Sammlung Ost-, Südost- und Zentralasien

Ostasienabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin – PK

Die Sammlung Ost-, Südost- und Zentralasien wird in der Staatsbibliothek durch die Ostasienabteilung betreut. Im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Systems der Literaturversorgung wurde sie von 1951 bis 2015 als Sondersammelgebiet Ost- und Südostasien finanziell unterstützt. Die Arbeit wird im Rahmen des ebenfalls von der DFG geförderten Projekts „Fachinformationsdienst Asien“ seit 2016 weitergeführt.

Ausgehend von der ostasiatischen Sammlung der ehemaligen Preußischen Staatsbibliothek, deren älteste chinesische Erwerbungen auf die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts zurückgehen, wurde seit 1951 mit der großzügigen Unterstützung der DFG eine der umfangreichsten Ostasiensammlungen Europas aufgebaut. Leider ist ein erheblicher Teil der historischen Sammlung, mehr als 50.000 Bände und Hefte, die während des Zweiten Weltkriegs ausgelagert wurden, nicht nach Berlin zurückgekehrt. Ein erheblicher Teil gilt als verloren, aber ca. 20.000 Bände und Hefte befinden sich heute in der Biblioteka Jagiellonska in Krakau, Polen.

Die bibliothekarische Sammeltätigkeit erstreckt sich auf alle Länder Ost- und Südostasiens und ihre Publikationen. Hierzu gehören in Ost- und Zentralasien: Volksrepublik China (einschließlich Mandschurei, Innere Mongolei, Tibet, Hongkong, Macao), Republik China (Taiwan), Mongolei, Japan, Nordkorea und Südkorea und in Südostasien: Brunei, Myanmar, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, Ost-Timor, Papua-Neuguinea, Philippinen, Singapur, Thailand, Vietnam.

Fachliche Zuständigkeit besteht in erster Linie für die Geistes- und Sozialwissenschaften; in den Bereichen Technik, Medizin, Wirtschaftswissenschaften und Landbauwissenschaft, für die die jeweiligen Zentralbibliotheken (TIB – Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften in Hannover, ZB Med – Informationszentrum Lebenswissenschaften in Köln, ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft in Kiel) zuständig sind, sowie in den reinen Naturwissenschaften werden nur Bibliographien und Darstellungen ihrer regional bezogenen Geschichte gesammelt. Bei spezifischen, eigenständigen kulturellen und wissenschaftlichen Entwicklungen in den Regionen (z. B. Akupunktur) wird allerdings die relevante Literatur auch für die ausgenommenen Fachgebiete gesammelt. Ergänzend wird im Bereich der Wirtschafts- und der Landbauwissenschaften monographische Literatur in ostasiatischen Sprachen erworben, soweit ein Zusammenhang mit den Sozialwissenschaften besteht.

Der Schwerpunkt der heutigen Sammlung liegt auf dem modernen Schriftgut; sie enthält jedoch auch umfangreiche Rara-Bestände aus China und Japan (Handschriften und Blockdrucke). Die Sammlung der Staatsbibliothek zu Berlin umfasst ca. 1,5 Mio. Bände originalsprachiger Literatur (jährlicher Zuwachs ca. 25.000 Bände) und umfangreiche Bestände in westlichen Sprachen, ferner ca. 3.800 laufend gehaltene ostasiatische Zeitschriften und mehr als 100 elektronische Datenbanken.