VSJF Jahrestagung 2018
Die Vereinigung für sozialwissenschaftliche Japanforschung (VSJF) hielt vom 23.-25. November im Japanisch-Deutschen Zentrum Berlin (JDZB) ihre Jahrestagung 2018 unter dem Titel „Social Science Research and Society in Japan and Germany: Impact, Institutions and Perspectives“ ab. In drei Panels und einer Podiumsdiskussion kamen Themen zur Sprache wie die Relevanz von sozialwissenschaftlicher Forschung für die Gesellschaft, das Verhältnis der unterschiedlichen Diskurse von ExpertInnen versus Laien sowie die Frage, wie Forschung und Gesellschaft miteinander in den Dialog kommen können. Die Jahrestagung markierte gleichzeitig das 30jährige Jubiläum der VSJF, welches mit einem eigenen Panel gewürdigt wurde. Die beiden Gründungsmitglieder, Prof. Dr. Gesine Foljanty-Jost (Universität Halle-Wittenberg) und Prof. Dr. Ulrich Teichler (Universität Kassel, VSJF-Vorsitzender 1988-1994), berichteten anschaulich zu den Hintergründen, die zur Entstehung der VSJF geführt hatten, sowie aus den Anfangsjahren der Vereinigung.
Die Jahrestagung im kommenden Jahr wird durch Prof. Dr. Katja Schmidtpott und Prof. Dr. Thomas Feldhoff, beide von der Universität Bochum, ausgerichtet und wird sich dem Gebiet „Metropolitan Japan in Historical and Contemporary Perspective“ widmen. Für 2020 haben Prof. Dr. David Chiavacci (Universität Zürich) und Prof. Dr. Gabriele Vogt (Universität Hamburg) die Organisation übernommen, mit dem Thema “Positive and Negative Deviance in Japan: Actors and Structure”. Tagungsort wird dann die Universität Zürich sein.
Am Samstagabend fand die Mitgliederversammlung der VSJF statt, bei der unter anderem die Überarbeitung der VSJF Homepage angekündigt wurde. Ursula Flache berichtete für das CrossAsia-Team von den Ergebnissen der ersten Förderphase des FID Asien und gab – unter Vorbehalt der Genehmigung des Antrags – einen Ausblick auf die Planungen für die kommenden drei Jahre (2019-2021). Die Versammlung endete mit der Verleihung des Contemporary Japan Best Paper Award 2018 durch den Managing Editor der Zeitschrift, Dr. Isaac Gagné. Der Siegerbeitrag „Children with disabilities in the Japanese school system: a path toward social integration?“ stammt von Anne-Lise Mithout und ist bis 31. Dezember 2018 vorübergehend hier frei herunterladbar. Die Verleihung des Awards erfolgt alle zwei Jahre alternierend mit dem VSJF-Preis für den besten sozialwissenschaftlichen Aufsatz zu Japan in deutscher Sprache. Im Mai 2019 wird der Call für den VSJF-Preis erfolgen.
Wie üblich vorgelagert zur Jahrestagung fand vom 22.-23. November 2018 der „Gender Workshop for Research on Japan“ statt, der sich diesmal zum 25. Mal jährte. Anlässlich des Jubiläums lautete das Thema „Review and New Horizons“. Die Bandbreite der Vorträge reichte unter anderem von der Feldforschung zum Selbstverständnis ordinierter buddhistischer Frauen im gegenwärtigen Japan über eine Analyse der japanischen Gleichstellungspolitik bis hin zu einer Betrachtung der Diskurse von Gegnern der LGBT Bewegung in Japan.
Prof. Dr. Ilse Lenz (Universität Bochum) und Prof. Dr. Michiko Mae (Universität Düsseldorf), die den Gender Workshop seit seiner Gründung organisiert haben, wurden mit großem Dank verabschiedet. Als Nachfolgerinnen erklärten sich Prof. Dr. Andrea Germer und Prof. Dr. Annette Schad-Seifert (beide Universität Düsseldorf) bereit, zukünftig federführend die Organisation zu übernehmen. Aber auch andere Interessierte sind eingeladen, sich für die Koordination des jährlich stattfindenden Workshops zu melden. Als Titel für das kommende Treffen wurde „Gender as an internationally contested category“ beschlossen.
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