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Das HINTERGRUNDBILD des heutigen Newsletters handelt es sich um einen Ausschnitt aus Bl. 1 aus Fung, Asseng 馮亞星, Der kleine Catechismus Lutheri, übersetzt von Fung Asseng alias Friedrich Wilhelm Asseng (Der kleine Catechismus Lutheri nach der deutschen und mit den Chinesen Charactere Uebersetzung von Chinese Fung Asseng in Stadt Potsdam, im Jahr 1828), Handschrift, 1 Bd. 48 Bl., Sign.: Libri sin. 228. (digital.staatsbibliothek-berlin.de/werkansicht/)

Fung, Asseng (Feng Yaxing 馮亞星, auch Feng Yasheng 馮亞生) kam gemeinsam mit Feng Yaxue 馮亞學 als wohl erster Chinese nach Deutschland. Fung Asseng wurde 1792 in der südchinesischen Provinz Guangdong als Sohn eines Astrologen geboren und ist 188? in Guangzhou (Canton) gestorben. Sein Onkel war Beamter in der Zweigstelle des Kantoner Seezollamtes Huangpu 黃埔, wo Fung Asseng ihm assistierte. Gemeinsam mit Feng Yaxue verließ er am 3. August 1816 China, um im Westen sein Glück zu machen, kam zunächst nach England und reiste später in der Gefolgschaft eines holländischen Waffelbäckers namens Lasthausen, der sich als Schausteller betätigte, durch Deutschland. Hier kam man u.a. nach Jena und Berlin. In letzterer Stadt zeichnete Johann Gottfried Schadow (1764-1850) die beiden am 17. und 18. Januar 1823. Kurze Zeit darauf wurden sie Angehörige der Dienerschaft des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III., der sie zunächst nach Halle beorderte, um dort durch Wilhelm Schott (1802-1889) und mit ihrer Unterstützung die chinesische Sprache ergründen zu lassen. Nach ihrem Aufenthalt in Halle kamen die beiden nach Potsdam an den königlichen Hof. Dort übersetzte Fung Asseng, der sich 1826 in Halle hatte taufen lassen und nun den Namen Friedrich Wilhelm Asseng trug, im Jahr 1828 Luthers Kleinen Katechismus (sowie anschließend das Lukasevangelium und das Markusevangelium; die Übersetzung des letzteren stellte er am 10. Mai 1829 fertig). Der Aufbau ist bei allen drei Übersetzungen gleich: Unter jeder chinesischen Zeile findet sich die kantonesische Aussprache in lateinischen Buchstaben und darunter der deutsche Wortlaut. Die Übersetzungen überreichte Asseng Friedrich Wilhelm III., der sie der Königlichen Bibliothek schenkte.