sein.
Wir bitten, eventuelle Unannehmlichkeiten zu entschuldigen.
Informations- und Beschaffungsreise nach Japan
/in Fachinformationsdienst, Forschungsreisen, Veranstaltungen/by Ursula FlacheEingang zur Tôshokan Sôgôten in Yokohama (Staatsbibliothek zu Berlin-PK/Ursula Flache)
Vom 4. bis zum 17. November unternahm Frau Ursula Flache, Fachreferentin für Japan, eine von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Informations- und Beschaffungsreise nach Yokohama und Tôkyô. Zunächst nahm sie an der dreitägigen Toshokan Sôgôten (図書館総合展, Library Fair & Forum 2018) in Yokohama teil, eine Veranstaltung vergleichbar mit dem Bibliothekartag, und hörte Vorträge zu aktuellen Entwicklungen im japanischen Bibliothekswesen wie den neuen Angeboten der National Diet Library (NDL) oder der nächsten Generation von Online Repositorien. Die Toshokan Sôgôten umfasst auch einen Messeteil, auf dem sich sowohl Bibliotheken, Archive und andere Informationseinrichtungen als auch Verlage, Bibliotheksausstatter und Datenbankanbieter präsentieren. Im Rahmen der Toshokan Sôgôten sondierte Frau Flache das Titelangebot der dort vertretenen Verlage und führte mit den Datenbankanbietern der großen, japanischen Tageszeitungen, mit denen Lizenzen für CrossAsia bestehen, Gespräche hinsichtlich neuer geplanter Inhalte, die für die nächste Förderphase des Fachinformationsdienstes (FID) Asien interessant sein könnten.
Impression aus Jinbôchô (Staatsbibliothek zu Berlin-PK/Ursula Flache)
Die verbleibende Zeit der Reise verbrachte Frau Flache in Tôkyô und hier vornehmlich im Buchhändlerviertel Jinbôchô. Die Mehrheit der dort ansässigen Buchläden und Antiquariate hat sich auf bestimme Themengebiete spezialisiert, so dass ein gezielte Marktsichtung möglich ist. Frau Flache nutzte den Aufenthalt im Jinbôchô für die Erwerbung von älteren Titeln zur Anime- und Manga-Forschung, da diese Bereiche in der Vergangenheit nur in begrenztem Umfang beim Bestandsaufbau berücksichtigt worden waren. Außerdem wurden mit den Lieferanten, die das Japan-Referat zur Buchbeschaffung nutzt, Fragen zu aktuellen Bestellungen und Angeboten geklärt. An einem Nachmittag gab es zudem ein Treffen mit acht Verlagen, die ausgewählte Titel aus ihrem Programm gemäß dem FID-Sammelschwerpunkt Geistes- und Sozialwissenschaften präsentierten.
Neben Printmedien standen aber vor allem Gespräche zu elektronischen Ressourcen auf dem Programm. Mit mehreren Datenbankanbietern wurde hinsichtlich der Lizenzierung weiterer Inhalte verhandelt. Erfreulicherweise wird ab April 2018 die umfassende Gedichtsammlung 新編国歌大観(角川学芸出版) (Shinpen kokka taikan (Verlag Kadokawa Gakugei)) über die Datenbank JapanKnowledge zu Verfügung stehen. Darüber hinaus besteht die Hoffnung, dass in Zukunft auch japanische eBooks über die CrossAsia Plattform angeboten werden können. Wir werden berichten sobald sich das Angebot konkretisiert.
National Diet Library, Tôkyô (Staatsbibliothek zu Berlin-PK/Ursula Flache)
Bei einem Besuch der National Diet Library (NDL) tauschten sich Frau Flache und die dortigen KollegInnen zum einen zu Fragen des Internationalen Amtsdruckschriftentausches aus und zum anderen gab es ein Informationsgespräch zum Stand der Dinge bei der Revision des japanischen Urheberrechts. Bisher ist es nur japanischen Bibliotheken möglich am so genannten Sôshin Sâbisu der NDL teilzunehmen, was einen erweiterten Zugang zu den digitalen Sammlungen der NDL bedeutet. Schon länger gibt es auch von ausländischen Bibliotheken und Nutzern den Wunsch, dieses Angebot nutzen zu können. Dazu ist jedoch eine Änderung des Urheberrechtsgesetzes notwendig. Ein entsprechender Gesetzesentwurf wurde bereits vom Bunkachô eingebracht und im März 2017 bat das Bunkachô via Internet die Öffentlichkeit um Meinungen zu dem Gesetzesvorhaben. Diesen Aufruf verbreitete das CrossAsia Team auch in der japanologischen Fachcommunity auf deutscher und europäischer Ebene, um ein möglichst starkes Signal an die japanische Seite zu senden. Die Ergebnisse des Aufrufs sind inzwischen im Internet veröffentlicht. Im Herbst kam es zu einer vorzeitigen Auflösung des japanischen Parlaments gefolgt von vorgezogenen Neuwahlen am 22. Oktober 2017, wodurch das Vorhaben zunächst zum Stillstand kam. Es stellte sich daher die Frage, wie es mit dem neuen Zeitplan für die Gesetzesänderung zum Urheberrecht aussieht. Im Gespräch mit der NDL erfuhr Frau Flache, dass der Gesetzgebungsprozess glücklicherweise an der Stelle fortgesetzt wird, an der das Verfahren derzeit zum Stehen gekommen ist. Sobald das Parlament seine Arbeit wieder aufnimmt, steht zunächst die Verabschiedung des Haushalts an. Dies wird voraussichtlich bis ca. Ende März 2018 dauern. Erst danach wird sich das Parlament anderen Gesetzesvorhaben widmen, d.h. die Revision des Urheberrechts wird nicht vor Sommer 2018 in Angriff genommen werden. Wenn hoffentlich das Gesetz angenommen wurde, müssen noch die eigentlichen Regelungen beschlossen werden und die NDL die praktische Organisation festlegen. Voraussichtlich werden die ausländischen Bibliotheken den gleichen Bedingungen unterliegen, wie jetzt schon die japanischen Bibliotheken. Die KollegInnen der NDL berichteten darüber hinaus, dass das Bunkachô sehr überrascht gewesen sei über das Echo auf den öffentlichen Aufruf den Gesetzentwurf zu kommentieren. Von den ca. 400 eingegangenen Kommentaren sei gut die Hälfte aus dem Ausland gekommen und dabei sehr viele aus Deutschland. Die Wünsche und Bedürfnisse der Japanwissenschaft im Ausland wurden also dort sehr wohl wahrgenommen.
Während der Reise kam es außerdem zu einem Treffen mit Vertretern der Ôtsukakai (Ôtsuka-Vereinigung). Ôtsuka Kinnosuke (大塚金之助, 1892-1977) war ein Wirtschaftswissenschaftler marxistisch-leninistischer Prägung an der Hitotsubashi Universität, der sich auch als Dichter einen Namen gemacht hatte. Zwischen 1962 und 1985 ließen Prof. Ôtsuka beziehungsweise seine Witwe der Deutschen Staatsbibliothek in Ost-Berlin sechs Schenkungen mit mehreren tausend japanischen Büchern und Zeitschriftenheften zukommen, die dort gesammelt als die so genannte „Bibliothek Otsuka“ aufgestellt wurden. Diese Sondersammlung befindet sich heute in der Verwaltung der Ostasienabteilung. Die Ôtsukakai widmet sich der Pflege des Andenkens an Leben und Werk von Prof. Ôtsuka. Unter den Mitgliedern sind auch noch einige seiner ehemaligen Schüler.
Tôkyô Universität, Container mit Büroräumen neben der im Umbau befindlichen zentralen Universitätsbibliothek (Staatsbibliothek zu Berlin-PK/Ursula Flache)
Schließlich hatte Frau Flache noch einen Termin zur Besichtigung der Hauptbibliothek der Tôkyô Universität. Diese wird derzeit im Rahmen des „New Library“-Projekts umfassend umgebaut und renoviert. Die automatische Regalanlage im neuen Tiefmagazin ist bereits fertig gestellt und der ebenfalls neu eingerichtete so genannte Library Plaza, ein in hellem Holz ausgekleideter, kreisförmiger Gruppenarbeitsraum, wird während der laufenden Umbauphase noch als Lesesaal für die Stillarbeit genutzt. Nach der Renovierung sollen in der obersten Etage des Bibliotheksgebäudes die Asien-Bestände sämtlicher Teilbibliotheken der Tôkyô Universität vereinigt werden und als zentrale Arbeits- und Forschungsbibliothek dauerhaft zur Verfügung stehen. Die dafür notwendigen Vorbereitungen erfolgen im Rahmen des „Uehiro Project for the Asian Research Library“, zu welchem Frau Flache eine Einführung erhielt.
Erneuter Testzugang für The Oriental Economist (1934-1985)
/in Aktuelles, Datenbanken/by Christian DunkelErneut besteht für unsere registrierten Nutzerinnen und Nutzer die Möglichkeit, den Testzugang zu einem neuen Inhalt in der Datenbank JapanKnowledge zu nutzen.
Bis zum 7. Februar 2018 können Sie über JapanKnowledge das Archiv der englischsprachigen Zeitschrift The Oriental Economist mit allen 874 Ausgaben der Jahre 1934 bis 1985 auf Relevanz für Ihre Forschung prüfen.
Die englische Monatszeitschrift enthält neben übersetzten Artikeln aus dem japanischen Pendant Toyo Keizai Shimpo/Weekly Toyo Keizai (die Jahrgänge 1956-2015 dieser Zeitschrift sind bereits als lizenzierte Inhalte der Datenbank JapanKnowledge über CrossAsia zugänglich) auch zahlreiche Artikel, die originär für The Oriental Economist verfasst wurden.
Auch während der Kriegsjahre erschien die Zeitschrift mit Ausnahme zweier Doppelnummern im Juli/August und Oktober/November des Jahres 1945 ununterbrochen. Von Januar 1946 bis August 1952 wurde die Erscheinungsfrequenz sogar auf wöchentliche Ausgaben erhöht.
Sie finden diese Zeitschrift in der Datenbank JapanKnowledge, die eine echte Volltextsuche ermöglicht. Unter der einfachen Suche in dem Abschnitt JKBooks als The ORIENTAL ECONOMIST und dort dann auch die Ergebnisse Ihrer Suche und für die erweiterte Suche unter 詳細(個別)検索 am unteren Ende des Scroll-Down Menü den Link zur erweiterten Suchmaske und darüber dann jeweils auch die Ergebnisliste Ihrer Suchanfrage.
Nach den eher verhaltenen Rückmeldungen während des ersten Trials im Sommer 2017, möchten wir Sie unbedingt um Ihre Rückmeldung unter x-asia(at)sbb.spk-berlin.de oder im Forum bitten, sollten Sie eine dauerhafte Lizenzierung dieses Angebots befürworten.
Vielen Dank!
Die Datenbank 清代科举硃卷集成 im Testzugang
/in Aktuelles, Datenbanken/by Cordula GumbrechtBis zum 10. Februar 2018 können wir unseren registrierten Nutzerinnen und Nutzern einen Testzugang zur Datenbank 清代科举硃卷集成 anbieten. Die Datenbank versammelt mehr als 8.000 Rotkopien (硃卷) von Prüfungsarbeiten der Qing-zeitlichen kaiserlichen Examina der verschiedenen Stufen wie Hauptstadtexamen, Provinzexamen etc. Die für die Datenbank zugrunde gelegten Dokumente stammen aus der eigens für diese Materialien in den 30er Jahren in Shanghai gegründeten Hezhong-Bibliothek 合众图书馆. Die Dokumente sind im Volltext durchsuchbar, die Images sind zusätzlich hinterlegt und einsehbar.
Ihre rege Nutzung ist – wie immer – sehr willkommen und, bitte schreiben Sie an x-asia(at)sbb.spk-berlin.de oder geben Ihr Feedback im Forum, sollten Sie an einer dauerhaften Lizensierung der Datenbank interessiert sein.