SchriftSprache – Aksara dan Bahasa

Ausstellung indonesischer Handschriften der Staatsbibliothek zu Berlin in Kooperation mit dem Indonesischen Nationalmuseum, Jakarta

Auf der Frankfurter Buchmesse vom 14. – 18. Oktober 2015 wird dieses Jahr Indonesien die Rolle des Ehrengastes zuteil. Unter dem Motto „Indonesien – 17.000 Inseln der Imagination“ soll das literarisch zumeist unbekannte Land einem größeren Publikum nähergebracht werden. Im Rahmen vielfältiger Aktivitäten um die Buchmesse plant das indonesische Kultusministerium diverse Veranstaltungen, um das facettenreiche kulturelle und literarische Leben des Inselreichs angemessen zu präsentieren. Eines der Highlights dieser Veranstaltungsreihe wird die Ausstellung indonesischer Handschriften der Staatsbibliothek zu Berlin in Kooperation mit dem Indonesischen Nationalmuseum, Jakarta sein. Im Dietrich-Bonhoeffer-Saal im Haus Potsdamer Straße 33 / Kulturforum werden so mit finanzieller Unterstützung aus Indonesien mehr als 40 Originalhandschriften der Region aus dem 15. – 19. Jahrhundert ausgestellt.

Am 1. Oktober wird abends die feierliche Eröffnung stattfinden. Die Ausstellung unter dem Titel „SchriftSprache – Aksara dan Bahasa“ ist vom 2. – 17. Oktober täglich außer sonn- und feiertags von 10:00 – 19:00 Uhr geöffnet.

Neben der ersten öffentlichen Präsentation indonesischer Handschriften seit 1977 ergibt sich für die Orientabteilung der Staatsbibliothek noch ein ganz besonderer Mehrwert: von März bis Mai 2015 waren bereits vier indonesische Handschriftenexperten vor Ort, die damit begonnen haben, sämtliche indonesische Handschriften der Sammlung nach modernen, standardisierten Vorgaben neu zu erschließen und zu katalogisieren. Als Herausforderung gilt hierbei die große Sprachen- und vor allem auch Schriftenvielfalt. So ist es nicht verwunderlich, dass bis zum jetzigen Stand sieben internationale Experten in dieses Vorhaben involviert sind, um Handschriften in Sprachen wie Malaiisch, Javanisch, Sundanesisch, Balinesisch, Battakisch, Makassarisch und Buginesisch zu erforschen und zu beschreiben. Neben der Erstellung eines wahrscheinlich 2-bändigen Katalogs in Buchform sollen die Beschreibungsdaten auch in die Online-Datenbank der Orientabteilung (www.orient-digital.de) einpflegt werden, um auf diese Weise der Verknüpfung der wertvollen Handschriften mit der digitalen Welt Rechnung zu tragen. Zur Ausstellung selbst wird ein gesonderter Katalog erscheinen, der unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Wieringa von der Universität Köln zusammengestellt wird.

Begleitend zu der Ausstellung sind u.a. Dichterlesungen, Diskussionsrunden mit Fachvertretern und traditionelle Tanzvorführungen geplant. Auch praktische Vorführungen sind vorgesehen. So wird in der ersten Woche das Schreiben auf Palmblättern (lontar) und in der zweiten auf Baumbast (dluwang) demonstriert. Außerdem soll die Möglichkeit bestehen, mit einem Computer seinen Namen in einer der Sprachen Indonesiens schreiben und ausdrucken zu können.