Vom 24.-26.08.2022 wird der 18. Deutschsprachige Japanologentag durch das Institut für Modernes Japan an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf als Online-Veranstaltung ausgerichtet. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Beitrags ist die Registrierung noch geöffnet. Die Teilnahme ist kostenlos, die Anzahl der Teilnehmenden ist jedoch begrenzt.
In der Sektion Informations- und Ressourcenwissenschaften, die von Ursula Flache vom CrossAsia Team der Staatsbibliothek zu Berlin-Preußischer Kulturbesitz (SBB-PK) gemeinsam mit Cosima Wagner von der Universitätsbibliothek der FU Berlin organisiert wird, bietet sich ein breit gefächertes Programm rund um digitale Angebote, Tools, Open Access und informatorische Infrastruktureinrichtungen für die japanbezogene Forschung.
In der gemeinsam mit der Sektion Medien durchgeführten Session zu Open Scholarship und Japanologie (InfoRess01,) soll die Diskussion angestoßen werden, wie man vermehrt eine Kultur der „Offenheit” im Fach etablieren kann. Drei kurze Inputreferate dazu liefern Elisabeth Scherer (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf) mit ihrem Beitrag zu Open Educational Resources, Martin Roth (Ritsumeikan Universität) und Magnus Pfeffer (Hochschule der Medien, Stuttgart) mit der Vorstellung ihres DFG-geförderten Visual Media Graph Projekts sowie Ursula Flache (SBB-PK) mit einer Präsentation über das CrossAsia Open Access Repository.
Informationskompetenzschulungen spielen eine bedeutende Rolle in der Ausbildung kommender Generationen von Forscher:innen. Die betreffende Session (InfoRess02) richtet sich deshalb nicht nur an Bibliothekar:innen (teaching librarian), sondern ebenso an alle Lehrenden und Tutor:innen, die in diesem Bereich tätig sind. Zunächst wird Theresia Peucker (Freie Universität Berlin, Campusbibliothek) anhand eines Praxisbeispiels Potenziale der universitären Vermittlung von Informationskompetenz aufzeigen. Anschließend sollen in der gemeinsamen Diskussion Best Practices, Herausforderungen und mögliche Lösungen besprochen werden. Neben den Panelist:innen Ursula Flache (SBB-PK), Nobutake Kamiya (Universität Zürich, OAS Bibliothek), Theresia Peucker (FU Berlin), Cosima Wagner (FU Berlin) sowie Chantal Weber (Universität zu Köln) sind alle Anwesenden eingeladen, sich mit ihren eigenen Erfahrungen und Verbesserungsideen einzubringen.
In einer weiteren Session, die gemeinsam mit der Sektion Medien organisiert wird, liegt der Fokus auf dem Thema „Daten“ (InfoRess03). Zoltan Kacsuk (Hochschule der Medien, Stuttgart) und Martin Roth (Ritsumeikan Universität) beleuchten datenbasierte Repräsentationen als Zugänge zur visuellen Medienkultur Japans. Nobutake Kamiya (Universität Zürich) berichtet von seiner Analyse japanischsprachiger Twitter-Daten mit Tools wie Elasticsearch, Kibana und Kuromoji. Martina Siebert und Christian Dunkel (SBB-PK) stellen im Zusammenhang mit dem CrossAsia Integrated Text Repository (ITR) Tools zur Recherche, Analyse und Mehrwerterzeugung insbesondere im Hinblick auf die CrossAsia IIIF-Plattform vor.
Dem Thema Forschungsdatenmanagement ist eine Diskussionsrunde (InfoRess05, in japanischer Sprache) gewidmet, die den Austausch mit Anbietenden von digitalen Ressourcen bzw. Infrastrukturen in Japan befördern soll. Eingeladen sind dazu Nagasaki Kiyonori (International Institute for Digital Humanities, Tokyo), Kitamoto Asanobu (National Institute of Informatics / Center for Open Data in the Humanities, Tokyo) und Tokuhara Naoko (National Diet Library, Tokyo), die nicht nur mit den Panelist:innen Nobutake Kamiya (Universität Zürich), Cosima Wagner (FU Berlin) und Ursula Flache (SBB-PK), sondern für das Gespräch mit allen Interessierten zur Verfügung stehen. Zur Einstimmung auf die Diskussion finden sich in diesem FUBox Dokument (DSGV-konforme Plattform der FU Berlin) vier Fragen. Über Ihr (anonymes) Feedback bis zum 22.08.22 würden wir uns sehr freuen! Bitte tragen Sie Ihre Antworten direkt im FUBox Dokument ein.
Zwei Workshops sind laufenden Projekten im Bereich der Digital Humanities gewidmet. Stephan Köhn, Paul Schoppe und Martin Thomas (Universität zu Köln) präsentieren im ersten Workshop (InfoRess04) ihre im Rahmen eines DFG-Projekts begonnene Datenbank zu enzyklopädischen Wörterbüchern der Edo-Zeit, den Setsuyōshū, mit der philologisches Arbeiten ins digitale Zeitalter überführt wird. Die damit verbundenen Herausforderungen sollen mit den Anwesenden diskutiert werden. Im zweiten Workshop (InfoRess06) stellen Koray Birenheide und Bastian Voigtmann (Goethe-Universität Frankfurt) die an der Frankfurter Japanologie entwickelte Software DemiScript als Werkzeug zur digitalen Erschließung japanischer Holzdrucke anhand zweier Lehrforschungsprojekte vor.
In der gemeinsamen Abschlussdiskussion der Sektionen Medien, Wirtschaft und Informations- und Ressourcenwissenschaften soll ausgelotet werden, welche Herausforderungen die digitale Transformation für die japanologische Forschung und Lehre birgt und wie sie diesen konstruktiv begegnen kann. Besonders in den Blick genommen werden die Themenbereiche “Daten-Arbeit, arbeiten mit Daten”, “Digitalität und gesellschaftliche Teilhabe” sowie “Plattform Japanologie?!”. Die Sektionsleitenden Ursula Flache (SBB-PK), Takahiro Nishiyama (Universität Bonn), Martin Roth (Ritsumeikan Universität) und Cosima Wagner (FU Berlin) freuen sich auf Ihre rege Beteiligung!
Bis bald beim Japanologentag 2022!